Test: Weinsberg Caraone 480 QDK bei CARAVANING.de

Weinsberg Caraone im Test Verlockendes Angebot

Weinsberg versucht Familien mit Kindern mit dem günstigen Stockbetten-Wohnwagen Caraone 480 QDK zu überzeugen. Welche Vorzüge er sonst noch zu bieten hat, lesen Sie hier im CARAVANING-Test:

Weinsberg Caraone 480 QDK, Seitenansicht Jacek Bilski
Weinsberg Caraone 480 QDK, Seitenansicht
Weinsberg Caraone 480 QDK, Heckansicht
Weinsberg Caraone 480 QDK, Küche
Weinsberg Caraone 480 QDK, Kühlschrank 15 Bilder

Der CaraOne 480 QDK bietet alles, was die Familie braucht. Er kostet weniger als 12.000 Euro und besitzt Knaus-Tabbert-Gene. Das soll den Einstieg ins Caravan-Hobby schmackhaft machen. Wie lecker der Weinsberg daherkommt und ob sich die eine oder andere Zitrone in der guten Stube versteckt, weist der Test.

Der Familiengrundriss bietet naturgemäß viel Platz zum Liegen. Im Heck des CaraOne befindet sich das kleine Reich der Kinder. Kuschelige Momente bringen die Stockbetten, die ausreichend dimensioniert sowie mit einfachen Lattenros-ten und Schaummatratzen bestückt sind. Die Kleinen verstauen ihr Gepäck in einem schmalen, hohen Schrank, dessen oberer Teil gleichzeitig als offene Ablage gestaltet ist. Zwei Fenster und zwei LED-Leuchten sorgen für Licht bei Tag und Nacht, ein Vorhang über die Breite für Ruhe und Geborgenheit. Das untere Bett lässt sich an die Heckwand klappen, wodurch ein großer Stauraum oder eine kleine Spielwiese entsteht.

Die Dinette in der Caravan-Mitte lässt sich zum breiten Einzelbett umbauen. Sowohl Schlaf- als auch Sitzkomfort halten sich aufgrund der Polsterqualität und der Ergonomie in Grenzen.
Die Eltern residieren gegenüber im Bug. Das quer eingebaute Doppelbett bringt eine Länge von über zwei Meter mit sich. Der schmale, vom Kleiderschrank und der Dinette verengte Durchgang erschwert den Einstieg ins Schlafgemach. Die straffe Schaummatratze wird von einem einfachen Lattenrost unterfedert und bietet eine angenehme Härte. Beheizbare Winterrückenlehnen sorgen für wohlige Temperaturen. Eine breite Ablage an der Bugseite und die darüber liegenden Hängeschränke kümmern sich ausführlich um die Schlafutensilien. Das Gros der Kleidung sammelt sich in dem geräumigen Kleiderschrank. Unter dem zur Hälfte klappbaren Lattenrost gähnt ein gewaltiges Gepäckverlies, das von außen durch eine niedrige, aber breite Klappe bequem beladen werden kann.

In den Truhen der Sitzgruppe wird etwas verschwenderisch mit dem Stauraum umgegangen. In der hinteren sitzt mittig die Stromversorgung, und die vordere wird zu zwei Dritteln vom Wassertank belegt. Hätte man hier die Technik in einer Truhe vereint, stünde die andere komplett dem Gepäck zur Verfügung. Zudem verlaufen hier die Leitungen und Rohre der Bordinstallation teilweise ohne Schutz gegen Beschädigungen.
Die Küche ist kompakt, bietet aber genügend Stauraum für die Familie. Hier findet sich auch der einzige Auszug im Weinsberg, die Besteckschublade. An den anderen Schränken kommt die unkomfortablere Variante mit Regalbrettern zum Einsatz. Beim Kocher mit einem sehr breiten Brenner und zwei kleinen wurde berücksichtigt, dass in einem Familiencaravan bei großem Hunger auch mal der große Spaghetti-Topf zum Einsatz kommt. Der Kühlschrank stammt aus der modernsten Dometic-Reihe und fasst erstaunliche 189 Liter. Allerdings werden für diesen Kühlriesen 710 Euro Aufpreis fällig.

Im Sanitärraum kann sich ein Reisender aufhalten und hat dort genügend Bewegungsfreiheit. Auch innerhalb der  optionalen Duscheinrichtung (Vorhang, Brause) kann man sich ohne Platzangst pflegen. Die drehbare Toilette mit schmutz-unempfindlichem Keramik-Einsatz und genügend Stauraum komplettieren das Angebot in diesem Bereich.
Der Möbelbau im CaraOne ist schlicht und einfach rechtwinklig. Auf Schnörkel wird ebenso verzichtet wie auf Verzierungen. Lediglich leichte Rundungen tauchen an der Wand des Sanitärraums, an Tisch- und Arbeitsplatte sowie an den Hängeschrankklappen auf. Letztere tragen mit einem weißen Streifen  an der Vorderkante und einer Chromleiste den einzigen Möbelschmuck. Hochwertigere Beschläge, oder eine Gasdruckunterstützung beim Hochstemmen des Lattenrosts kommen der Klasse entsprechend nicht vor.  

