Knaus Azur
Die Nummer Zwei

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Was Knaus beim Mittelklassemodell Südwind recht ist, kann beim etwas höher angesiedelten Azur nur billig sein. Die Nummer zwei im Programm ist kaum mehr wieder zu erkennen.

Die Nummer Zwei

Azurblau war der Himmel nicht gerade, als Knaus sein Oberklasse- Einstiegsmodell Azur präsentierte. Dennoch lacht diesem Caravan die Sonne, schließlich wurde ihm all die Liebe der Knaus-Macher zuteil, die der Südwind bei der Weiterentwicklung für die nächste Saison bekam – obwohl der Azur als Umsatzbringer meilenweit vom Südmodell entfernt ist. Das äußert sich künftig jedoch nur in der Tatsache, dass der Azur nur in acht Grundrissvarianten erhältlich ist statt in 21 wie der kleine Bruder.Mit dem aber will Knaus schließlich einen Sturmwind entfachen.

Die Ansprüche an den Azur klingen da durchaus ziviler. „Der Azur ist noch etwas edler als der Südwind, aber nicht ganz so edel wie der Eurostar oder der Eurostar Style. Er eignet sich also ideal für Leute, die besonders viel Design und Komfort zu einem attraktiven Preis wollen“, legt der Knaus-Produktverantwortliche Markus Pangerl die Zielgruppe fest, die Knaus mit dem Azur bedienen möchte.

Das hört sich ein wenig unkonkret an, zumal die Unterschiede zwischen Südwind und Azur minimal sind. Auch der Gaskasten des Azur weist ein dickes Isolationspolster auf sowie eine weit außen positionierte Öffnungsmechanik zum leichteren Herein- und Herausheben von Gasflasche und sonstigen Behältern. Ebenfalls verdeckt nun das Knaus-Logo das Schloss des Azur-Gaskastendeckels, die Vierfachverriegelung ist auch identisch mit der des Südwind. Fahrwerkstechnisch brennt beim Azur gleichfalls nichts an. Während Hauskollege Eifelland künftig ganz auf BPW setzt, sitzt der Azur-Aufbau in Zukunft auf dem modernsten Alko- Chassis mit Schräglenkerachse, Stoßdämpfern sowie einem im besonders beanspruchten Trittbereich verstärkten Boden. Selbst im Innern erinnert vieles am Azur an den Südwind. Das sehr ansprechende Möbeldesign gleicht also ebenfalls dem Eurostar-Style-Sondermodell (das übrigens, wie auch die Modellreihen Sport und Eurostar, bis auf die Grafikveränderungen unverändert ins nächste Jahr geht).

Selbst liegen kann man im Azur wie im Südwind, was den im kommenden Jahr sieben Zentimeter breiteren und fünf Zentimeter weiter oben angebrachten Betten zu verdanken ist. Das Sitzgruppendesign mit seinen Eckelementen, schrägen Abstandsbrettern und geraden Rückenpolstern stimmt mit dem des Südwind überein, genauso das hochklappbare, untere Stockbett im Heck sowie die bessere Warmluftführung durch eine schräg angebrachte Winterrückenlehne oder der Toilettenraum mit Massivtür und richtigem Türgriff. Unterschiede sind minimal: Die hochwertigen Rahmenmöbelklappen haben silberne Lisenen, die Gardinen sind besonders hochwertig genäht, die Kleiderschranktüren werden durch ein zusätzliches Fries an die Rahmenklappen angepasst. Azur und Südwind – siamesische Zwillinge? Der Eindruck entsteht, auch wenn Knaus betont, dass der Azur doch noch etwas hochwertiger sei. Unterm Strich sind die Unterschiede minimal – selbst die optionalen Ausstattungspakete für beide Knaus-Modelle unterscheiden sich kaum.

Technische Daten Hersteller: Knaus Modell: Azur 400 FD Preis: ab 13240 EUR Schlafplätze: 3 Zul. Gesamtgewicht: 1200 kg Länge: 6090 mm Breite: 2290 mm