Die Weltgemeinschaft will zukünftig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichten – die Automobilindustrie macht wohl oder übel mit. Getreu dem Motto „Die Zukunft fährt elektrisch“ zeigt nun auch Nissan in Zusammenarbeit mit dem Wohnwagenhersteller Opus auf der „Caravan, Camping und Motorhome Show“ in Birmingham eine mobile Speicherlösung namens „Nissan Energy Roam“. Der tragbarer Energiespeicher aus alten Lithium-Ionen-Batterien stammt aus der ersten Generation des Nissan Leaf. Er versorgt mit einer Speicherkapazität von 700 Wh und einer Leistung von einem Kilowatt den 230-Volt-Schaltkreis des Concept-Campers – für ganze sieben Tage.
In 90 Sekunden zum Caravan

Als Basis dient der Faltcaravan Air Opus. Ein Wohnwagen gemacht für Camper, die gerne auch mal jenseits der Campingplatz-Infrastruktur Urlaub machen wollen. Für die nötige Autarkie sorgt der Roam. Ein integrierter Kompressor macht aus dem blauen kastenförmigen Anhänger in weniger als 90 Sekunden einen wohnlichen Caravan mit grauem Zeltbalg. Ist das Luftgestänge aufgeblasen, entstehen hier ein Ess- und zwei Schlafbereiche mit Platz für bis zu sechs Personen.
USB-Buchsen zum Laden von Smartphones, ein mobiler 4G-WLAN-Hotspot für bis zu zehn Geräte und sogar einen digitalen Projektor mit Leinwand machen Nissan x Opus zum modernen Camper. Zusammengefaltet kann sowohl ein Träger mit Platz für zwei Fahrräder als auch ein Kajak am Concept-Caravan befestigt werden. Nach dem Sport ist vor dem Essen: Am Gasherd mit zwei Kochstellen kann Mann oder Frau dann auch bestimmt noch etwas Herzhaftes zaubern. Zur Not tut es auch die 230-Volt-Mikrowelle.

Nissan geht unter die Camper
Francisco Carranza, Geschäftsführer von Nissan Energy, erklärt: „Die Führungsrolle von Nissan bei Energiedienstleistungen bedeutet, dass wir nicht nur die Fahrweise der Menschen verändern, sondern auch die Art, wie wir leben. Das Nissan x OPUS-Konzept ist ein reales Beispiel dafür, wie sich der Nissan Energy Roam in unseren Lebensstil integrieren kann – in diesem Fall in die äußerst beliebte Freizeitaktivität des Campings.“

Der Nissan Energy Roam selbst steht in einer Box an der Vorderseite der Studie und soll bis zu sieben Tage Strom liefern – unterstützt von einer 400-Watt-Solaranlage am Heck des Opus. Doch natürlich ist auch irgendwann der Saft im Roam alle. Dank des tragbaren Speichers müssen Urlauber den Energy Roam nur an die nächstgelegene Steckdose anzapfen – der Opus kann stehen bleiben. Ladezeit laut Nissan: eine Stunde. Mit dem Solarpanel dauert es rund vier Mal so lang.
Bereits 2019 soll der Roam in Serie gehen. Eine Preisangabe gibt es noch nicht.
Idee bei Nissan nicht neu
Hinter der Idee von Nissan Energy Roam steckt das sogenannte Second-Life-Konzept: Ältere Traktionsbatterien aus Elektrofahrzeugen halten nach einigen Jahren den hohen Leistungsanforderungen nicht mehr stand. Was nicht bedeutet, dass sie unbrauchbar wären. Durch die Weiterverwendung in anderen Bereichen wie zum Beispiel als Hausspeicher oder für Stromnetzbetreiber kann die Lebensdauer gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien verlängert und dadurch die Ökobilanz der Elektromobilität weiter verbessert werden. Bereits auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover 2016 hatte Nissan ein ähnliches Concept-Cars vorgestellt – den Navara EnGuard.