Der Weinsberg ist größtenteils routiniert verarbeitet und fast ohne Makel. Störend wirken lediglich einige sichtbare Schraubenköpfe. Eleganter wäre es, die Schrauben - wo möglich - außerhalb des Sichtfelds zu montieren. Die zahlreichen Abdeckkappen sind nicht schöner. Fehlende Rüttelkanten verzeiht man in dieser Preisklasse, raue Sägekanten am Kinderzimmerschrank dagegen nicht.

Von außen macht der CaraOne eine gute Figur. Der Deichselkasten ist in der Karosse integriert und sehr geräumig. Die Klappe könnte größer sein. Gasflaschen lassen sich nur gekippt an ihren Bestimmungsort bugsieren. Dort wartet allerdings ein stabiler Boden auf die schweren Stahlbehälter. Weniger robust muten die beiden Spoiler an, die rechts und links unterhalb der Luke angebracht sind. Das dünne Kunststoffmaterial dürfte einem mittelkräftigen Stoß mit der Gasflasche kaum widerstehen.

Kederleisten sind ausreichend und mit breiten Einzügen vorhanden, so dass sich ein Vorzelt samt Boden- und Radlaufschürzen leicht installieren lässt. Manches Kederende ist nicht entgratet und damit sehr scharfkantig. Dank des relativ niedrigen Gewichts und der optionalen Schlingerdämpfung rollt der Weinsberg gutmütig hinter dem Zugwagen her.
Wünschenswertes, aber auch unbedingt Notwendiges steht beim CaraOne in der Aufpreisliste. Dies erhält man wahlweise in drei günstigen Paketangeboten. Das Smart-Paket umfasst Antischlingerkupplung, Kombi-Rollos, Umluftanlage und einen großen Frischwassertank. Im Advanced-Paket findet sich ein Midi-Heki, die Truma Therme und der Duschausbau. Und das Lichtpaket schließlich tauscht die Standardbeleuchtung gegen moderne LED-Leuchten. Diese Pakete erhöhen den Grundpreis um rund 1500 Euro und auch das Gewicht. Eine Auflastung für 444 Euro ist daher empfehlenswert. Beides am Besten gleich dazurechnen.

Bleibt zu klären, wie schmackhaft der CaraOne den Einstieg macht? Günstiger Caravan mit routinierter Verarbeitung, lautet das Fazit. Ein verlockendes Angebot für Caravan-Neulinge.

Auf einen Blick:

Grundpreis: 11 990 Euro
Aufbaulänge: 5,82 m
Schlafplätze: 5
Zulässiges Gesamtgewicht: 1350 kg
Baureihe: Die CaraOne-Baureihe ist in der kurzen Zeit ihres Daseins auf 7 Modelle angewachsen. Die Längen liegen zwischen 5,91 und 9,37 Metern. Die Preisspanne reicht von 8.990 bis 17.990 Euro.

Kompakt-Info: Weinsberg Caraone 480 QDK

Hersteller:

Weinsberg
Telefon 0 85 83/2 11
www.weinsberg.com

Auf- und Ausbau:

Aufbau:
Sandwichbauweise, außen Aluminium, innen Sperrholz, dazwischen Isolierung Styropor. Seitenwände Hammerschlagblech, sonst Glattblech. Kunststoff-Anbauteile an Heck/Bug (Leuchtenträger/Gaskasten). Stärken Wand/Dach/Boden 31/31/38 mm. 6 Aufstellfenster
mit Verdunklungs- und Insektenschutzrollos (extra).


Ausbau:

Möbel aus 8-15 mm Sperrholz. Beschläge: Zugschnäpper, Federaufsteller. Pushlocks am Kleiderschrank und an der Sanitärraumtür. Möbeldekor Birne. 8 Hängeschränke, Oberschrank, 3 Unterschränke.

Bordtechnik:
Gasheizung Trumatic S 3002, Umluftanlage (extra),
5 Ausströmer (Eingang, Dinette, Bad, Schlafzimmer, Kinderzimmer). Umformer 240 Watt. Deckenlampe, 10 LED-Lampen (Extra), 2 230-Volt-Steckdosen.


Preise und Ausstattung:
Grundpreis: 11.990 Euro
TÜV und Zulassung: 130 Euro
Smartpaket 20 kg: 599 Euro
Advanced-Paket 30 kg: 639 Euro
Licht-Paket 0 kg: 199 Euro
Kühlschrank (189 L) 20 kg: 710 Euro
Auflastung auf 1400/1500 kg: 444 Euro


Fahrwerk und Gewichte:


Fahrwerk:
BPW-Chassis, Längslenkerachse, Stoßdämpfer, Antischlingerkupplung (Extra), Reifen Kargomax C ST-6000, Dimension 185 R14 C, 104/102, Tragfähigkeit 900 kg.

Masse im fahrbereiten Zustand: 1133 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 1350 kg
Normzuladung (abzügl. pers. Ausrüstung): 89 kg
Radlasten fahrbereit links: 495 kg
Radlasten fahrbereit rechts: 565 kg
Stützlast fahrbereit: 73 kg
Maximale Stützlast: 100 kg



Fazit

Der Einstieg scheint günstig mit dem 480 QDK. Doch zaubern können die Weinsberger auch nicht. Die Lücken in der Ausstattung des CaraOne muss der noch so spartanische Camper mit einem beherzten Griff in die Aufpreiskiste füllen. Aber auch dann bleibt der 480 QDK ein verlockendes Angebot.

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