Ein Modellprojekt in dem Bundesland soll testen, wie Tourismus 2021 möglich sein kann. Voraussetzung dafür ist ein engmaschiges Test-Konzept. Vier Regionen nehmen daran teil: Lübecker Bucht, Schlei, Nordfriesland und Büsum.
Ein Modellprojekt in dem Bundesland soll testen, wie Tourismus 2021 möglich sein kann. Voraussetzung dafür ist ein engmaschiges Test-Konzept. Vier Regionen nehmen daran teil: Lübecker Bucht, Schlei, Nordfriesland und Büsum.
In Schleswig-Holstein liegen die Fallzahlen der Sieben-Tage-Inzidenz aktuell (16.04.2021) bei 76,9 Infektionen pro 100.000 EinwohnerInnen – und sind damit die niedrigsten in der gesamten Republik. Da die beschlossene Bundesnotbremse erst ab einem Wert von 100 greift, wollen die Behörden und die Tourismusbetriebe an Nord- und Ostsee nun in einem Modellprojekt in vier verschiedenen Regionen testen, wie Urlaub 2021 funktionieren kann.
Die Ostsee-Region Schlei mit der Hafenstadt Eckernförde öffnet am 19.4. für den Tourismus. Weitere drei Regionen sollen später folgen. Das Konzept ist überall etwas anders und soll vier Wochen lang ausprobiert werden. Ziel ist es festzustellen, ob Urlaub sicher möglich ist.
Die Übernachtungsbetriebe verpflichten sich, neben den Gästen auch ihr Personal regelmäßig zu testen. Jeder teilnehmende Betrieb muss eine Person zum Testbeauftragten ernennen. Sofern sie ihre Teststelle nicht für die öffentliche Nutzung einrichten, sondern nur für die eigene, müssen sie die Kosten für das Testmaterial selbst tragen. Zwar können sich die Betriebe für Teststellen zusammenschließen, doch nicht alle Betriebe können oder wollen diesen Aufwand treiben. Deshalb sind nicht alle Übernachtungsbetriebe bei dem Modellprojekt dabei.
Anreisen sollten TouristInnen daher nicht spontan, sondern nur mit gültiger Reservierung. Landrat Florian Lorenzen aus dem Kreis Nordfriesland appelliert darüber hinaus an alle Reisewilligen, auf keinen Fall ohne vorherige Buchung und negativen Corona-Test anzureisen: "Das gilt auch für Camper und Wohnmobile. Es wird verschärfte Kontrollen geben, um wildes Campen zu unterbinden."
Zur Organisation des Konzepts zählt in allen Regionen, dass Gäste vor ihrer Anreise eine Einverständniserklärung zur Teilnahme am Projekt unterschreiben müssen. Gäste verpflichten sich dabei folgende Punkte einzuhalten:
Darüber hinaus gelten vor Ort weiterhin Kontakt- und Hygieneregeln. Für die Außengastronomie greifen die aktuellen Regeln des Bundeslandes. Ausgewählte Freizeitangebote dürfen nur mit Hygienekonzept öffnen. In Büsum dürfen beispielsweise nur mit aktuellem Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) Angebote genutzt werden wie Einzelhandel, Führungen am Ort, im Watt oder der Natur oder Ausflugsschifffahrten. An stark frequentierten Orten müssen Gäste wie Ortsansässige Mund-Nasen-Maske tragen.
Lorenzen: "Das Modellprojekt bedeutet nicht, Urlaub zu machen wie 2019. Wir nehmen die Corona-Gefahr sehr ernst." Im Vordergrund zu dem Projekt steht die wissenschaftliche Begleitung. Aus den so gewonnenen Erfahrungen will man nach dem Projektzeitraum Politikempfehlungen für ganz Deutschland ableiten.
Am 1. Mai ist geplant, dass Nordfriesland mit St. Peter-Ording ebenfalls Modellregion wird. Regelmäßige Schnelltests im 48-Stunden-Rhythmus sollen das touristische Angebot ermöglichen. In Büsum soll das Modellprojekt am 10. Mai starten.
Schleswig-Holstein setzt das um, was TouristikerInnen und Campingplatz-BetreiberInnen schon lange fordern: Ein durchdachtes Konzept, mit dem Urlaub und Reisen in der Pandemie möglich ist. Wir beobachten gespannt den Norden der Republik und hoffen sehr, dass sich die Maßnahmen und die engmaschige Teststrategie bewähren – um so optimistisch in Richtung Pfingst- und Sommerferien blicken zu können.