Ein Campingplatz zum Durchatmen ist das Camping Rantum Sylt: Die grüne Ostküste im Blick, den Wind des Weststrandes in den Haaren, den Strand direkt vor der Tür.
Ein Campingplatz zum Durchatmen ist das Camping Rantum Sylt: Die grüne Ostküste im Blick, den Wind des Weststrandes in den Haaren, den Strand direkt vor der Tür.
Der langgestreckte Platz versteckt sich hinter einem Wall an der die Insel durchziehenden Straße von Hörnum nach List. In die südöstliche Ecke hat Maik Ossenbrink, 50, seinen zu einem Wohnmobil ausgebauten ehemaligen Rundfunkübertragungswagen stationiert, um dort acht Monate am Stück als Platzleiter zu leben. Dann geht er vier Monate auf Reisen, bis hinunter nach Portugal. Ein Camper durch und durch, von Kindesbeinen an.
Die Beliebtheit des Platzes resultiert aus seiner günstigen Lage: 300 Meter bis zum herrlich breiten Sand-Weststrand mit einer Vielzahl und Vielfalt an großen Muschelschalen, die liegen zu lassen kaum jemandem gelingt. Es wird gesammelt, dass die Taschen platzen. Entgegengesetzt fällt der Blick in das Naturschutzgebiet Rantumbecken und kann schon mal auch einen Albatros einfangen.
Die 200 Touristenplätze sind mit Grenzsteinen markiert, aber ohne Hecken. Mit 75 bis 120 Quadratmetern lassen sie so viel Abstand zum Nachbarn, dass die Platzkapazität unter Corona-Schutz-Bedingungen nicht eingeschränkt werden musste. Ein Teil der Plätze verfügt über Wasser- und Abwasseranschluss.
Das große moderne Sanitärgebäude bietet alles, was heutigen gehobenen Standard ausmacht, von Einzelwaschkabinen bis zum Miet- und Kinderbad. Stolz ist Maik Ossenbrink auf seine verbrauchsbezogene Abrechnung des Wasserverbrauchs beim Duschen. Und wenn das Klopapier zu Ende geht, wird es rückwärtig aus der Wand automatisch durch eine neue Rolle ersetzt.
Drei weitere Sanitärgebäude beschränken sich auf die üblichen Körperhygiene-Einrichtungen. Neben der Rezeption sichern ein Restaurant und ein kleiner Einkaufsladen mit Bäckerei eine Basisversorgung für Essen und Trinken. Auf dem Platz bietet "Der Laden" Campingartikel für den Fall, dass etwas vergessen wurde, kaputt gegangen ist oder ergänzt werden soll. Letzteres könnte eintreten, wenn der Insel-Unerfahrene merkt, welche Rolle der Wind auf den 100 Insel-Quadratkilometern spielt, er keinen Windschutz dabei hat und trotzdem im Freien sitzen möchte.
Vorbildlich ist die gut ausgeschilderte und angelegte Spur für Ankömmlinge. An Schwerpunkt-Anreisetagen reicht aber auch sie nicht. Dann werden die Neuen auf einen nahegelegenen Parkplatz zwischenstationiert und später per Mobilfunk abgerufen. An- und Abreise bedürfen in jedem Fall eines Hilfsverkehrsmittels. Per Bahn geht es ab Niebüll über den Hindenburgdamm nach Westerland oder per Fähre ab Havneby auf der dänischen Insel Röm nach List. Angemeldete Gespanne bis zehn Meter Länge zahlen per Schiene 150 Euro, über zehn Meter 220 Euro für Hin- und Rückfahrt. Mit der Fähre wird es für die Bis-10-Meter-Gespanne etwas billiger, dafür ist die Strecke 50 Kilometer länger. Für die längeren Gespanne ist die Preisdifferenz nicht der Rede wert.
Der Sylter Sagenwald in direkter Nachbarschaft zum Campingplatz Wenningstedt bietet eine natürliche aktive Alternative zu beliebten Video-Kinderserien wie Feuerwehrmann Sam oder Löwenzahn mit Peter Lustig. Mitmachen, nicht nur glotzen, ist angesagt. Hier dürfen Kinder, aber auch Erwachsene an dinglichen Figuren und auf Bildtafeln die Sagenwelt der Insel nacherleben.
Nahe dem nördlichsten Festland-Punkt Deutschlands am Rand des Ellenbogens liegt die Gemeinde List mit einem Fährhafen und dem Erlebniszentrum. Dort ist zu sehen und zu hören, wie die Insel entstand, sich veränderte und weiteren Wandel erfahren wird. Stürme haben die Insel geschaffen und ihr immer wieder neue Umrisse verschafft. Mit Sandaufschüttungen werden Teile der Insel geschützt, andere werden der Natur überlassen. Das Zentrum gibt eine Übersicht über Flora und Fauna Sylts; eine Webcam gestattet es, das Treiben auf der Seehundsandbank zu beobachten. Und in Sichtweite, direkt am Hafen nebenan, lädt Sylts berühmteste Fischgastronomie Gosch an ihrem Gründungsort zum lecker Fischbrötchen, gern mit Matjes oder Nordseegarnele. Wer "richtig essen" möchte, probiere Sylter Heringstopf nach Hausfrauenart.
Adresse: Campingplatz Rantum, Hörnumer Straße 3, 25980 Sylt/OT Rantum, Telefon 0 46 51/ 8 89 20 08, GPS 54°51’51"N, 08°17’48"E.
Größe und Charakter: 5,5 ha, 200 Stellplätze für Touristen, teilweise mit Wasser- und Abwasseranschluss, 200 Saisonstellplätze, 50 Zeltplätze, mit eingelassenen Grenzsteinen parzelliert, 10 Mobilheime, 20 extra Wohnmobilstellplätze, baumlos, bequeme Anmeldespur.
Öffnungszeiten: April bis Oktober.
Preise: HS: Erwachsener 5,60 Euro, Jugendliche 4,10 Euro, Kinder 3,10 Euro, Hund 3,10 Euro, Stellplatz 17,40–25,50 Euro, Strom 60 Cent/ kWh, Duschen 3 Cent/Liter. Kurtaxe 1,75–3,50 Euro.
Attraktionen: Strandkorbservice, Spielplatz, Kinderanimation, Restaurant, Bäckerei.