Mit dem Mini Cooper S Countryman All4 wagt sich die Marke aus dem BMW-Konzern ins Gelände. In Kombination mit einem von Autohome entwickelten Dachzelt soll der nicht ganz so kleine Mini auch als Campingfahrzeug fungieren. Mit etwa 4,3 Metern Länge ist er dem Image des reinen Stadtautos längst entwachsen, der Allradantrieb unterstreicht den Charakter eines SUVs.

Wie macht sich der Mini-SUV als Mini-Camper? Fahrdynamisch ändert sich durch das Dachzelt kaum etwas. Die Glasfaserschalen ragen zwar an den Seiten wenige Zentimeter über das Dach hinaus, auf der Straße macht sich das aber nicht bemerkbar. Wie schon beim Basismodell, ist auch das Fahrwerk des Countryman straff abgestimmt. Das gibt ihm einen sportlichen Charakter, der Langstreckenkomfort lässt, vor allem auf löchrigen Straßen, aber zu wünschen übrig. Fährt man das Zelt huckepack, muss der Gasfuß spätestens bei 130 km/h gehoben werden. Mehr ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.
Bewährter Klassiker in neuem Design
Das Mini-Dachzelt basiert auf derselben Basis wie das bekannte Maggiolina-Zelt, das ebenfalls bei Autohome produziert wird. Die beiden Glasfaserschalen sind mit Gasdruckfedern verbunden, welche sich nach dem Öffnen der Sicherheitsverschlüsse automatisch anheben. Da die beiden Schalen parallel nach oben fahren, ergibt sich im Inneren des Zeltes eine durchgehende Höhe von 94 Zentimetern. Mit 2,10 Metern Länge können auch großgewachsene Camper ausgestreckt schlafen, denn die Matratze bedeckt den gesamten Innenraum.

Praktisch sind die beiden Hängeorganizer, in denen sich Schlüssel, Geldbeutel, Bücher oder andere Gegenstände verstauen lassen. Im Fußbereich, unterhalb der Decke, befindet sich ein Aufbewahrungsnetz. Darin kann Kleidung halbwegs knitterfrei weggeräumt werden.
Wesentlich unterscheidet sich das Mini-Cooper-Dachzelt von anderen Autohome-Zelten im Design. Neben der Größe ist auch die Farbgebung auf den Mini Cooper S Countryman All4 abgestimmt. Die Schalen sind wahlweise in weiß oder schwarz erhältlich und harmonisieren so mit den Dachfarben des Autos.
Ist der Mini mit Dachzelt mehr Campingfahrzeug oder rollender Sarg?
Hält der Mini Cooper Countryman mit Dachzelt das Versprechen von der großen Urlaubs-Freiheit? Nein, auch wenn die Werbefotos vermitteln wollen, man könne überall abseits der Wege campen, gibt es in der Realität doch eine grundlegende Einschränkung. Das Dachzelt bietet schließlich nur ein Bett. Ein wenig Infrastruktur in Form sanitärer Einrichtungen ist für einen entspannten Urlaub nötig. Das Urlaubsziel ist somit am Ende doch eher ein Campingplatz, statt des wilden Flussufers. Ganz zu schweigen von gesetzlichen Vorschriften, die das Wildcampen zumindest hierzulande verbieten.
Bei schlechtem Wetter wird es im wahrsten Sinne des Wortes eng. Denn es gibt keinen passenden Vorbau, der das Dachzelt um einen Aufenthalts- oder zumindest Umkleidebereich erweitert. Außerdem müssen die Schuhe unter der Leiter stehen bleiben. Freude macht das Dachzelt daher ausschließlich bei Bilderbuchwetter im Sommerurlaub. Spürbarer Einschnitt in den Alltag: mit aufgesetztem Dachzelt passt der Mini Cooper kaum noch in ein Parkhaus. Ist das Zelt geschlossen, beträgt die Gesamthöhe 2,90 Meter.

Bleibt am Ende noch der Preis. Den Mini Countryman Cooper S All4 gibt es ab 33.850 Euro. Der Grundträger zur Befestigung des Dachzelts ist bereits bei der Serienausstattung dabei, die Querträger gibt es im Mini Originalzubehör für rund 200 Euro. Das Autohome-Dachzelt selbst kostet 2836 Euro mit weißen Schalen, für die schwarze Ausführung sind knappe 250 Euro mehr fällig.