Die Modellreihe Travel Style markiert den vorläufigen Höhepunkt im Streben von TEC nach neuem Profil. Erster Test des kompakten 390ers.
Die Modellreihe Travel Style markiert den vorläufigen Höhepunkt im Streben von TEC nach neuem Profil. Erster Test des kompakten 390ers.
Der letzte Caravan unter dem Namen TEC bietet viel Ausstattung für kleines Geld. Knallige Mikrofaserstoffe mit Namen „Ocean Blue" oder „Green Bay" auf Polstern und Matratzen. Weiße Oberflächen und Accessoires wie der stabile Klapp-Kleiderhaken gleich neben dem Eingang, das Mini-Barometer, das robuste Metall-Gewürzregal in der Küche und nicht zuletzt das auffällige Außendekor.
All das zeigt, wohin die Reise gehen soll: In die Herzen junger oder junggebliebener Caravaner, die auf der Suche nach einem bezahlbaren Reisepartner sind.
Bei der Wahrung des anvisierten Preisrahmens hilft TEC, dass der neue Travel Style auf der günstigen Baureihe Travelbird basiert. Sie liegt im Durchschnitt 680 Euro niedriger.
12 190 Euro kostet der Travel Style 390 mit 5,81 Meter Aufbaulänge. Neben dem augenscheinlich grelleren Auftritt emanzipiert sich der „Style" durch die Deichselabdeckung (am Testwagen nicht montiert), die wertige Eingangstür mit Fenster und noblem Mückenschutz-Plissee im Innenrahmen und die Zierreling vom braveren Travelbird.
Der Unterschied mit dem größten Mehrwert ist zweifellos das schlagzähe GfK auf Dach, Bug und Heck. TEC verleimt es mit der 26 Millimeter dicken Isolierung aus Styropor und der Sperrholz-Innenwand zu einem 30 Millimeter dicken Sandwich. So gerüstet dürfte der Travel Style auch nach einem Hagelschauer die Form wahren. Vorausgesetzt, die Körner kommen nicht allzu schräg daher: Die Seitenwände ziert glattes, naturgemäß empfindlicheres Aluminiumblech. Es wird ebenfalls unterfüttert von Styropor und Holzlatten, die sich hier und da unter der Oberfläche abzeichnen.
An der schlichten Front mit schmaler hoher Bugklappe und am Heck fällt die feine Wellung des GfK auf, die ob ihrer Gleichmäßigkeit aber kaum stört. Der Gaskasten mit Aluboden und Ersatzradhalter lässt sich passabel mit Flaschen bestücken.
Zwar montiert TEC links und rechts Kederleisten mit Vorzelteinzug, doch weder in die Radläufe um die Aluminiumräder (Aufpreis 345 Euro) noch in die mehrteiligen Schürzen können Windstopper eingezogen werden. Was soll's, ein Wintercaravan ist der Travel Style ohnehin nicht - eine Umluftanlage für die Gasheizung S 3002 ist im 390er nicht einmal als Extra erhältlich. Wegen des kleinen Raumes erfüllt die Wärme des Ofens trotzdem den gesamten 390er. Nur im Bad, das TEC gegen 260 Euro Aufpreis mit Duschwanne, Brause und Vorhang ausrüstet, bleibt es kühl. Serie ist die Cassettentoilette Thetford C-200 mit elektrischer Pumpe. Dass ein Waschbecken-Unterschrank fehlt, liegt wohl ebenso an der Preisvorgabe wie der Umstand, dass Schlösser an den seitlichen Oberschränken fehlen. Doch bei einem Reisecaravan wären sichere Verriegelungen empfehlenswert.
Die Türen und Klappen der Heckküche müssen bei jedem Bremsmanöver dem von hinten drängenden Inhalt trotzen, TEC versieht sie deshalb mit Drucktastenschlössern. Die Entwickler verzichten aber auf die noch sicherere Doppelverriegelung mittels Drehstangen.
Generell hinterlässt das schlicht gezeichnete Mobiliar den Eindruck von Stabilität.
Die ungewöhnliche Raumaufteilung des 390 entspringt einem Grundrisswettbewerb, dessen Sieger sich Inspiration beim Dethleffs Campy geholt haben dürfte. Auch der TEC nutzt den Raum unter dem Bugbett für eine Garage, die mit aufgestelltem Bett sogar ausgewachsene Fahrräder schluckt. Sofern sie durch die 52 mal 111 Zentimeter großen Garagenklappen passen.
Zusätzlich lässt sich das Bett verbreitern, indem der Rost mit etwas List und Kraft über einen Teil der daran anschließenden Sitzgruppe gezogen und mit dem zusätzlichen Matratzenteil belegt wird. Eine gute Möglichkeit, möglichst viel Lebens- und Stauraum aus wenig Platz zu holen.
Bei der Wahrung des anvisierten Preisrahmens hilft TEC, dass der neue Travel Style auf der günstigen Baureihe Travelbird basiert. Sie liegt im Durchschnitt 680 Euro niedriger.
