Verblüffte Gesichter beim Theorieblock sind bei routinierten Caravanern eher selten. Und trotzdem gelang es den Trainern und Technikern von ADAC und Subaru, den obligatorischen Theorieteil spannend, kurzweilig und interessant zu halten. Besonders eindrucksvoll war dabei der eigens für das Leser-Event herbeigeschaffte Schlinger- und Beladungssimulator. Er zeigt, welchen dramatischen Einfluss eine falsche Beladung auf das Fahrverhalten eines Miniaturgespannes hat.
Mit viel Gewicht am Heck und der daraus resultierenden geringen Stützlast wird es schon bei simulierten 80 km/h ganz schön brenzlig. Die resultierende Frage „Wohin mit den E-Bikes?“ lässt sich indes nicht allgemeingültig beantworten, allerdings ist die Deichsel meist das kleinere Übel im Vergleich zum ebenfalls achsfernen Caravanheck. Wichtig: Wer sich für die Deichsel entscheidet, muss die Stützlast im Auge behalten.

Nach den Basics ging es zu den sauber aufgereihten Gespannen, wo im ersten Schritt die korrekte Sitzhaltung sowie Lenkrad- und Spiegeleinstellung vermittelt wurden.
Beim darauf folgenden Erstkontakt hatten die Caravans kurz Pause. Zum Eingewöhnen wurden Übungen wie Bremsen und Ausweichen erstmal solo gefahren. Denn die Subaru-Flotte hat einige nicht alltägliche Eigenschaften: So verfügten alle Modelle neben dem fest mit der Marke verknüpften Allradantrieb über ein stufenloses CVT-Getriebe (Continuously Variable Transmission), welches nicht nur im Gespannbetrieb ein ruckfreies Anfahren ermöglicht. Für den Vortrieb sind in allen Fahrzeugen vom Impreza bis zum Spitzenmodell Outback Benzin-Boxermotoren mit 2,0 oder 2,5 Litern Hubraum im Einsatz. Vorteil dieser Bauform: Der Motor ist insgesamt sehr flach und sorgt mit seiner niedrigen Einbauposition für einen guten, weil tiefen Schwerpunkt.

Die spektakulärste Übung ist zweifelsfrei das Trainieren von Gefahrenbremsungen. Was geradeaus trotz tonnenschwerem Caravan im Schlepptau noch gut funktioniert, wird knifflig, sobald ein Ausweichhaken notwendig wird. Lerneffekt: Es ist wichtig, die Bremse vor dem Lenkimpuls zu lösen, damit sich der Caravan fängt und nicht seitlich ausbricht.
Geschwindigkeit ist beim Gespannfahren allerdings nicht immer gleich ein Indikator für das Stresslevel der Teilnehmer. Auch der Handlingparcours und das Manövrieren zwischen Pylonen haben es in sich, und eine zusätzliche Herausforderung stellen natürlich auch die neuen, unbekannten Zugfahrzeuge dar, zumal die Gespanne zwischendurch immer wieder gewechselt wurden.
Eines hatten alle Übungen gemein: Bereits nach wenigen Durchgängen stieg die Fahrsicherheit der Teilnehmer merklich und Ängste wurden abgebaut: „Der Caravan bleibt ja trotz Vollbremsung stabil in der Spur“ war nur eine Erkenntnis von vielen, die die Teilnehmer aus diesem Leser-Event mit nach Hause nehmen konnten. Auch wenn der eine oder andere Teilnehmer den Grenzbereich gern noch ein Stück weiter ausgereizt hätte.