Ein norddeutscher Sammler hat den Sportwagen- und den Caravan-Oldie vereint. Dabei war es gar nicht so einfach, eine originale Anhängerkupplung zu finden.
Ein norddeutscher Sammler hat den Sportwagen- und den Caravan-Oldie vereint. Dabei war es gar nicht so einfach, eine originale Anhängerkupplung zu finden.
Es fehlt nicht viel, und beide Teile dieses besonderen Wohnwagen-Gespanns könnten gemeinsam Jubiläum feiern. Der Porsche 911 Speedster der Generation G-Modell wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Beim seinem Eriba Puck von 1975 ist es im nächsten Jahr soweit. Allerdings ist das Modell an sich ungleich älter: Bereits 1960 kam es als Teil einer umfangreichen Modellfamilie auf den Markt und blieb bis weit in die Siebzigerjahre hinein im Programm. Insgesamt gab es vier Puck-Modelle: Standard, Luxus, S und Export.
Puck-Modelle hatten im Bugbereich eine Küchezeile über die Caravanbreite. Im Heckbereich befand sich eine U-Sitzgruppe, die zum Bett umgebaut werden kann. Daneben gab es in unter 3 Meter kurzen Wohnwagen noch Staukästen über der Sitzgruppe sowie ein Kleiderschrank neben der Küchenzeile.
Das Exemplar von Volker Schiersch wurde 1975 gebaut. Jahrelang zog er den Wohnanhänger bereits mit einem Porsche 911 Targa durch die Gegend. Schon dieses Gespann erregte Aufsehen auf seinen Touren. Doch als Schiersch die Gelegenheit bekam, sich eines der besonders raren Speedster-Exemplare zuzulegen und dieses dann auch noch mit dem Puck verkuppelte, war eine umso markantere Einheit aus Zugfahrzeug und Caravan geboren. Dort der nur 2.103 mal gebaute offene Elfer, der bei seinem Debüt 110.000 Mark kostete und heute zu Preisen ab 150.000 Euro gehandelt wird. Dort der kompakte Allerwelts-Wohnwagen, der Zeit seiner Karriere vor allem von kompakten Autos geschleppt wurde.
Doch beim Eriba Puck von Volker Schiersch handelt es sich gerade nicht um ein Allerwelts-Exemplar. Dafür sorgt schon seine Farbgebung. Als er sich den 911 Speedster zulegte, ließ er den Caravan in dessen Farbe lackieren: „Porsche 980, Silber-Metallic“ in Verbindung mit schwarzen Akzenten. Doch auch der Sportwagen musste verändert werden, um den Wohnwagen an den Haken nehmen zu können. Bei der Suche nach einer originalen Anhängerkupplung benötigte Schiersch etwas Glück und trieb letztlich eines von weltweit nur zwei angebotenen Exemplaren auf.
„Große Touren fahren wir mit angehängtem Trailer allerdings nicht mehr“, sagt Schiersch. „Wir bleiben lieber hier oben an der Nordseeküste und genießen die Ruhe.“ Das hat weniger mit dem Alter von Auto und Anhänger zu tun hat als mit der Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h, die das Gespann auf der Straße einhalten muss. Da helfen auch die 231 PS nichts, die der Sechszylinder-Boxer des 911 Speedster aus den Tiefen seines Hubraums von 3,2 Litern zutage fördert. Eine große Tour will Schiersch mit Speedster und Puck allerdings noch unternehmen: Zum 30. Geburtstag des Elfers samt TÜV-Abnahme und H-Kennzeichen-Verleihung soll es Richtung Salzburg gehen. Und wer weiß, vielleicht kommt der Puck zum großen Jubiläum seiner Baureihe im kommenden Jahr auch noch einmal so richtig herum.