Campingplatz-Tipp Baden-Württemberg
Breitenauer See

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Der Camping Breitenauer See entstand als ­Not­lösung, passt aber perfekt in die Landschaft. Heute ist das Gebiet um den ehemaligen Überschwemmungsstopper ein beliebtes Freizeit-Ziel für Caravaner.

Breitenauer See

Katastrophen können auch Gutes bewirken. Als in den 60er- und 70er-Jahren im Tal der Sulm dieverheerenden Überschwemmungswellen immer häufiger nach Neckarsulm schwappten, drohte der dort ansässige Autobauer schließlich entnervt mit dem Abzug. Und es entstand die Idee, im Weinsberger Tal das Wasser in einem großzügigen Rückhaltebecken zu stauen. So füllte sich im Landkreis Heilbronn bei Löwenstein der Breitenauer See als größter Badesee Nord-Württembergs zu Füßen des namensstiftenden Einsiedlerhofes, der heute noch auf den Campingplatz herabblickt.

In mehreren Ausbaustufen wuchs die Anlage seit 1985 und bietet jetzt 630 Stellplätze, davon 300 für Dauercamper, die aber als solche kaum in Erscheinung treten. Sie dürfen sich nicht einfrieden, und als Anbau gestattet der Verwalter Klaus Schmitt lediglich ein Vorzelt. Die Touristen werden zum größten Teil auf dem frisch erschlossenen Gelände am Berg auf ebenen Terras­-sen untergebracht. Die Bäume müssen noch wachsen. Aber die Voraussetzungen für eine ruhige Nacht mit Blick auf die Rebstöcke des Weinsberger Tals sind schon jetzt ausgezeichnet. Hier oben befinden sich ausschließlich Komfortplätze mit direktem Wasser- und Stromanschluss. Der Boden ist unter der Grasnarbe mit wasserdurchlässiger Schlacke aus den Vulkanen der Ei­-fel verdichtet. Pfützen und Schlamm sind selbst bei heftigem Regen nicht zu erwarten. Bis Ostern 2008 wird auch das neue Sanitärgebäude entstanden sein. Die Fundamente lassen bereits das Konzept mit vier Eingängen in allen Himmelsrichtungen und einem zentralen Foyer mit Brunnen erahnen. Hier werden auch sechs Mietbadezimmer zum Angebot gehören, welche die drei bereits auf dem Platz vorhandenen ergänzen sollen.

Neu ist auch die Idee mit den 15 Chalets, von denen drei bereits errichtet wurden: die so genannten Weinberghäuser. Sie sind für Urlauber gedacht, die das lockere Leben auf einem Campingplatz genießen wollen, aber weder über Zelt noch Caravan verfügen. Der Camping Breitenauer See bietet moderne, blitzsaubere Sanitärhäuser mit Kinderbädern, einen Minimarkt und ein Restaurant. Aber die Hauptattraktion ist und bleibt das Freizeitgelände inmitten der Weinberge, das mit Badestrand, Kiosk, Ausschank und der Möglichkeit zum Fischen, Surfen und Tretbootfahren am Wochenende auch viele Ausflügler aus der Umgebung anzieht. Klaus Schmitt möchte das erfolgreiche Konzept nicht ändern: „Wir sind schon an Pfingsten regelmäßig ausgebucht.“ Wenn Innovationen einfließen, müssen sie langsam wachsen, so etwa ein geplanter Tennisplatz. Größere Investitionen wie beispielsweise ein Wellnessbereich rechnen sich noch nicht: „Die Betriebskosten müsste ich auf die Gebühren umlegen.“ Aber das Engagement für den Umweltschutz hat jetzt schon klare Priorität. Der Breitenauer See trägt bereits das Label „Ecocamping“, fehlt nur noch die europäische Lizenzierung.