Der neue Eriba ist ein heißer Mix aus Nova und Touring, bei dem Hymer viel Feeling beweist.
Der neue Eriba ist ein heißer Mix aus Nova und Touring, bei dem Hymer viel Feeling beweist.
Fünf Wochen vor dem Caravan-Salon in Düsseldorf hält Hymer das Streichholz an die Lunte seines Neuheiten-Feuerwerks, das, obwohl es aus nur zwei Krachern besteht, sicherlich für erstaunte "Ahs" und "Ohs" sorgen wird.
Hymers Neuinterpretation zum Thema Hubdach-Caravan sieht einfach klasse aus, soll Emotionen wecken und wird es auch tun. Der Name als Programm: Der Eriba Feeling ist ein besonderer Caravan, daran gibt es keinen Zweifel. Kombiniert er doch Design- und Karosserieelemente seines großen Bruders Eriba Nova mit Produktmerkmalen und -eigenschaften der Baureihe Touring. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Der Feeling sägt nicht am Thron des ehrwürdigen Touring. Auch die Gefahr der Kanibalisierung unter den Baureihen schätzt Hymer-Marketingleiterin Ursula Ruppe als gering ein, obwohl beide ab Oktober erhältlichen Feeling-Grundrisse mit Grundpreisen von 11 990 und 12 500 Euro mitten im Touring- und Living-Revier wildern.
Schon auf den ersten Blick fällt auf, wie tief der Feeling auf der Straße kauert. Um das Chassis absenken zu können, entwickelte Fahrwerkslieferant BPW eine gekröpfte Zugdeichsel. Sinn der Tieferlegung: Der Feeling soll fahrdynamische Maßstäbe setzen, wofür er nicht höher als 2,20 Meter sein darf. Unwegsames Gelände ist somit tabu, da die Stoßdämpfer nur in wenigen Zentimetern Höhe über den Boden huschen. Bordsteinkanten, Schlaglöcher und Bodenwellen seien aber kein Problem, versichert Entwicklungsleiter Bernhard Sawetzki. Eigens für den Feeling hat Hymer Bug- und Heckteile sowie das Dach des Nova auf 2,12 Meter Breite gestutzt. Die Karosserie selbst baut Hymer aus seinen bekannten Sandwichplatten, mit Glattblech und PU-Schaum-Isolierung.
Das Dach sitzt wie ein Deckel auf den Seitenwänden auf, was Stabilität und Dichtheit garantiert. Auf dem Dach sitzt das Hubdach, das wie beim Touring von Scherenaufstellern gestemmt wird. Die Stehhöhe wächst bei aufgestelltem Dach von 1,78 auf 1,98 Zentimeter. Die Farbe des zum Vorschein kommenden Zeltstoffes stimmt Hymer auf das Außendesign ab. Knallrot ist für den silber lackierten, mit roten Zierstreifen abgesetzten Feeling reserviert, die weiße Variante wird von leuchtend orangefarbenem Stoff und Dekor verziert. Ob es die am Prototyp montierten Felgen bereits ab Werk oder optional geben wird, entscheidet sich.
Das Mobiliar des Feeling entspricht in Dekor und Stil jenem des Eriba Living. Die flachen Deckenschränke allerdings öffnen nach unten und tragen einen Schwung in den Trennfugen. Durch die strahlt – wenn man sie bestellt – die Ambiente-Beleuchtung. Beide zur Einführung des Feeling angebotenen Grundrisse wenden sich an Paare. Im fotografierten, 4,86 Meter langen 430er kann zusätzlich zur geräumigen Rundsitzgruppe im Heck die Minidinette im Bug umgebaut werden. Das kleine, voll ausgestattete Bad ist links positioniert, gegenüber liegt der Küchenblock, grundsätzlich mit 60-Liter-Kühlschrank. Dank 970 Kilogramm (fahrfertig) darf der 430 mit 1200er-Achse 230 Kilo zuladen. 40 Kilo leichter ist der 4,46 Meter kurze 415, dessen Bugsitzgruppe größer ist als die des 430. Dafür drängen sich Küche und Bad im Heck enger zusammen. Leicht ist, wer mager ist. Das gilt auch für die Ausstattung des Feeling. Bei einem Reisecaravan hat aber auch das einen tieferen Sinn.
Technische Daten Hersteller: Hymer Modell: Eriba Feeling 430 Preis: ab 12500 EUR Länge: 4860 mm