Spritpreise an deutschen Tankstellen bewegen sich derzeit nur in eine Richtung – nach oben. Caravaning erklärt, warum Benzin und Diesel derzeit so teuer sind und wie Sie mit ihrem Gespann Sprit sparen können.
Spritpreise an deutschen Tankstellen bewegen sich derzeit nur in eine Richtung – nach oben. Caravaning erklärt, warum Benzin und Diesel derzeit so teuer sind und wie Sie mit ihrem Gespann Sprit sparen können.
Der Blick auf die Anzeigentafel sorgt derzeit wohl bei vielen Pendlern und Urlaubern für Verwunderung: Denn mit bundesweit durchschnittlichen 1,43 Euro für einen Liter Diesel liegt laut „mehr-tanken“ der Kraftstoffpreis Mitte November rund acht Cent über dem des Vormonats – und das trotz gesunkener Rohölpreise. Auch Superbenzin E10 verteuerte sich um vier Cent je Liter und kostete zuletzt im Schnitt 1,54 Euro.
Den heißen Sommer 2019 bekommen die Deutschen im Oktober ein zweites Mal zu spüren – und zwar im Geldbeutel. Denn Niedrigwasser im Rhein sorgt für steigende Spritkosten an den Zapfsäulen. Der längste Fluss Deutschlands ist Haupttransportader für Öl und Sprit. Entlang des Rheins liegen viele Raffinerien. Tankschiffe können aufgrund der niedrigen Pegelstände nun nicht mehr voll mit Treibstoff beladen werden. Alternative Transportmöglichkeiten wie Güterzug oder Lastwagen sind nicht in der Lage, die Ausfälle auf dem Wasser zu kompensieren – oder sind schlichtweg zu teuer.
Der Rhein bei Worms zeigt besonders die Problematik auf: Dort führt der Fluss derzeit gerade einmal 22 Zentimeter. Zum Vergleich: Im Mittel sind es dort normalerweise 213 Zentimeter. Der aktuelle Pegel liegt somit 89 Prozent unter dem Schnitt. Der Sommer war zu trocken. Die Folgen: Lieferengpässe an den Tankstellen – und erhöhte Kraftstoffpreise für die Endverbraucher. Vor allen Dingen Autofahrer im Süden bekommen das jetzt zu spüren. Denn im Vergleich zum Norden ist man dort auf die Binnenschifffahrt angewiesen. Einige Tankstellen mussten ihren Betrieb bereits für kurze Zeit einstellen. Und eine schnelle Besserung der Lage scheint derzeit nicht in Sicht. Selbst Regen ließe die Flusspegel nur langsam ansteigen. Mit ein Grund, warum das Bundeswirtschaftsministerium am 24. Oktober unter anderem 70.000 Tonnen Benzin und 150.000 Tonnen Diesel freigegeben hatte. Die nationalen Reserven sollten die Mineralölwirtschaft unterstützen.
Es ist also die Natur, die im wahrsten Sinne des Wortes Urlaubern, Pendlern und Vielfahrern derzeit einen Strich durch die Rechnung macht. Aber nicht nur: Das Handelsembargo der USA gegen den Iran tut sein Übriges, um die Lage zu verschärfen. Am 4. November trat der zweite Teil der Sanktionen gegen den Rohölexporteur in Kraft – und dieser trifft gezielt die Ölbranche. Die Folge: Der Iran kämpft mit Exporteinbußen – und Deutschland mit hohen Preisen.
In anderen Ländern sieht es nicht ganz so dramatisch aus – generell ist in vielen Nachbarländern der Preis pro Liter deutlich günstiger. Je nach Kraftstoff tankt es sich in Staaten wie Luxemburg, Polen und Tschechien gerade besonders günstig. Teurer wird es dagegen in Ländern wie Belgien, Dänemark oder Niederlande. Wer mit dem Gespann nach Italien fährt, der tankt vor der Grenze je nach Zielort idealerweise in Österreich. Laut ADAC sollte man zwischen 20.00 und 22.00 Uhr den Weg zur Tankstelle aufsuchen. Dann ist der Sprit nämlich am günstigsten. Am teuersten ist es dagegen in der Nacht zwischen 2.00 und 5.00 Uhr sowie am Freitagabend und am Wochenende.