1. Botanik beobachten
In den Lost Gardens of Heligan, tief im Westen von Südengland, entstand dieses Bild. Was die Gärtner, die das verfallene Landgut reanimierten, erschaffen haben, haut mich um. Aber das trifft auf viele Gärten in England und anderswo zu; selbst einen schlichten Gemüsegarten schaue ich mir gern an. Es erfordert viel Kreativität und Erfahrung, Schönheit und Nutzen der Natur zur Entfaltung zu bringen. Und wenn sie so virtuos und spektakulär in Szene gesetzt wird wie in Heligan, hat das Schauen, Spüren und Schnuppern eine ungeheuer entspannende Wirkung. Die Sinne sind nur mit Staunen beschäftigt. Wow, so groß wird ein Rhododendron. Wie alt sind wohl diese Riesenfarne? Verrückt, sogar ein eigenes Gewächshaus für Melonen haben sie da! Erleben kann man das an vielen Orten, im Park der Villa Taranto am Lago Maggiore genauso wie in den Gärten der Mainau am Bodensee. Wer auf dem Heligan Campsite übernachtet, kann gleich nach dem Frühstück zu einem langen, langen Spaziergang durch den großen Park aufbrechen. Das wird ein guter Tag.
2. Tauchen

Ein Campingplatz, auf dem man aus dem Campingbus quasi ins Meer stolpern kann, ist schon großartig. Ein richtiges Highlight war aber unser sehr einfacher, aber ausreichender Campingplatz im slowenischen Piran an der Mittelmeerküste. Hier war direkt am Strandabschnitt des Platzes auch noch eine Tauchbasis zu finden. An diesem Tauchplatz sind einige Wracks, wie ein altes Auto und ein Motorroller, versenkt worden. Sie sind von unterschiedlichen Korallen überzogen und es gibt sogar ein Riff mit vielen Fischen und auch Seepferdchen zu entdecken.
3. Segeln
Stille, die herrscht da draußen, abseits des Ufers mitten auf dem See. Vor allem, wenn Flaute herrscht. Wünscht man sich ja als (Mini-Jollen-) Segler nicht, aber das Gefangensein auf dem See, das Verharren, entspannt, weil einem nichts anderes übrig bleibt, als in der Sonne zu sitzen, zu schweigen, zu reden, schwimmen zu gehen. Und wenn der Wind dann entscheidet, dass es weitergeht, sind die Sinne konzentriert auf die Handgriffe an Bord. Die kleine Jolle liegt irgendwo am Bodensee, der Campingplatz 15 Radminuten entfernt, alles mitten in der Natur. Ein Tag dort erdet.
4. Kajak fahren

Das Wasser perlt vom Paddel ab, Wasser gluckst gegen den Rumpf des Kajaks, über mir hängen die Zweige eines Baums weit in den Fluss hinein. Alles wirkt irgendwie näher, unmittelbarer – echt faszinierend wie sich die Perspektive verändert, wenn man die Landschaft quasi auf Kniehöhe erkundet. Kajakfahren ist ein Luxus, den ich mir nur im Urlaub gönne, dann aber mit umso mehr Vorfreude! Ein besonders schönes Revier zum Paddeln ist der Fluss Tarn in Südfrankreich, der auf seinem Weg von Ost nach West eine spektakuläre Schlucht durchfließt, die sogenannten Gorges du Tarn. Der Camping Le Site de Castelbouc eignet sich perfekt als Ausgangspunkt, liegt er doch ganz idyllisch direkt am Tarn.
5. Canyoning
"Canyoning" oder "Schluchteln” nennt sich ein Sport, bei dem man dem Lauf eines Flusses durch eine Schlucht stromabwärts folgt – durch Laufen, Klettern, Abseilen, Springen oder Schwimmen. Sturzhelm, Klettergurt und Neopren-Anzug gehören dabei natürlich zur Grundausrüstung. Es macht viel Spaß – allerdings nur dem, der keine Höhenangst hat oder vor kaltem Wasser zurückschreckt. Passende Schluchten gibt es in vielen Gebirgen. Am besten lässt man sich von einem ortskundigen Guide führen, etwa durch die Starzlachklamm im Allgäu. Praktisch: ein Anbieter sitzt direkt auf dem Campingplatz in Sonthofen.
6. Motorrad-Trail fahren

Urlaub oder Hobby – meist derselbe Trip. So ist Camping ein fester Bestandteil der Sportart, die mich ganzjährig in die Wälder der Welt treibt. Motorrad-Trial ist Teil meines Lebens, ein ganz besonderer Sport: Beim Überqueren von Hindernissen und unwegsamen Abschnitten verschiedenster Naturformen fährt man im Wettkampf nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern zunächst gegen sich selbst. Verstand, Technik, Mut und die gewisse Portion umgelegter Schalter. Der Kopf: Vollkommen frei. Und so verbringe ich sowohl die Wettkampf-Nächte in meinem Bus, als auch Urlaube. Oft dort, wo man eben diesem Hobby nachgehen kann. Deutschland ist das nicht, hier sind wir wenige und wenig toleriert. Spanien geht immer, Italien macht Laune und auch nach Frankreich kehren wir jedes Jahr zurück. Der Campingplatz le Chamadou in Balazuc ist hier ein Hotspot. Ein eigenes, riesiges Gelände, Pool, Pizza und als Ausgleich eine Kanufahrt auf der Ardèche. Anfänger ohne Equipment sind hingegen in den Vogesen besser aufgehoben: Die Ecole de Trial in La Bresse macht Schnuppern möglich.