Jedem dürften Amphibienfahrzeuge bekannt sein. Nachdem sie zunächst hauptsächlich für Militärzwecke gedient hatten, gab es Anfang der 1960er-Jahre auch Versuche, sie auch für den privaten Gebrauch zu etablieren. Sie setzten sich jedoch nicht durch. Für das deutsche Unternehmen Caracat kein Grund, einen sowohl rollenden als auch schwimmenden Wohnwagen anzubieten.

Die Basis für den außergewöhnlichen Caravan liefert ein Katamaran. Das lässt sich auch optisch erkennen, da der Caracat ebenfalls zwei Rümpfe hat. Diese sogenannten Pontons lassen sich ein- und ausfahren. Für den Transport auf der Straße ist das Hausboot so 2,50 Meter schmal und wächst auf dem Wasser auf 3,60 Meter Breite an. Dadurch schwimmt es stabiler bei Wind und Wellengang. Mittels einer Elektroseilwinde lässt sich der Caravan innerhalb von 15 Minuten auf den Anhänger ziehen.
In drei Größen erhältlich
Den Caracat gibt es in drei verschiedenen Größen. Das kleinste Modell Caracat 66 ist 6,60 Meter lang, der 76er misst 7,60 Meter und die größte Variante Caracat 86 beläuft sich auf eine Länge von 8,60 Meter. Alle verfügen beim Rumpf und der Außenhaut über ein GFK-Kleid. Der Aufbau aller Modelle ist identisch. Eine Sitzecke befindet sich auf der Fahrerseite vorne im Bug und verwandelt sich nach Wunsch in einen Schlafplatz.

Genauso lässt sich die Sitzecke auf der Fahrerseite im Heck in eine weitere Schlafgelegenheit umbauen. Insgesamt können zwischen vier und sechs Personen im schwimmenden Wohnwagen übernachten. Im Bug gibt es außerdem einen Balkon und im Heck ein Sonnendeck, auf dem die Gäste verweilen können. Insgesamt 400 Liter an Ab- und Frischwasser kann der Caracat aufnehmen. Die Nasszelle mit Dusche und Toilette befindet sich mittig auf der Fahrerseite. Die Verbrennungstoilette verwandelt Ausscheidungen in biologisch abbaubare Asche und ist deshalb umweltfreundlich.
Im Boots-Look gehalten sind die Möbel aus Teakholz, das Badezimmer ist mit Granitflächen überzogen. Für kühle Nächte auf dem Wasser sorgt eine Kombination aus Gas- und Elektroheizung. Die Energie für den elektrischen Strom erzeugt auch ein Solar-Paneel auf dem Dach des Caracat. Dieses lässt sich auf- und absenken.
Für das leibliche Wohl sorgt man in der Küchenzeile im Heck des Wohnwagens. Elektro- und Gaskocher, Kühlschrank, Mikrowelle sowie ein Weinkühler sollen die Gäste im Caracat ausreichend verwöhnen.
Führerscheinklasse B1 reicht aus
Damit das Hausboot auf dem Wasser steuerbar ist, verfügt der Caracat über einen 15 PS starken Elektromotor. Dafür reicht der Führerschein der Klasse B1 aus. Es ist kein Bootsführerschein nötig, um den schwimmenden Wohnwagen über das Wasser zu schippern.
Wie das Unternehmen angibt, kann das Hausboot auf dem See und dem Meer steuern. Von einer Überquerung des Atlantiks sollten die Reisenden allerdings absehen. Lediglich in Küstennähe bewegt sich der Caracat in sicherem Gewässer.
Eine Preisliste für den schwimmenden Wohnwagen gibt es noch nicht. Den Anhänger für den Transport auf der Straße liefert das Unternehmen gleich mit.
Caracat: Infos
- Gesamtlänge der verschiedenen Modelle: 6,60 Meter, 7,60 Meter und 8,60 Meter
- nutzbar: auf dem See und auf dem Meer in Küstennähe
- Führerschein: Klasse B1
- Schlafplätze: 4 + (2)
Fazit
Wer hat schon mal von einem Wohnwagen für Straße und Wasser geträumt? Mit dem Caracat geht dieser Wunsch in Erfüllung. Das Luxus-Hausboot kann über den See und das Meer schippern. Allerdings dürfte der Preis deutlich höher als bei einem gewöhnlichen Caravan liegen. Ebenfalls zu Glamping zählt das Tiny House, das wir getestet haben.