Viele Camperinnen und Camper entscheiden sich ganz bewusst für einen naturnahen Campingplatz oder verbringen ihren Urlaub auf einem Campingplatz mit oder an einem Bauernhof. So kommt man in der Ferienzeit wieder enger in Kontakt mit Mutter Natur. Andere tauchen ab ins Meer, suchen klare Seen zum Schwimmen, wilde Flussläufe fürs Kanu- oder Kajak-Fahren, hohe Berge zum Wandern – oder wollen einfach nur Waldbaden. Wer die Schönheit der Natur so hautnah erlebt, will diese häufig auch für die kommenden Generationen schützen und erhalten.
Umweltfreundliche Ziele und Campingplätze
Die Urlaubsform Camping und Caravaning erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Viele wollen individuell, naturnah und möglichst autark im Urlaub sein. Weg vom All-Inclusive-Hotel und überfüllten Touristen-Hotspots. Für Freiheit und ein kleines, kontrollierbares Abenteuer in der Natur gibt es nichts Passenderes als Camping. Studien belegen immer wieder, dass Campingurlaub tatsächlich weitaus ökologischer als ein Pauschalurlaub oder eine Flugreise ist.

Zwar kommt es auch zum CO2-Ausstoß, wenn man mit dem Caravan-Gespann in den Urlaub fährt. Doch häufig ist der ökologische Fußabdruck der Reise bis in die üblichen Campingländer Niederlande, Frankreich, Italien oder Dänemark weitaus geringer als bis nach Übersee.
Schon seit längerer Zeit verleiht die Initiative Ecocamping den Titel "Ecocamping" an Campinganlagen, die besonders gut in puncto Ressourcen, Umwelt- und Naturschutz sind. Getragen wird der Verein von Umweltorganisationen und Campingverbänden. Ecocamping berät darüber hinaus Campingplätze in all diesen Bereichen.
Umweltschutz: Das geht gar nicht!
Die dunklen Seiten des Camping-Booms sollte man nicht verschweigen: Einige Tourismus-Regionen beklagen sich über unflätige WildcamperInnen, die ihren Müll einfach liegen lassen und ihr Geschäft im Wald oder auf der Wiese verrichten.
Ein weiteres Problem sind zum Beispiel auch fehlende Abwassertanks an Caravans. Wer Schmutzwasser samt Chemiezusätzen einfach abfließen lässt, schadet der Natur. Sicher: Das sind nur einige schwarze Schafe.

Abgesehen vom Offensichtlichen, wie die Müllentsorgung, gibt es viele weitere Stellschrauben, an denen man drehen kann, um den Campingurlaub nachhaltig zu gestalten. Einige Hersteller von Caravans experimentieren mit Naturmaterialien. Filz und Echtholz statt Kunststoff und Lederimitate – das Interieur von Caravans wird teilweise etwas natürlicher. Einige Caravan-Ausbauer stellen sogar schon gasfreie Caravans vor.
Nachhaltigkeit im Caravan
Was tun, wenn man einen alten Wohnwagen besitzt? Auf jeden Fall behalten – denn je länger ein Fahrzeug genutzt wird, desto besser seine Umweltbilanz.
Auch in den alten Caravan-Schätzchen kann man viele Dinge durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen. Emaille- oder Edelstahl-Geschirr anstatt Plastikteller, Obst- und Gemüsenetz anstatt Plastiktüten, Bienenwachstücher anstatt Alufolie: Vor allem in der Küche ist es einfach auf mehr Nachhaltigkeit zu achten.

Die Sozialen Medien zeigen zahlreiche Ideen, wie man den Wohnwagen umweltbewusst gestalten kann. Aus Einmachgläser werden Vorratsdosen, Seifensäckchen ersetzen Spüli-Plastikflaschen und Essensreste kommen in Edelstahldosen.
Sogar im Caravan-Bad ist es nicht mehr schwierig, auf Plastik zu verzichten. Mittlerweile besteht eine riesige Auswahl an festen Seifen, Shampoos und Cremes. Selbst bei der Wahl der Zusätze für die Toilette kann man auf Biosiegel und Umweltverträglichkeit achten. Oder CamperInnen entscheiden sich gleich dazu, die herkömmliche Chemie-Toilette gegen eine umweltfreundliche Trenntoilette zu ersetzen.

Umweltbewusstes Reisen ist ein weites Feld
Wer mehr Wert auf Nachhaltigkeit auf Campingreisen legen möchte, hat viele Möglichkeiten. Der wichtigste Schritt ist klein anzufangen und nach und nach umweltfreundlichere Dinge umzusetzen. CARAVANING wird sich in der Zukunft verstärkt diesem Thema widmen.