Arist Dethleffs, Peitschen- und Skistockfabrikant aus Isny im Allgäu, war es leid, ohne seine Grau Friedel auf Geschäftsreisen gehen zu müssen. Darum baut er 1931 das erste "Wohnauto", das auf Dienstreisen viel Aufmerksamkeit erregt. Schon 1932 werden die ersten Wohnwagen auf Bestellung gebaut. 1936 hat Dethleffs schon sechs feste Mitarbeiter. Die Caravans in Sport- und Luxusausführung kosten ab 1880 Reichsmark, die Anhängerkupplung für das Zugfahrzeug wurde im voraus verschickt. 1956 beginnt die Fertigung in nennenswerten Serien. Der 160 Kilogramm leichte Faltwagen "Camper" (Bild 10) avanciert 1961 zum Hauptmodell, die Caravans werfen zum ersten Mal mehr ab als Peitschen und Stöcke.
Die Wohnwagen-Cabriolets "Nomad", "Tourist" und "Globetrotter" bereichern die Palette. 1966 heißen weitere Wagen Bohème und Pirat. Über den Beduin schreibt CARAVANING: Der Beduin ist eigenwillig in der Konstruktion und gut – nein: hervorragend. Der Umsatz steigt um 50 Prozent. 1973 baut Dethleffs ein neues Werk mit 12000 m2 Produktionsfläche. Aus sechs werden 235 Mitarbeiter. Die Modelle Camper Luxus, Comfort und Exclusiv verlassen die Bänder.
1983 baut Dethleffs das erste deutsche Reisemobil auf den neuen Fiat Ducato: der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Mit einer Jahresproduktion von 8200 Caravans und 3000 Wohnmobilen erwirtschaften 800 Mitarbeiter 1992 251 Millionen Mark Umsatz. 1995 ruft Dethleffs Aktionen rund um das Motto "Ein Freund der Familie" ins Leben. Arist Dethleffs stirbt 1996 im Alter von 88 Jahren. 2001 zieht der extravagante Aero Tourist die Blicke des Publikums auf sich. Der Umsatz steigt auf 307 Millionen Mark. 2003 steigt Dethleffs’ Marktanteil bei den Caravans erstmals auf über 10 Prozent. 2004 wird die Family-Stiftung gegründet, die armen Familien Campingurlaub ermöglicht. 2005 führt Dethleffs das größte Modellprogramm seiner Geschichte. Im Jubiläumsjahr 2006 ist ein Umsatz von 280 Millionen Euro, erwirtschaftet von 852 Mitarbeitern, geplant.