US-Hersteller Polydrops hat beim Bau des P17A auf aerodynamisches Design geachtet. Daher soll sich der leichte Teardrop-Wohnwagen besonders für E-Autos eignen.
US-Hersteller Polydrops hat beim Bau des P17A auf aerodynamisches Design geachtet. Daher soll sich der leichte Teardrop-Wohnwagen besonders für E-Autos eignen.
Welcome to the future: Die Landung des Mars-Rovers liegt erst wenige Tage zurück, da tauchen Bilder im Internet eines spacig anmutenden Teardrop-Caravans in karger, Mars-ähnlicher Landschaft auf. Auch der Name P17A erinnert dabei eher an eine Star Wars-Figur als an einen heimeligen Wohnanhänger.
Design, Idee und Umsetzung des futuristischen Caravans stammen von Polydrops, einem US-Hersteller aus Kalifornien. Die Besonderheit ihres Modells ist, dass es speziell für den Gespannbetrieb mit E-Autos konzipiert wurde. Um möglichst weit mit einem batteriebetriebenen Gespann zu kommen, standen laut Hersteller daher vor allem Aerodynamik, Gewichtsreduktion und Fahrwiderstand im Fokus der Entwicklung des eckigen Caravans.
Das Ergebnis war dabei ein spezieller Aero-Unterboden, wie er an Formel-1-Fahrzeugen zu finden ist. Das Chassis besteht aus Aluminium. Um auch besonders starken Temperaturschwankungen zu trotzen, haben die Macher den P17A zusätzlich isoliert. Dabei haben sie wiederum auf den Einsatz von besonders leichtem Material geachtet.
Das Unternehmen wirbt mit dem Zusatz "zero emission" und verzichten dementsprechend bewusst auf den Einsatz einer Gasflasche. Alle Gerätschaften im Camper, wie etwa Heizung, Ventilator oder auch Klimaanlage, werden von einer Batterie gespeist. Hierzu ist das Dach des gerade einmal 1,60 Meter hohen Wohnanhängers mit 260-Watt-Solarpanelen bestückt. Serien-Wechselrichter und eine 2,4-kWh-starke LiFePO4-Batterie tragen dafür Sorge, dass die Stromversorgung mitten im Nirgendwo hoffentlich niemals ausgeht.
Strom sollte beim Campieren im Space-Teardrop das kleinste Problem sein. Denn trotz cooler Flügeltüren und minimalistisch-modernem Innenraumdesign ist die Ausstattung des P17A insgesamt eher rudimentär.
Serienmäßig ist der Kompakt-Wohnwagen mit Matratze, Stauschränken, LED-Beleuchtung und USB-Buchsen sowie 12- und 110-Volt-Steckdosen ausgestattet.
Eine einfache Küchenausstattung schlägt mit 1.850 US-Dollar (umgerechnet rund 1.520 Euro) extra zu Buche. Sie umfasst eine 20-Liter-Kühlbox, eine Induktionsherdplatte, ein Spülbecken mit Handpumpe und einen 6-Liter-Frisch- und Abwassertank. Wer länger im P17A unterwegs sein möchte, sollte auf jeden Fall zusätzliche Wasserkanister mitführen.
Für 500 US-Dollar (410 Euro) erfreut sich die künftige Inhaberin des Mobils über in den Schrankmodulen integrierte Bluetooth-Lautsprecher. Gegen Aufpreis kann die Batterie zudem auf eine Kapazität von bis zu 12 kWh erweitert werden, beim Solarpanel sind bis zu 520 Watt möglich.
Polydrops hat die Reichweiten-Probe mit einem Tesla Model 3 gemacht. Das E-Auto hat im Solobetrieb eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Mit Gespann soll die Reichweite um lediglich 100 Kilometer geringer ausgefallen sein. Der Verlust hält sich also in Grenzen. Diese Werte würden wir nur zu gern einmal selbst überprüfen. Ob der Mini-Wohnwagen aber in Deutschland oder Europa verfügbar sein wird, steht bisher nicht fest. Ein ähnlich eckiges Wohnwagen-Exemplar bietet übrigens auch der russische Hersteller Landtraveler.
Länge/Breite/Höhe: 4,14/1,83/1,60 Meter
Gewicht: 544 Kilogramm
Preis: 24.990 US-Dollar, rund 20.590 Euro
Batteriebetrieb und Aero-Unterboden hin oder her: Das, was beim Camping wichtig ist, eine ordentlich Campingausstattung, hat Polydrops beim Entwickeln des Space-Teardrops ein bisschen vernachlässigt. Eine Küchenausstattung sollte trotz kompakter Maße und möglichst geringem Gewicht nicht aufpreispflichtig sein.
Dennoch haben die Macher richtig erkannt: Die Zeit ist reif, Wohnwagen speziell für den Betrieb mit E-Autos auszulegen. Ideen dazu haben hierzulande letztes Jahr drei deutsche Wohnwagen-Hersteller vorgestellt.