Acht spannende Museen
Unsere Tipps von Dänemark bis Spanien

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Museen sind langweilig? Ach was! Die CARAVANING-Redaktion zeigt acht spannende Orte von Dänemark bis Spanien, an denen Wissen in tollem Ambiente vermittelt wird.

Clever Campen Museen
Foto: privat, Ecomusée d’Alsace/Laurent Walter, Pfahlbaumuseum/M. Schellinger

So lebten die Steinzeitler

Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee vereint alles, was ein gutes Museum haben muss: ein spannendes Thema, animierende Wissensvermittlung und eine tolle Location. Das Freilichtmuseum mit angeschlossenem Museumsbau zeigt archäologische Funde und Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit. Zuerst betritt man das „Archaeorama”, eine Art Erlebnisraum mit 360-Grad-Panorama. Stimmen ertönen. Zwei Taucher erscheinen in voller Montur auf einem Riesenbildschirm und laden zu einer Unterwassertour ein. Zusammen mit ihnen “sinkt” man auf den Grund des Bodensees zu den umspülten Resten der aus der Bronzezeit stammenden Pfahlbauten. Auch über dem Wasser wird’s spannend, hautnah erlebt man, wie unsere Vorfahren hier am See gelebt haben: www.pfahlbauten.de. Der Campingplatz Birnau-Maurach ist ein nahe gelegener Ausgangspunkt. www.birnau-maurach.de

Sir Francis Drake lässt grüßen

Bei Plymouth, im südenglischen Devon, liegt Buckland Abbey. 1278 gegründet, ereilte das Zisterzienserkloster nach der Abspaltung der englischen Krone von der katholischen Kirche dasselbe Schicksal wie viele andere Klöster der Insel. Unter Heinrich VIII. wurde die Abtei 1539 vom Staat eingezogen und säkularisiert. Ab 1580 diente sie dem berühmten Seefahrer Sir Francis Drake als feudaler Wohnsitz. Alle Epochen haben ihre Spuren in Buckland Abbey hinterlassen, und es ist dieser Mix unterschiedlicher Einflüsse, der einen Besuch so reizvoll macht. Sehenswert sind – selbstverständlich für einen englischen Landsitz – auch Park und Küchengarten. Heute wird Buckland Abbey vom National Trust verwaltet und gepflegt. Als Ausgangsbasis – übrigens auch für einen Besuch in Plymouth – eignet sich der rund 15 Kilometer entfernte Riverside Campingplatz. www.riversidecaravanpark.com

Sandsturm im Museum

Clever Campen Museen
privat, Ecomusée d’Alsace/Laurent Walter, Pfahlbaumuseum/M. Schellinger

Das grandiose Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa in Barcelona besuchte ich vor einigen Jahren auf meiner Abi-Abschlussfahrt – und war sofort absolut begeistert. Etwas außerhalb von Barcelona gelegen, ist es nicht nur ein tolles Ausflugsziel für kleine experimentierfreudige Entdecker, sondern auch etwas für den „gemeinen Museumsmuffel”. Egal ob Planetarium, Regenwald oder ein simulierter Sandsturm – hier gibt es wirklich alles. Auch den archäologisch und naturwissenschaftlich Interessierten wird es mit zahlreichen Fossilien, Meteoriten, Dinosaurierfunden und einer Insektensammlung garantiert nicht langweilig. Rund 40 Kilometer entfernt liegt der Camping Barcelona mit Busanbindung zur Stadt. www.campingbarcelona.com

Maschinen und Natur

Das Moormuseum Emsland zeigt den einzigartigen Lebensraum Moor in der niederländischen Grenzregion, seine Entstehung und Nutzung. Wie lebten die ersten Siedler, und was sind die Konsequenzen des industriellen Torfabbaus? Zwei moderne Hallen bieten Wirtschaftsgeschichte zum Anfassen – und den größten Pflug der Welt! Im Außengelände führt ein Holzbohlenweg ins Hochmoor. Ein elf Kilometer langer Moor-Energie-Erlebnispfad lädt ein, den heutigen Lebensraum Moor mitsamt Tieren und Pflanzen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Gemütlicher geht’s im Museumscafé zu, hier gibt’s leckere Kuchen und Emsländer Spezialitäten: www.moormuseum.de

Hey, hey, Wickie ...

Clever Campen Museen
privat, Ecomusée d’Alsace/Laurent Walter, Pfahlbaumuseum/M. Schellinger

Bereits um das Jahr 700 gab es im dänischen Ribe einen Marktplatz. Die zahlreichen Funde aus dieser Zeit können im Wikingermuseum der ältesten Stadt Dänemarks besichtigt werden. Während die Vorfahren der Skandinavier in Film und Literatur hauptsächlich als Kriegervolk dargestellt werden, vermittelt das Museum in Ribe auch einen Einblick, wie die Wikinger handelten und Handarbeiten herstellten. Außerdem werden Alltag und Glaube der Nordmänner auf der 2000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche thematisiert (ribesvikinger.dk). Wer mit Campingfahrzeug statt Langschiff anreist, findet auf dem nur zwei Kilometer entfernten “Camping Ribe” einen komfortablen Lagerplatz. www.ribecamping.dk

Ein Gebäude als Kunstwerk

Im Hafen von Marseille ist ein Museum entstanden, das schon von außen durch seine exponierte Lage, seine kunstvolle Architektur und geheimnisvolle Ausstrahlung beeindruckt: das 2013 eröffnete Mucem. Mit vollem Namen heißt es „Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers”. Man muss kein Studium der Kultur und Historie absolviert haben, um sich von der kreativen Darbietung der Ausstellungsstücke begeistern zu lassen. Ein Museumsbummel macht an Regentagen ebenso Laune wie bei großer Hitze. Achtung: Das Mucem ist dienstags geschlossen. Camping bei Marseille? Ich empfehle “Les Cigales” im 30 Kilometer entfernten Cassis. Von dort fährt ein Linienbus entlang der Küste nach Marseille. www.campingcassis.com

Skurrilitäten ohne Ende

Clever Campen Museen
privat, Ecomusée d’Alsace/Laurent Walter, Pfahlbaumuseum/M. Schellinger

Ein ziemlich schräger Typ muss er schon gewesen sein, dieser Salvador Dalí. Wie kann man nur so viele verrückte Ideen haben? Im schon von außen nicht von dieser Welt zu sein scheinenden „Teatre-Museu Dalí“ im katalanischen Figueres sind Unmengen seiner grandios surrealen Arbeiten zu sehen. Neben Gemälden und Plastiken gibt es ganze Rauminstallationen zu bestaunen, völlig abgedreht natürlich. Hier kann man gut mal einen ganzen Tag abtauchen. Übernachten? Von den zahlreichen Camps an der Costa Brava aus ist Figueres ein lohnenswertes Tagesausflugsziel.

Eintauchen in die gute alte Zeit

Das größte Freilichtmuseum Frankreichs ist zugleich auch jenes, das der deutschen Grenze am nächsten liegt: das Écomusée d’Alsace. 1984 wurde das Freilichtmuseum bei Ungersheim, 15 Kilometer nördlich von Mühlhausen, gegründet und im Lauf der Jahre mit über 80 historischen Gebäuden aus dem Elsass bestückt. Nach wirtschaftlich turbulenten Zeiten – aufgrund ausbleibender Subventionen – hat sich die Situation in den vergangenen fünf Jahren dank vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter wieder stabilisiert. Führungen, Vorführungen, Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen schaffen einen Einblick in das ländliche Leben vor etwa 120 Jahren. Ein toller Tag für die ganze Familie. www.ecomusee.alsace/de