Höher, schneller, weiter – gerade beim Wintersport jagt ein Superlativ den nächsten. Ähnlich verhält es sich bei einigen Wintercampingplätzen, die mit immer neuen Luxuseinrichtungen Gäste anlocken wollen.
Wer es lieber bodenständig mag, dem empfiehlt sich der kleine, aber feine Campingplatz ArlBerglife. Hier lautet die Devise: eher leise als laut, eher Klasse statt Masse – und allem voran immer im familiären Miteinander. Für diese Form der Gastlichkeit stehen Manuela und Alexander Gröbner schon seit über zweieinhalb Jahrzehnten, seit einiger Zeit tatkräftig unterstützt von Tochter Robina.

Begonnen hat alles 1996 mit dem Umbau des Bauernhofs in ein kleines Urlaubsparadies mit Pferden, Tennishalle, viel Platz für Familien – und einem einfachen Campingplatz für zehn Gefährte. Die Nachfrage nach Ferienunterkünften steigt, und so machen die Gröbners 2004 einen Schnitt, beginnen mit dem Abbau der Außenanlagen und dem sukzessiven Um- und Ausbau des alten Bauernhauses. Schön soll alles werden, innen wie außen, mit viel Holz aus dem eigenen Wald, stilvoll und komfortabel, aber nicht mondän.
Bis 2018 entsteht so – neben sechs Ferienappartements sowie drei frei stehenden Lodges – ein Ganzjahresplatz mit 50 Stellflächen und einer passenden Infrastruktur, die sommer- wie winterbegeisterte CamperInnen glücklich macht.

Dann kommt Corona. Doch den pandemiebedingten Totalausfall der Wintersaison 2020/2021 nutzen die Gröbners, um nun noch das Haupthaus zu modernisieren. Nach und nach erfolgt die vollständige Erneuerung der Sanitäranlagen, die mit vier Gemeinschaftsduschen sowie mit Einzel- und Familienbädern (plus einem Baby-Bad) ausgestattet werden. Anschließend renovieren sie – ganz im modernen Tiroler Stil – Aufenthaltsraum, Küche und Cafeteria und gestalten auch noch den Eingangsbereich sowie die Rezeption um. Am Ende erstrahlt alles in neuem Glanz, und die Freude auf die nächste Wintersaison ist riesig.

Für Informationen jeglicher Art ist Tochter Robina, eine studierte Touristikerin, zuständig, die mit Leib und Seele die Rezeption führt. Ob persönlich oder telefonisch: Geduldig erklärt sie die Funktion der eigenen App, warum eine Winterausrüstung notwendig ist, Fahrzeuge über acht Meter Länge nicht erlaubt sind, Hunde dagegen schon. Von ihr erfahren Gäste auch, dass es einen Brötchenservice und ein Frühstücksbüfett gibt, der Ski-Bus nur 30 Meter entfernt hält und der Skipass schon an der Rezeption liegt. Und natürlich hat die geprüfte Skilehrerin viele Tipps rund um den Wintersport vor Ort parat, aber auch den ein oder anderen kulinarischen Rat – so können die Ferien wirklich köstlich werden.
Skifahren am Arlberg
Mit 305 markierten Pistenkilometern ist der das Skigebiet Ski Arlberg das größte in ganz Österreich. 88 Seilbahnen, viele Almhütten zum Einkehren und auch ein großes Loipennetz gilt es zu erkunden. Mehr als 200 Kilometer Tiefschneeabfahrten und auch zahlreiche Backcountry-Varianten stehen Freeridern zur Wahl. Aber auch für die kleinsten Pistenflitzer ist gesorgt. In den Übungs- und Kindergeländern bringen Skilehrerinnen und Skilehrer den Kindern die ersten Schwünge bei.
Ski- und Heimatmuseum St. Anton

Wer mehr über die Geschichte des international bekannten Wintersportortes St. Anton am Arlberg lernen möchte, ist in dem kleinen Museum im Trier-Haus (1912 von dem Deutschen Bernhard Trier erbaut) genau richtig. Hier gibt es Einblicke in den Straßen- und Eisenbahnbau am Arlberg, außerdem wird anhand von zahlreichen Exponaten die Skigeschichte St. Antons eindrücklich dokumentiert. Begeistern lassen können sich Besucher zusätzlich von wechselnden Sonderausstellungen, auch von einheimischen Künstlern, sowie von Theatervorstellungen, die das Engagement des Museums verdeutlichen. Einen Abstecher wert sind zudem die neben dem Museum befindlichen Einrichtungen wie Restaurant, Bibliothek, Jagdstube und Musikzimmer. Mehr unter museum-stanton.com.
Der besondere Tipp

Abseits der Pisten entdeckt man die herrliche Landschaft beim Winterwandern. Dafür stehen am Arlberg über 80 Kilometer Wanderwege parat, wie beispielsweise der sechs Kilometer lange Nesslerweg zum Gasthof Almfrieden oberhalb von Pettneu. Am Galzig empfiehlt sich der neue Panoramaweg auf über 2.000 Meter Höhe, der zwischen den Bergstationen Galzig und St. Christoph verläuft. stantonamarlberg.com
Bewertung

- Lage 3/3: Am östlichen Rand von Pettneu; Bäcker, Supermarkt, Restaurants sind zu Fuß gut erreichbar; sonnenverwöhnter Platz in Südlage.
- Ausstattung 2/3: Brandneue Sanitäreinrichtungen (mit Familien- und Einzelkabinen), Ski-Trockenraum, Aufenthaltsraum mit Küche und TV.
- Freizeitwert 3/3: Ski- & Snowboardfahren, Skitouren, Langlaufen, Rodeln, Eislaufen, Winter- & Schneeschuhwandern, Husky-Touren, Paragliding.
Fazit
Luxuriös, aber nicht mondän, modern und dennoch gemütlich: So kann man den Camping ArlBerglife ganz passend beschreiben. Der familiengeführte Platz mit direkter Lage in Österreichs größtem zusammenhängenden Skigebiet mit 300 Pistenkilometern ist wahrlich der ideale Ausgangspunkt für alle Wintersportlerinnen und Wintersportler.