12 190 Euro kostet der Travel Style 390 mit 5,81 Meter Aufbaulänge. Neben dem augenscheinlich grelleren Auftritt emanzipiert sich der „Style" durch die Deichselabdeckung (am Testwagen nicht montiert), die wertige Eingangstür mit Fenster und noblem Mückenschutz-Plissee im Innenrahmen und die Zierreling vom braveren Travelbird.
Und tatsächlich ist nicht nur die Dinette-Sitzgruppe von überaus stattlicher Größe, sondern auch das Bett kann sich mit 1,50 Meter Breite und zwei Meter Länge sehen lassen. Übrigens: Auch zusammengeschoben ist es als Liege nutzbar - wenn 85 Zentimeter Breite für ein Einzelbett genügen.
Der Weg hinauf führt über die mittelharten Polster der Dinette, die sicher auf den Sitztruhendeckeln haften. Der Schlafkomfort über der Garage wird geprägt von den weichen Schaumstoffmatratzen und der Ritze dazwischen. Weil die beiden Halogenspots über der linken Sitzbank verschiebbar sind, fungiert die vordere als Bett-Leseleuchte. Bücher, Brillen und Taschenlampe liegen nachts schnell greifbar in zwei offenen Ablagen über Kopf- und Fußende des Bettes.
Die Dinette mit ihren unterschiedlich langen Bänken heißt auch mehrere Besucher willkommen. Bleiben kann allerdings nur einer, weil der Hubtisch recht klein ist. In der kürzeren Sitztruhe verbergen sich der 44-Liter-Frischwassertank und die Truma Therme, die mittels Zwölf-Volt-Strom das Brauchwasser erwärmt. Zum Beispiel auch für die Küche, die mit Standard-Dreiflammkocher und 30-Zentimeter-Spüle samt hoch aufragendem Wasserhahn Grundansprüche erfüllt. Im rechten Sitzkasten dagegen steht enormer, direkt über der Achse platzierter Stauraum zur Verfügung.
Das Fahrwerk mit der 1100-Kilo-Schräglenkerachse liefert Alko zu. Der Schlingerdämpfer steckt zusammen mit der zweiten Garagentür, der Vorzeltleuchte, dem Reserveradhalter und der TV-Verkabelung im 440 Euro günstigen Travelbird-Paket. Dank des Leergewichts von 875 Kilogramm stehen brauchbare Zuladungsreserven zu Buche. Sie lassen sich mit einer 1350-Kilo-Achse weiter erhöhen. Obacht verlangt die Stützlast, die leer bei 65 Kilo liegt. Beladen mit Gasflaschen und etwas Garagenfracht, muss die Heckküche bepackt werden, um unter 100 Kilo zu bleiben. Wenngleich diese Art der Trimmung der Fahrsicherheit abträglich ist.
Für den Erfolg des Travel Style ist entscheidend , ob Interessenten bereit sind, für Stil und die leidensfähigere GfK-Haut auf gewisse Ausstattungsumfänge zu verzichten. Eins ist er aber auf jeden Fall: eine gelungene Stilübung für den Weg in die Zukunft.
Grundpreis: 12.190 Euro
Aufbaulänge: 3,90 m
Schlafplätze: 3
Zulässiges Gesamtgewicht: 1200 kg
Baureihe: Der Travel Style basiert auf dem Reisecaravan Travelbird, von dem er zwei Paar- und einen Familiengrundriss übernimmt. Trotz GfK-Karosserieteilen und besonderer Ausstattungsdetails ist er nur unwesentlich teurer.
Auf- und Ausbau:
Gasheizung Trumatic S 3002 ohne Gebläse. Umformer 240 Watt. Insgesamt 4 Halogenbirnen, 4-LED-Spots, LED-Vorzeltleuchte (Paketoption).
Preise und Ausstattung:
Grundpreis: 12.190 Euro
Travelbird-Paket: 440 Euro
Duschpaket: 1 260 Euro
Aluminiumräder 345 Euro
Fahrwerk und Gewichte:
Fahrwerk: Alko-Chassis, Einzelradaufhängung, Schräglenkerachse mit Stoßdämpfern, Anti-Schlinger-Kupplung, Alko AKS 3004, Kurbelstützen, Reifen Continental Vanco 2, Dimension 185 R 14 C, Tragfähigkeit 850 kg.
Masse im fahrbereiten Zustand 1)897 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1100 kg
Normzuladung (abzügl. pers. Ausrüstung 2)) 103 kg
Radlasten fahrbereit links 472 kg
Radlasten fahrbereit rechts 425 kg
Stützlast fahrbereit 65 kg
Maximale Stützlast 100 kg
Hersteller: TEC Caravan, Telefon 0 25 83/3 06-1 00, www.tec-caravan.de
1) Eigengewicht des getesteten Caravans nach EU-Richtlinie 97/27/EG (einschließlich Gas, Wasser, Elektrik);
2) für zwei Personen nach der Formel: M = 10 mal Anzahl der Betten + 10 mal Aufbaulänge in Meter + 30 kg.
Gewagt ist beim Travel Style nicht die Optik, sondern das Konzept. Es wird sich zeigen, worauf Käufer größeren Wert legen: auf frische Optik oder eine lückenlose Ausstattung. Davon abgesehen: Grundriss und Machart überzeugen
größtenteils schon jetzt.