Manchmal lässt sich Eriba sogar von Knaus die Schwachstellen seiner Caravans aufs Brot schmieren. Zumindest dann, wenn der Knaus Fidelis heißt und Herr der Trumaschen Klimakammer ist. Denn wenn der Ingenieur beim Kältetest Handlungsbedarf erkennt, hilft kein Lamentieren. Um es abzukürzen: Die Eriba-Mannschaft kann durchatmen. Der Eriba Nova 555 mit seinem Climadur-Aufbau übertrifft alle genormten Aufheizungsanforderungen, um sich winterfest nennen zu dürfen.

Winterfest dank Climadur-Aufbau
Aber was ist eigentlich so anders als beim Vorgänger? Bei der Pual-Bauweise wird PU-Schaum zwischen die Alu-Außenwand und die Sperrholz-Innenwand gespritzt. Der quellende Schaum umschließt Holzeinleger und Streckgitter zur Möbel- und Fenstermontage sowie die PU-Kantenleisten. Das Alu-Dach wird stumpf auf die Seitenwände aufgesetzt, Bug- und Seitenwände mit speziellen Verbindern (Kalotten) zusammengefügt. Bug, Heck und Dach sind drei Teile mit entsprechenden Fugen.
Im neuen Climadur-Aufbau dämmen dagegen XPS-Platten, die zwischen PU-Kantenleisten und Holzklötzen eingesetzt werden. Dadurch können zwar kleinste Lücken entstehen, doch Bug, Dach und Heck bestehen jetzt aus einer einzigen GfK-Bahn, und durch das neue Dachprofil läuft Wasser nach vorne und hinten statt zur Seite ab. Der GfK-Boden ist nun Serie – beim Vorgänger waren nur die SL-/S-Modelle damit ausgerüstet. Wo und ob es Nachbesserungsbedarf gibt, zeigt die Wärmebildkamera. Außerdem haben wir selbst nachgefühlt.
Der Blick durch die Wärmebildkamera auf die Wohnwagen-Isolierung

CARAVANING hat sieben Stellen des Eriba Nova 555 genauer unter die Lupe genommen und die Temperaturen gemessen.
1. Bugwand: Die Achillesferse des Nova und vieler anderer Caravans: Das vom Gaskasten abgekühlte Fensterbrett strahlt Kälte ab. Und die spürt man auch, wenn man mit der Hand dort nachfühlt. Vermeiden lässt sich diese Schwachstelle kaum.

2. Ecke vorne rechts: Im Sitzen ist von der Kühle der Bugwand (tiefblau entspricht hier zirka 5 Grad) wenig zu spüren. Dass es an der rechten Wand so muckelig rot ist, liegt an einem Y-Rohr, das im Probanden eingebaut wurde.

3. Sitzgruppe unten rechts: Im Fußbereich strahlt die Zwangsbelüftung ein wenig Kälte (circa 2 Grad) unter der Sitzbank ab. Aber auch hier ist ein negativer Einfluss auf das Wohlbefinden an Bord kaum wahrnehmbar.

4. Heckwand: Der eisige Wind der Klimakammer trifft von hinten auf den Testprobanden. Darum kühlt die Heckwand stärker aus. Achtung: Das dunkle Blau bedeutet hier immer noch 15 Grad! Und die Warmluft steigt zuverlässig hinter den Polstern auf und bildet einen Wärmevorhang.

5. Ecke hinten links: Der Nachwuchs muss nicht frieren: Rund um die Matratze streicht Warmluft durch die perforierten Rohre nach oben und bildet einen Wärmevorhang vor der Außenklappe.

6. Fenster/Klappe Etagenbett: Der Kinderbereich wird gut beheizt. Neuralgischer Punkt: Die Klappendichtung. An ihr dedektiert die Kamera scharf abgegrenzte 0,7 Grad. Doch die strahlen nicht auf andere Bauteile ab.

7. Nasszelle: Das Abwasserrohr der Duschwanne leitet Kälte aus der Klimakammer nach innen. Das dunkle Blau bedeutet 10, das hellere rund 14 Grad Celsius. Die Duschwanne ist vom Boden thermisch ordentlich entkoppelt. Den Rest erledigt der Ausströmer vorne (fast 30 Grad).
