Eriba Touring Troll 2018
Die Sondermodelle des Kultcaravans

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Den Eriba Touring gibt es jetzt auch in Farbe. Das Sondermodell "Ocean Drive" erstrahlt in Blau und der "Rockabilly" glänzt in schickem Rot. Beide Wohnwagen sehen auch innen besonders aus.

Eriba Touring Color
Foto: Ingo Wagner

Bisher musste selbst Lackierhand anlegen, wer seinen Eriba Touring in schwer angesagtem Zweifarb-Outfit haben wollte. Etliche, meist ältere in Eigenregie umgestaltete Exemplare finden sich im Internet unter den Suchbegriffen "Eriba Touring lackiert". Mit den auf dem Touring Troll 530 basierenden Modellen Rockabilly und Ocean Drive erfüllt Eriba nun ab Werk den Wunsch nach mehr extravagantem Retro-Schick im Stil der 50er Jahre.

Eriba Touring lackiert in Blau oder Rot

Eriba Touring Color
Ingo Wagner
Eriba Touring "Rockabilly" mit roten Farbakzenten im Shabby-Chic-Interieur.

Unabhängig davon, für welche der beiden Farbkombinationen man sich entscheidet, kosten Touring Troll 530 Rockabilly und Ocean Drive 24.990 Euro – 4300 Euro mehr als der Troll 530 in Basisausstattung. Der Löwenanteil des Aufpreises geht aufs Konto des lackierten Glattblechs. Der Rest setzt sich aus vielen kleineren Zusatzausstattungen zusammen. So werden Rockabilly und Ocean Drive generell mit Fliegenschutztür, 30-Liter-Wassertank, Spülenabdeckung, bildschönen Chromradkappen, Außenstauklappe, Utensilientaschen und Leselampen im Bettbereich sowie Steinschlagblechen am Bug ausgeliefert. Auch ein Reserverad geht unterflur immer mit auf Tour.

Damit das Interieur mit dem Exterieur Schritt hält, wurde es ebenfalls stark aufgehübscht. Für den schwer angesagten "shabby chic", was sich in etwa mit schäbigem, marodem oder auch heruntergekommenem Schick übersetzen lässt, sorgt das Dekor der Oberschränke: Es imitiert, übrigens auch fühlbar, abblätternden Lack. Ebenfalls abgetöntes Weiß, allerdings weniger stark strukturiert, tragen Bad- und Kleiderschranktür.

Im Kontrast dazu stehen rote (Rockabilly) respektive blaue Kantenumleimer und Sitzbezüge aus weißem, mit Nähten in der jeweiligen Außenfarbe abgeschmecktem Kunstleder. Die extrahohen Rückenlehnen steigern den Sitzkomfort merklich. Richtig Farbe in die Bude bringt auch der serienmäßige Hochflorteppich – knallig rot im Rockabilly, graublau im Ocean Drive. Darunter liegt bei beiden ein PVC-Boden in heller Plankenoptik. Auch Zierkissen und Vorhänge tragen extravagante Muster.

Eriba Touring "60 Edition"

Endlich, so möchte man spontan ausrufen. Nachdem bereits die Eriba-Modelle Exciting und Nova sowie ein Hymer-Reisemobil als "60 Edition" erhältlich sind, kommt jetzt auch der Eriba Touring als Jubiläumsmodell in den Handel. Dabei hätte er eigentlich den Vortritt verdient. Schließlich fing vor 60 Jahren mit dem Ur-Troll alles an.

Der Eriba Touring Troll wurde zum Grundstein einer Unternehmensgruppe, die zum Marktführer aufstieg. Vielleicht war es aber auch besonders knifflig, dem Klassiker eine neue Variante abzugewinnen. In sechs Jahrzehnten hat der Touring praktisch alle sinnvollumsetzbaren Grundrisse beherbergt und sämtliche zu ihmund dem jeweiligen Zeitgeist passenden Innen- und Außendekore getragen.

Eriba Touring 60 Edition
Ulrich Kohstall
Eriba Touring 60 Edition mit zweifarbiger Lackierung.

Bei der ersten Begegnung wirkt der Eriba Touring Troll 530 60 Edition jedenfalls nicht so, als wolle Eriba ein neues Kapitel aufschlagen, sondern eher wie die Quintessenz der Historie. Eine Zwei-Ton-Lackierung hat man schon länger nicht mehr am Touring gesehen, aber sie steht ihm immer noch hervorragend, denn sie betont die einst vom Flugzeugbau inspirierte Aufbauform. Zusätzlich erhält der 60 Edition ein nostalgisches Steinschlagblech am Bug und zweifarbige Leichtmetallfelgen – beides war zum Fototermin noch nicht verfügbar.

