Spartan baute in den 50er-Jahren luxuriöse Flugzeuge und Wohnwagen aus Aluminium. Wenn einer der riesigen Alu-Caravans zum Verkauf steht, wird es meistens sechsstellig. Jetzt wurde eriner der edlen Camper für deutlich weniger verkauft.
Spartan baute in den 50er-Jahren luxuriöse Flugzeuge und Wohnwagen aus Aluminium. Wenn einer der riesigen Alu-Caravans zum Verkauf steht, wird es meistens sechsstellig. Jetzt wurde eriner der edlen Camper für deutlich weniger verkauft.
Dieser luxuriöse Alu-Caravan aus den USA ist kein Airstream: Der Flughzeughersteller Spartan Aircraft Company aus Oklahoma fing 1948 an Caravans zu bauen, um seine Produktion auszulasten. Bis 1962 baute die Firma ähnlich wie Airstream luxuriöse Wohnwagen aus genieteten Alublechen, die mit den bescheidenen Anfängen deutscher Wohnwagen-Hersteller so viel zu haben wie ein Studentenappartement mit einem Bungalow im Grünen.
Im Vergleich zu Eriba Puck oder Qek Junior wirkt das Imperial Mansion tatsächlich ehr wie ein Fertigbungalow in der Vorstadtsiedlung: Das imperiale Mobilhaus ist 47 Fuß lang und 9.700 Pfund schwer. Leer wiegt der umgerechnet 14,3 Meter lange Wohnwagen also 4,4 Tonnen. Nach europäischen Maßstäben packt das kein Pickup mehr, in den USA schon. Anfangs waren die Spartan-Caravans natürlich noch etwas bescheidener: 1948 war eine Spartanette 23 Fuß lang und 3.680 Pfund schwer – nicht größer und schwerer als ein Mittelklasse-Caravan heute.
Zwischen 1948 und 1962 baute Spartan Caravans mit 23 bis über 50 Fuß Länge – was etwa acht bis 16 Metern entspricht. Doch egal, um welches Modell es sich handelt: Mit Durchschnitt hatte der aus genietetem Aluminium gebaute "Cadillac unter den Wohnwagen" jedoch nichts zu tun: Zum Preis zweier Spartan gab es ein Haus samt Grundstück.
Der Imperial Mansion kostete 6.982 US-Dollar, als er 1959 neu war. Bei der Auktion in Scottsdale/Arizona sollte der frisch restaurierte und polierte Alu-Caravan laut Auktionshaus RM Sotheby‘s zwischen 125.000 und 175.000 US-Dollar bringen. Umgerechnet sind das 103.000 bis 144.000 Euro. Auch die Preise haben andere Dimensionen als man sie von anderen Wohnanhängern gewohnt ist. Vor zwei Jahren wurde sogar ein Spartan-Caravan für 351.5000 US-Dollar versteigert. Dieser hier war nun etwas günstiger: 78.000 US-Dollar bertägt der Verkaufspreis inklusive Aufgeld. Umgerechnet sind das 64.320 Euro. Dafür muss der Caravan allerdings in Scottsdale/Arizona abgeholt werden.
Die Ausstattung ist für Caravans eher unüblich: Das Waschbecken kommt von Dornbracht. An Bord sind außerdem noch eine Waschmaschine und ein Doppelbett – das gibt es schon öfter. Die Wände und Möbelfronten des Wohnwagens sind mit Walnußholz verkleidet, im Badezimmer liegt ein Steinfußboden. Eames Plastic Chair und ein Flatscreen auf dem Mid-Century-Sideboard gegenüber erinnern dann doch wieder eher an ein edles Appartement als eine Unterkunft mit Rädern.
Der Mansion, der Name deutet es an, ist eben eher ein kleines Haus als ein Caravan. Von Trailerpark-Atmosphäre ist nichts zu sehen; alles edel und schlicht im Stil der 60er-Jahre mit aktualisierter Technik. Der Caravan wurde 2018 renoviert und dieses Jahr neu poliert. Schaumisolierung, Reifen und Räder sind neu.
Warum nicht mal in die Vollen gehen und einen Caravan kaufen, der den Komfort eines edel eingerichteten Appartements bietet? Um mobil zu sein, würde allerdings noch ein entsprechendes Zugfahrzeug benötigt.