Wie sich der Musica acht Jahre nach seiner Einführung im Camperalltag bewährt, zeigen die gesammelten Erfahrungen unserer Leser. Unsere Internet-Umfrage förderte Stärken und Schwächen an den Tag.
Wie sich der Musica acht Jahre nach seiner Einführung im Camperalltag bewährt, zeigen die gesammelten Erfahrungen unserer Leser. Unsere Internet-Umfrage förderte Stärken und Schwächen an den Tag.
Erst seit 2008 hat LMC die Modellreihe Musica im Programm. Das führt dazu, dass anders als bei Modellreihen, die seit Jahrzehnten am Markt sind, klassische Alterserscheinungen wie porös gewordene Fensterdichtungen und Ähnliches in der Leserumfrage zum LMC Musica keine große Rolle spielen. Das soll nicht heißen, dass beim Musica nicht ebenso charakteristische Schwachstellen auftreten, auf die Gebrauchtkäufer ihr Augenmerk richten sollten. Um gleich bei den Fenstern zu bleiben: Beanstandet werden hier in erster Linie hakelige sowie klemmende Fliegen- und Verdunklungsrollos. Überdurchschnittliche 30 Prozent der Befragungsteilnehmer geben an, diese und noch ein paar andere Fensterprobleme in ihrem Musica gehabt zu haben.
Ähnliche Beschwerden wurden im Zusammenhang mit der Aufbautür eingereicht. Hier zickt die Fliegenschutztür auffallend oft bei Wohnwagen des Modelljahrgangs 2013. Später scheinen LMC und der Zulieferer das Problem in den Griff bekommen zu haben. Fliegenschutz und Rollos lassen sich beim Gebrauchtkauf allerdings vergleichsweise einfach der obligatorischen Funktionsprüfung unterziehen.
Erfreulich wenig Probleme gibt es laut Musica-Besitzern hingegen mit der Aufbaudichtigkeit. Feuchteschäden scheinen die absolute Ausnahme zu sein, allenfalls der eine oder andere Wassereinbruch im Deichselkasten bei Regenfahrten wird moniert. Gleiches gilt, was nicht weniger lästig ist, wenn Spritzwasser von den Rädern durch die Zwangsbelüftungen im Boden bis ins Wohnwageninnere eindringt.
Selbst bei jüngeren Modellen kann es zu Problemen mit den Außenklappen kommen. Bei einer Musica-Inspektion sollten diese daher auf einwandfreien Sitz, gut anliegende Dichtungen sowie leichtgängiges Verriegeln überprüft werden. Besonderes Augenmerk muss der Einrichtung entgegengebracht werden.
Denn fast jeder zweite Umfrageteilnehmer hat im Bereich Möbelbau Mängel an seinem Wohnwagen registriert. Die Kritikpunkte lassen sich in zwei Schwerpunktbereichen zusammenfassen. Erstens: die Schubladen. Die verriegeln schlecht und können daher während der Fahrt aufspringen. Und zweitens: die Oberschränke. Auch hier sei so mancher Hakenschnäpper konstruktiv oder montagetechnisch überfordert und vermag seine Klappe nicht zuverlässig geschlossen zu halten. Und besonders ärgerlich ist die Tatsache, wenn wie bei 23 Prozent der Einsender Schäden an der Möblierung gleich mehrfach auftreten.
Das übrige gelistete Mangelaufkommen verteilt sich eher unspezifisch auf die unterschiedlichen Bereiche. Hin und wieder lässt sich der Kühlschrank nicht mit Gas betreiben, am Kocher schmelzen mal die Gummihalter des Topfrostes weg. Einmal wird berichtet, dass die Piktogramme der Gasabsperrhähne vertauscht angebracht wurden und – sehr bedenklich – selten die Gaszuleitungen am Herd nicht fixiert seien.
Im Bereich Bordelektrik wurden nicht angeschlossene Antennenleitungen bemängelt, ebenso die falsch angeschlossene Abzugshaube, die den Dunst Richtung Kocher drückt. Außerdem fallen (sicherlich auch durch so manche Fehlbedienung hervorgerufen) Wasserpumpen aus. Ansonsten legt der LMC Musica auch als Gebrauchter wenig symptomatische Mängel an den Tag.
Mit einer Gesamtzufriedenheitsnote von 2,3 rangiert der LMC Musica im Vergleich eher an der unteren Bandbreite; vor allem die Verarbeitung (Note 2,5) und die Beurteilung des Sanitärbereichs (Note 2,6) prägen das Gesamturteil. Mit einer hervorragenden 1,7 für den Schlafkomfort markiert der Musica indes die Spitzenposition bei unserer Gebrauchtumfrage.
Die Restwertentwicklung des Musica birgt keine Überraschungen und bewegt sich auf ähnlich hohem Niveau vergleichbarer Caravans. Die Unterschiede zwischen kleinen und großen Modellen sind marginal, und damit dürfte es schwierig sein, selbst ein 2008er Modell deutlich unter 10.000 Euro zu ergattern.