Wie bitte? Ein Caravan, der aus Vogelfedern gebaut wurde? Ja, das geht – und zwar hat der US-amerikanische Künstler Angel R. Irlanda für seinen Earth Traveler Caravan T300 diesen ungewöhnlichen Baustoff gemeinsam mit dem Los Alamos National Lab SBA entwickelt.
Den Prototyp für seinen superleichten Caravan hatte er noch rein aus Kevlar-Carbonfaser und dem Sandwichplatten-Material "Core Cell" bauen lassen. Dieser heißt T250 LX. Jedoch stellte er schnell fest, dass diese Werkstoffe für die Massenproduktion viel zu teuer sind. So kam er letztendlich darauf, die nicht-tragenden Teile des Anhängers aus dem Vogelfeder-Material zu bauen. Weitere Materialien neben Kevlar und Carbonfasern sind Fiberglas und Holz.

Das Resultat: Ein circa 204 Kilogramm schwerer halb-modularer Teardrop-Caravan. Je nach Anhängelast des Zugfahrzeugs können Kunden die weiteren Teile der Ausstattung weglassen und sich so ganz individuell den passenden Leichtbau-Wohnwagen konfigurieren.
Mischform aus Klapp- und Teardrop-Caravan
Eine weitere Besonderheit ist, dass sich das Dach zum Heck und zum Bug jeweils hochklappen lässt. Auch die Seitenwände lassen sich zur Seite klappen. Die Dachklappen bringen serienmäßig Moskitonetze mit und sorgen für mehr Stehhöhe im Inneren.

Bestellt man für die Seitenwände keine normalen Türen, sondern besagte wegklappbare Wände, lassen sie sich so öffnen, dass hier jeweils wieder Schlafflächen auf festem Untergrund gebaut werden. Darüber werden jeweils Außenzelte befestigt, sodass hier zusätzlich zum Doppelbett in der Mitte zwei weitere Schlafplätze entstehen. Diese als Kinderbetten ausgewiesenen Konstruktionen an den Seiten sind 91 x 183 Zentimeter groß. So eignet sich der Earth Traveler T300 theoretisch für Familien mit bis zu 4 Personen.
Zusammen mit den designmäßig perfekt angepassten Markisenzelten entsteht aus dem futuristisch anmutenden flachen Anhänger eine imposante Zelt-Caravan-Konstruktion. Der T300 ist im geschlossenen Zustand circa 1,52 x 1,52 x 3,35 Meter groß, im geöffneten Zustand 3,35 x 2,13 x 3,35 Meter.

Die Wände und Dächer sind isoliert. Zur Serienausstattung gehören fünf batteriebetriebene LED-Lichter und zwei Outdoor-Lounge-Kissen.
Große Fenster, viel zusätzliche Ausstattung
Für Licht im Inneren des Earth Traveler T300 sorgen nicht nur die vielen Fenster an der Seite. Auch die hintere Dachklappe bietet zwei große Fenster. Zum Abdunkeln müssen Kundinnen hier allerdings einen Blendschutz in Form einer Jalousie extra dazukaufen. Auch ein kleines Klappfenster, das für Frischluftzufuhr sorgt, kann eingebaut werden. Im Set kosten beide 180 US-Dollar Aufpreis.

Dazubestellbar ist ein mobiles Aioks Außenküchen-System mit Wassertank und Spüle oder einen herausnehmbaren Tisch, mit dem der Innenraum zum Wohn- oder Esszimmer wird. Im Bug kann ein Gaskasten eingebaut werden. Passende Vorzelte oder Seitzelte gibt's in verschiedenen Designs, unter anderem im Tarn-Look – gegen Aufpreis, versteht sich.
Der Grundpreis des Earth Traveler T300 liegt bei 10.000 US-Dollar, das sind umgerechnet etwa 8.243 Euro. Bislang wird der Caravan nur in den USA vertrieben. Dort erfreut er sich so großer Beliebtheit, dass Kunden derzeit mit einer Lieferzeit von bis zu 15 Monaten rechnen müssen.
Fazit
Leichte Caravans sind auch hierzulande sehr beliebt, nicht zuletzt wegen der Führerschein-Beschränkungen für schwere Anhänger. Ein Hybrid aus Klapp- und Teardrop-Caravan hätte hierzulande sicherlich auch gute Chancen. Camperinnen und Camper müssen sich bei dieser Wohnwagenform bewusst sein, dass sie sich eher fürs Camping im Sommer eignet, nicht so sehr für die kalte Jahreszeit.