Blick ins Innere des Eriba Touring Troll 530

Auch im Interieur verzichtete Eriba auf fragwürdige Gimmicks – ebenso wie auf echte Neuerungen. Umso stärker fällt da ein kleiner, aber willkommener Fortschritt auf: Dank ergonomisch geformter Lehnen lädt die Sitzgruppe überzeugender denn je zum Verweilen hinter den Bugfensterchen ein.

Der Schwerpunkt der 60-Edition-Ausstattung, die außerdem für die Modelle Familia 310, Triton 430 und Troll 542 zu haben ist, liegt eindeutig auf der optischen Gestaltung. Und da haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Das zeitlose Eichedekor macht in Verbindung mit den Hochglanzklappen einen hellen und freundlichen Eindruck. Für die edle Note sind einfeiner Silberstreifen und Chromgriffean den Hängeschränken verantwortlich.

So viel Ausstattung bringt das Sondermodell mit

Eriba Touring 60 Edition
Ulrich Kohstall
Hängeschränke in Hochglanz-weiß und Arbeitsplatte in dunklem Braun

Erfahrene Praktiker, die allzu viel Glanz mit gemischten Gefühlen sehen, bekommen an anderer Stelle Entwarnung: Küchenarbeitsplatte und Tisch tragen das Attribut "Antifingerprint"; man hinterlässt also nicht so schnell Fingerabdrücke. Zur Ausstattung des Sondermodells gehören außerdem einige Posten, die sonst in der Aufpreisliste des Touring stehen. Eriba errechnet für das 60-Edition-Paket im Troll 530 einen Wvom Flugzeugbau inspirierte Aufbauform. Zusätzlich erhält der 60 Edition ein nostalgisches Steinschlagblech am Bug und zweifarbige Leichtmetallfelgen – beides war zum Fototermin noch nicht verfügbar.

Andere Editionsmodelle – auch bei Eriba – locken mit höheren Nachlässen, doch war der Touring noch nie ein Fall für Sparfüchse. Dieser hier wendet sich an Liebhaber des Klassikers, die einen ganz besonderen Caravan für die kommenden Jahrzehnte suchen.

Eriba Touring Troll 530, 60 Edition (2018) im Überblick

Grundpreis: 23.185 Euro
Aufbaulänge/-breite: 4,71/2,10 Meter
Masse fahrbereit: ca. 940 kg
Zul. Gesamtmasse: 1300 kg
Maximale Auflastung: 1400 kg
Schlafplätze: 3

Eriba Touring Troll 535, 60 Edition (2018): Autark-Wohnwagen

Hymer Touring Troll 353, 60 Edition (2018)
Ingo Wagner
Touring mit Autark-Paket und mehr Küchenstauraum.

Eriba ergänzt den Touring durch einen neuen Grundriss mit deutlich mehr Küchenstauraum, Autark-Paket und Kompressor-Kühlschrank. Der Kühlschrank wandert aus der Küche in den Schrank gegenüber. Das schafft mehr Platz in der Kombüse. Mehr noch: Im Rahmen dieses Umzugs stellt Eriba von Absorber- auf Kompressor-Technik um.

Energie für den elektrischen Kompressor liefert ein serienmäßiger Bord-Akku, dessen Ladegerät so programmiert ist, dass es während der Fahrt nicht nur die Batterie lädt, sondern auch den Kühlschrank direkt versorgt.

Weiterer Unterschied zum 20.690 Euro teuren Basismodell 530 (23.185 Euro als Jubiläumsmodell 60 Edition): Statt von der Standardheizung Truma S 3004 wird der Troll 535 von einer in der Sitztruhe untergebrachten Truma Combi 4 samt integriertem Boiler beheizt.

Und anstelle eines breiten Kleiderschranks steht neben dem 90-Liter-Kühlschrank ein schmalerer, jedoch höherer mit integrierter Beleuchtung. Durch die höherwertige Bordtechnik wird der Troll 535 rund 2000 Euro teurer sein als der Troll 530.

Die Längssitzgruppe im Bug, das Querdoppelbett im Heck und das Bad sind identisch mit jenen des 530ers.