Was der Kirchenmann und Chronist Adam von Bremen im Jahr 1070 auf seiner Reise an die Nordspitze Dänemarks notierte, klang wenig einladend: Er betrachtete das Gebiet zwischen den zwei Meeren als ödes, unfruchtbares Buschland. Ständig nach neuen ertragreichen Böden Ausschau zu halten war für die Menschen vor 1000 Jahren schlicht überlebensnotwendig. Sie konnten sich überhaupt nicht für Nordjütlands rauen Charme begeistern, der in heutiger Zeit alljährlich zahlreiche Campinggäste in diese Region lockt – vorzugsweise an die Nordseeküste mit ihren endlosen Stränden und traumhaft schönen Sanddünen. Hinzu kommt das zauberhafte Licht des Nordens, dem die Region den Beinamen „Land des Lichts“ verdankt, auch weil die herbe Schönheit mit den meisten Sonnenstunden im kleinen Königreich aufwartet.
Campingplatz Jambo steht für „Hallo und willkommen“
Ein gutes Stück hinter den Dünen liegt beim Örtchen Saltum der Jambo Feriepark, der mehrfach zum landesbesten Campingplatz gekürt wurde. Der Name „Jambo“ ist Suaheli und heißt: „Hallo und willkommen“. Er geht auf die Eheleute Bitter und Anders Matzen zurück, die 1964 aus Tansania heimkehrten, nachdem sie dort viele Jahre lang eine Farm betrieben hatten. Da Afrika in ihren Herzen weiterlebte, eröffneten sie in der „dänischen Wildnis“ nur kurze Zeit später Jambo Vesterhav Camping. Schon damals fand dessen umfangreiches Freizeitangebot besonders bei Familien mit Kindern großen Anklang. Und auch der nächste, bahnbrechende Schritt ließ nicht lange auf sich warten: die Einweihung des ersten Swimmingpools auf einem Campingplatz in Dänemark. Gleichzeitig wurde ständig in die Qualität der Einrichtungen investiert, mit dem Ziel, dass Gäste jeden Alters sich rundum wohlfühlen. Verfeinert und weiterentwickelt hat das Konzept Karsten Egelund, der zusammen mit seiner Frau Else 1996 den Betrieb übernahm. Karsten ist von klein auf mit dem Metier vertraut, denn er verbrachte seine Kindheit auf Egelunds Camping in Lønstrup, dem Platz seiner Eltern. Die neuen Besitzer ließen bei der Gestaltung ihrer Projekte, wie etwa der Gemeinschaftsküche, die klare Formensprache des skandinavischen Designs einfließen. Einen wohltuenden Kontrast zur nordischen Kühle bilden die afrikanischen Elemente, die an die Gründungsgeschichte erinnern. So sind die Wege nach exotischen Tieren benannt und mit Tafeln gekennzeichnet, die unter anderem die Form von Elefanten und Flamingos wiedergeben.
Mit der großen Sporthalle und dem attraktiven Erlebnisbad (geöffnet von Pfingsten bis 1. September) kam 2007 auch der neue Name Jambo Feriepark. Die schon bestehenden Gebäude wurden renoviert. Ein Jahr später kam im Eingangsbereich der (kostenpflichtige) Minigolfplatz hinzu, der mit seinen Figuren ebenfalls in den Kontinent der Savannen und Urwälder mit seiner spannenden Tierwelt führt.
Alle Infos zum Campingplatz Jambo Feriepark
Adresse: Solvejen 60, 9493 Saltum, Dänemark, Telefon 00 45/98 88 16 66, Telefax 00 45/98 88 18 08, E-Mail info@jambo.dk, www.jambo.dk, GPS 57°16’42’’N, 09°39’40’’O.
Größe und Charakter: 22 ha, 354 Touristenplätze, davon 214 mit Anschlüssen für Frisch- und Abwasser, 100 Dauercamper, 25 Mietunterkünfte. Ebenes, weitläufig angelegtes Wiesengelände, durch Hecken und Baumreihen untergliedert.
Öffnungszeiten: 18. März bis 23. Oktober 2016.
Preise: Hauptsaison: Person 99 DKK, Kinder von 0 bis 11 Jahren 79 DKK, Stellplatz 195 bis 285 DKK, Strom 49 DKK, Dusche 8 DKK, Privatbad 100 DKK, Hund 20 DKK.
Attraktionen: Freibad mit Whirlpool und Sonnenterrasse, Spiel- und Aktivitätshalle mit Badminton-, Fußball- und Volleyballfeld, Tennis, Bibliothek, Animationsprogramm, Minigolf, Kino.
Nordjütlands berühmteste Bucht
Ihren Schrecken für die Seefahrt hat die Jammerbucht weitgehend verloren. Man kann ihren Namen sowohl mit „Klagebucht“ als auch mit dem Verb „jammer“ im Sinn von „pressen“ übersetzen, da früher die Handelssegler nicht selten regelrecht in den Sand gedrückt wurden. Die Bucht verfügt über insgesamt 13 Strände mit einer Gesamtlänge von 55 Kilometern. Sie sind an manchen Stellen bis zu 60 Meter breit und werden auf der ganzen Strecke von zumeist dicht bewachsenen Dünen gesäumt. Als Strandaktivitäten bieten sich unter anderem an: Reiten auf Islandpferden und Drachenfliegen. Wer mag, kann sich auch gerne auf Bernsteinsuche begeben. Fündig wird man vor allem dort, wo das Meer nach einem Sturm Algen und Äste an Land gespült hat.
CARAVANING-Tipp für die Jütland
Nervenkitzel pur verspricht die spektakuläre Achterbahn „Orkanen“ – eine der Hauptattraktionen im Freizeitpark Fårup Sommerland. Sie lässt die Fahrgäste aus einer Höhe von 20 Metern mit einer Geschwindigkeit von 75 km/h in einen Tunnel hinuntersausen, der unterm See entlangführt. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz. www.faarupsommerland.dk