Heizung, Kühlschrank, Kocher, Boiler - Viele wichtige Geräte im Caravan werden mit Gas betrieben. Entsprechend wichtig ist der Nachschub. In Deutschland kein Problem: In Baumärkten, auf Campingplätzen und an manchen Tankstellen können leere graue Gasflaschen gegen Volle getauscht werden.
Im übrigen Europa sieht es anders aus, denn nicht in jedem Land sind die Gasflaschen mit deutschen Anschlüssen kompatibel. Adapter helfen in vielen Fällen weiter, daher ist es empfehlenswert, auf Reisen sowohl das Europa-Füll-Set als auch das Europa-Entnahme-Set mitzuführen. Jedes Set kostet rund 15 Euro. Beachten Sie bei den Flaschen auch die Maße: Nicht alle passen in den Gaskasten.
Die gebräuchlichen Flaschen enthalten Propangas. In minderversorgten Gegenden sind die blauen Campingaz-Flaschen eine Alternative. Diese Butangas-Gebinde sind kleiner, aber weltweit erhältlich. Nachteil: Sie sind teuer und können bei Minustemperaturen nicht verwendet werden. Eine Alternative können Mietflaschen sein, die im jeweiligen Land verfügbar sind.
Gasversorgung in Europa: Alle Länder im Überblick
Belgien: Die Gasversorgung ist in Belgien unkompliziert: Die Flaschen sind mit den deutschen identisch und können vom Gashandel wiederbefüllt werden. Die größten Füllbetriebe in Belgien sind Gasbottling in Gent, Belgian Shell und Totalfina in Brüssel, Semnickgas in Geraardsbergen und Primagaz in Tessenderlo.
Dänemark: Auf den größeren Campingplätzen können Gasflaschen meistens problemlos getauscht werden. Die Firma Kosan Gas betreibt Füllstationen für graue Flaschen in Nørresundborg bei Ålborg (Nord-Jütland), in Koge (Sjælland) und außerdem in Neksø (Bornholm).
Estland: Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden.
Finnland: In Finnland können keine deutschen Gasflaschen befüllt werden. Hier kann man jedoch auf Leihflaschen von AGA zurückgreifen. Ein vor Ort erhältlicher Adapter ist notwendig.
Frankreich: Deutsche Flaschen werden in Frankreich nicht aufgefüllt. Als Alternative bieten sich Mietflaschen an, die es bei Supermärkten und Tankstellen gibt. Mit Hilfe eines Adapters aus dem Europa-Set kann man die einheimischen Gasflaschen ohne Weiteres anschließen.
Tipp: Bewahren Sie die Quittung für die Leihflasche gut auf, sonst bekommen Sie bei Rückgabe Ihr Pfand nicht wieder zurück.
Griechenland: In Athen, Thessaloniki, Patras und Monemvassia stehen die Chancen gut, eine Tauschstation zu finden. Ansonsten ist der Gasnachschub in Griechenland problematisch. Wenn Sie griechische Flaschen kaufen, können diese ohne Adapter an die Bordanlage angeschlossen werden. Zur Sicherheit ist die Mitnahme des Europa-Entnahme-Sets trotzdem ratsam. An Tankstellen kann man den Gastank des Reisemobils nicht auffüllen. Dort werden nur gasbetriebene Fahrzeuge betankt.
Großbritannien: Im Vereinigten Königreich sollte man auf einheimische Gasflaschen zurückgreifen, da deutsche nicht wieder befüllt werden. Bei der Firma Calorgas kann man 6 und 13 kg Flaschen sowie den passenden Adapter kaufen.
Irland: Auf der Homepage der Firma Calor Kosangas können Nachfüllmöglichkeiten ausfindig gemacht werden: www.calorgas.ie IslandGas ist in Island mehr als dreimal so teuer wie in Deutschland. In Reykjavík kann man bei Esso Flaschen tauschen und füllen. Mit Hilfe eines Gummirings sind die gelben isländischen Flaschen mit deutschen Systemen kompatibel. Bei Esso in Reykjavík gibt es den Gummiring laut ADAC umsonst zur Flasche.
Italien: Prinzipiell ist die Gasversorgung in Italien kein Problem. Tausch- und Füllstationen gibt es einige, Adapter sollte man mitführen. Am besten erfragt man die Adressen auf dem Campingplatz oder versorgt sich dort mit Nachschub. Die Gebindegröße hört bei 5 kg Flaschen auf, 11 kg Flaschen findet man nicht. Die Abgabe von Flüssiggas an Campingfahrzeuge mit fest eingebautem Tank ist gesetzlich verboten.
Kroatien: Flaschen, die nicht älter als fünf Jahre sind, werden von der Gesellschaft INA aufgefüllt. Einen Adapter sollte man dabeihaben.
Lettland: Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden.
Litauen: Handelsübliche Flaschen können mit Euro-Adaptern aufgefüllt werden.
Niederlande: Schön praktisch, die niederländischen Flaschen entsprechen den deutschen. Somit gibt es beim Füllen oder Tauschen keine Probleme.
Norwegen: In Norwegen können bei der Firma LPG Norge deutsche Gasflaschen befüllt werden. Alternativ kann man auf Leihflaschen von AGA zurückgreifen, die auch in Schweden und Finnland getauscht werden können. Ein vor Ort erhältlicher Adapter ist notwendig.
Österreich: Die hier verwendeten Flaschen sind baugleich mit den deutschen, Schwierigkeiten sollte es also keine geben.
Polen: Tausch und Füllung möglich. Die Flaschen entsprechen den deutschen.
Portugal: Deutsche Gasflaschen werden nicht befüllt, dafür kann man an Repsol oder Cepsa Tankstellen Leihflaschen erwerben.
Schweden: In Schweden können keine deutschen Gasflaschen befüllt werden. Hier kann man jedoch auf Leihflaschen von AGA zurückgreifen. Ein vor Ort erhältlicher Adapter ist dafür notwendig.
Schweiz: Das Auffüllen deutscher Flaschen funktioniert nur in Ausnahmefällen und dann auch nur mit Adapter. Alternativ kann man eine Schweizer Flasche mit Druckregler mieten. Einige Campingplätze halten Tauschflaschen bereit.
Slowenien: Flüssiggasanbieter füllen meist sogar ohne Adapter deutsche Gasflaschen auf.
Spanien: Fest eingebaute Gastanks dürfen an Tankstellen wieder befüllt werden. Laut ADAC können portable Flaschen nach wie vor nicht aufgefüllt werden, ein promobil-Leser berichtet hingegen, dass er auch damit an der Costa Brava keine Probleme hatte. Eine sichere Alternative ist das Ausleihen von Gasflaschen an Repsol oder Cepsa Tankstellen (wie in Portugal). Den passenden Adapter erhält man vor Ort.
Tschechien: Tanks und Flaschen können wieder befüllt werden.
Ungarn: Die in Deutschland üblichen grauen Flaschen werden auch in Ungarn verwendet. Flaschen und Tanks können getauscht bzw. befüllt werden.