Zwischenbericht Dauertester Hobby De Luxe Edition

Hobby De Luxe Edition im Dauertest Wie bewährt sich der Caravan auf Tour?

3000 Touren-Kilometer durch Kroatien und Italien haben Spuren hinterlassen – eine besonders hässliche allerdings durch die Schuld des Fahrers. Einige Verbesserungen im Innenraum sind wünschenswert.

Caravan Hobby De Luxe mit Zugwagen Ingo Wagner
Straßenschild hinterließ Spuren am Caravan
Reparierte Schublade öffnete sich erneut, wodurch die Front ausriss
Hobby De Luxe 495 UL mit genügend Raum im Mittelteil
Hobby De Luxe 495 UL mit starken Magnetverschlüssen im Bad 5 Bilder

Der Hobby De Luxe Edition entpuppt sich als talentierter Reisecaravan: 2,30 Meter Aufbaubreite und 7,13 Meter Gesamtlänge, seine tadellose Balance samt fahrstabilem, komfortabel federndem Fahrwerk machen flotte Etappen zum Kinderspiel. Dank vorausgegangenem Kundendiensttermin spricht die Auflaufbremse auch am Ende der Reise noch geschmeidig und ruckfrei an. Trotzdem wünscht man sich selbstnachstellende und im Falle des Testwagens auch qietschfreie Bremsen, um auf Nummer sicher zu gehen. Wie sich herausstellt, erfüllt ihn Hobby zur Saison 2017.

Beim Service wurde auch die mittlere Küchenschublade repariert, die sich im Frühjahr geöffnet hatte, wodurch als Folge des Anschlags am Endpunkt des Auszuges die gesamte Front ausgerissen war. Doch statt die von Hobby versprochenen konstruktiven Verbesserungs- und Verstärkungsmaßnahmen umzusetzen, wurde die Front lediglich neu eingesetzt und das Pushlock zusätzlich zu etwas dickeren Schrauben mit Heißkleber fixiert. Trotz deutlich geringerer Beladung als beim ersten Mal passierte dasselbe Malheur erneut, allerdings nach deutlich längerer Fahrstrecke. Und da auch das Pushlock der unteren Schublade aus der Front auszureißen drohte, haben wir es – ziemlich hemdsärmelig – mit zurechtgebogenen Metallwinkeln fixiert. Zum Glück verfügt der Hobby De Luxe Edition 495 UL dank seiner beiden Einzelbetten über so viel Stauraum, dass dort Küchengeschirr und größere Proviantpackungen problemlos zwischengelagert werden können.

Auch ein Magnetverschluss an einem der drei praktischen Spiegelschränke verlor ein Schräubchen. Die enorme Zuhaltekraft des Magnets überfordert die Gewinde, die drei bis vier Millimeter weit in Sperrholz schneiden. Diese Detailmängel sind schade, weil der De Luxe Edition ansonsten überaus solide konstruiert ist, was sich in auch nach intensiver Fahrerei bestens schließenden und fluchtenden Klappen manifestiert. Auch die klappbaren Lattenroste sowie die bequemen Einzelbettmatratzen haben bislang nichts an Leichtgängigkeit und Straffheit eingebüßt. 

Augenmerk sollten Hobby-Eigner auf die Kühlschranktür legen, die mit Nachdruck geschlossen werden muss, um zuverlässig zu verriegeln. Auch zeigen die blauen Türfächer Scheuerspuren von Marmeladengläsern & Co. 

Obwohl der 495 UL mit Einzelbetten und asymmetrischer Sitzgruppe auf den ersten Blick kein ausgewiesener Familienspezialist ist, macht er seinen Job mit Vierbesatzung, davon Zwillinge von sechs Jahren, sehr ordentlich. Basis für die Mehrpersonentauglichkeit sind die Einzelbetten mit Rollrost, die sich zu einer wagenbreiten und zwei Meter langen Liegefläche zusammenfügen lassen. Zusätzlich kann der Nachttisch herausgenommen werden, ein Polsterquader füllt den entstehenden Raum. Der zu harte Polsterriegel für den Rollrost bleibt ein Manko. Den Schlafkomfort auf der Sitzgruppe haben wir durch das Auflegen einer 1,0 mal 2,0 Meter großen Schaumstoffauflage (Ott's Traumwelt, 23,60 Euro pro Quadratmeter) signifikant verbessert. Praktisch ist das natürlich nur, wenn das Leben draußen stattfindet und die Sitzgruppe meist zum Bett umgebaut bleibt. Ansonsten muss der Schaumstoff tagsüber eben auf die Bugbetten umziehen. 

Kinder freuen sich über den tief neben dem Eingang platzierten Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung – übrigens der einzige Hauptschalter, dessen Zuordnung intuitiv ist. Am nachts zu hell leuchtenden Bordpanel herrscht auch nach fast drei Wochen Urlaub immer noch leichte Verunsicherung, welche Taste welche Lichtquelle aktiviert und nach wie vielen Stufen der Dimmer wieder von heller auf dunkler wechselt. 

Eine Blessur der gröberen Art hat dem Dauertestwagen ein weit in die schmale Straße ragendes Verkehrsschild zugefügt, das von vorne bis hinten eine hässliche Kerbe gezogen hat. Der Kostenvoranschlag ist unterwegs, der Hobby steht gerade still. Schon bald wird er wieder Kilometer fressen.

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