Gleißend funkelt der Schnee vor den Fenstern unseres Caravans. Hier drin ist es warm und gemütlich, es duftet nach Glühwein, Lebkuchen und Kaffee. Trotzdem packen wir uns nun dick ein, ziehen die Skistiefel an, ordentlich Sonnencreme auf die Nase, die Bretter über die Schulter, und dann geht’s hinaus ins blitzblanke Weiß. Die Luft ist schneidend kalt, die Stiefel knirschen im Schnee, eine helle Wintersonne strahlt vom stahlblauen Himmel. Es sind nur ein paar wenige Schritte bis zur Sesselbahn „Rauher Busch“ – der Campingpark Hochsauerland bietet einen äußerst bequemen Einstieg ins hiesige Skivergnügen.
Besser kann ein Campingplatz für Wintersportler wahrlich kaum liegen. Der Lift geht mitten durch die Anlage hindurch, eine direkte Anbindung an die Wintersport-Arena Sauerland als größtes deutsches Skigebiet nördlich der Mainlinie. Die Pisten werden bei Bedarf maschinell beschneit, eine Loipe führt vom Campingplatz in die beiden großen Langlaufgebiete. Gastronomie und Lebensmittelmärkte gibt es vor Ort genug, und über eine Fußgängerbrücke spaziert man in wenigen Minuten hinüber ins Zentrum des verschneiten 14.000-Einwohner-Städtchens Winterberg. Das hat mit seinen Fachwerkhäusern rund um die Kirche St. Jakobus eine schöne, beschauliche Seite, sorgt zur winterlichen Hochsaison aber auch durch allerlei lautstarke Musik in Kneipen, Bars und Bistros für die Unterhaltung, die die junge Klientel offenbar wünscht.
Wintersport-Dorados im Sauerland: Willigen und Winterberg
So ist das in diesem westfälischen Mittelgebirge: Naturschönheit und Après-Ski-Vergnügen liegen ganz dicht beieinander, da kann jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Wintercamper sind hier überall gern gesehen, und viele Plätze liegen supergünstig zu den Loipen und Pisten. Das gilt besonders für die östliche Region, das Hochsauerland, mit Weidewirtschaft und Ackerbau auf kargem Boden jahrzehntelang Armenhaus dieser Gegend. Heute gelten hier speziell die Orte Winterberg und Willingen als Urlauberhochburgen für Freunde des Schneevergnügens und als Großverdiener im Tourismusgeschäft. Und das Angebot kann sich in vielerlei Hinsicht mit dem alpiner Regionen messen.
Die Zahlen sprechen für sich. 57 Skigebiete mit mehr als 120 Pisten umfasst die Wintersport-Arena Sauerland, ein Tummelplatz für Snowboarder, Skifahrer und Rodler. Die Region gilt dabei als äußerst schneesicher, und falls Frau Holle doch mal Pause macht, stehen 400 Beschneiungsanlagen als Aushilfe bereit – so kommt das Gebiet auf gut und gerne 90 Skitage pro Saison. Für Kinder gibt es nette Skilehrer, kleine Buckelpisten mit Slalomparcours und bequemen „Zauberteppichen“ (Endlos-Förderbänder bergan). Und nachts locken 62 romantisch ausgeleuchtete Flutlicht-Skipisten sowie zwei illuminierte Rodelhänge – Prüfer haben das Skiliftkarussell Winterberg als international bestes Flutlichtskigebiet ausgezeichnet.
Noch mehr Fakten gefällig?
Bitte sehr: Es gibt über 400 Kilometer gespurte Loipen in der Region, außerdem die Gelegenheit zu Snow-Tubing, Eisstockschießen, Schlittenfahren und mehr. Events wie das Weltcup-Skispringen in Willingen oder Meisterschaften auf der Winterberger Bobbahn locken Tausende Fans an. Und Winterwanderwege hat das Sauerland ohne Ende. Das Mittelgebirge zählt ja rund ums Jahr zu den besten Wandergebieten unseres Landes, und zur kalten Jahreszeit kann das einen ganz besonderen Zauber haben. Egal ob mit Schneeschuhen oder in warmen Stiefeln, auf geräumten Wegen oder durch tiefes Puderzuckerweiß, die Bewegung an frischer Winterluft tut Körper und Seele gut, und der abendliche Punsch schmeckt danach umso besser.
Nach dem Wintersport: Wellness, Kultur und Natur
Wer vom Schnee doch mal genug hat, dem wird der Tag trotzdem nicht lang. Wellness tanken steht dann vielleicht aufdem Programm, im Winterberger Vital Resort Oversum etwa mit seinen vielen Day-Spa-Angeboten, im Willinger Lagunen-Erlebnisbad oder im Center Parc Hochsauerland in Medebach. Es gibt eine Indoor-Kartbahn, kleine Museen, Heilstollen und Kunsthandwerksbetriebe wie die Berggoldschmiede in Winterberg-Langewiese.
Man kann Burgen, Höhlen und Brauereien besuchen oder die naturkundliche Ausstellung im Turm auf dem Berg Kahler Asten (841 Meter), dem „Dach Westfalens“. Am Abend dann, zurück im Campingpark Hochsauerland, spazieren wir durch den frisch gefallenen Schnee hinüber zur Skihütte „Rauher Busch“. Hier wird traditionelle Hüttenkost serviert, eine ernst zunehmende Konkurrenz für die heimische Caravanküche. Zumal wir ganz zünftig mit direktem Blick auf die Piste speisen, wo sich gerade die Unentwegten startklar machen zum Skilaufen unter Flutlicht – Wintersportler können im Hochsauerland halt ihren Spaß haben bis weit in die Nacht.
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