Wohnwagen aus Großbritannien
Die beliebtesten Caravans "Made in GB"

Brexit hin- oder her: CARAVANING hat einen Blick auf Wohnwagen-Hersteller in Großbritannien. Dort sind neben einigen deutschen Marken vor allem Caravans aus dem eigenen Land beliebt.

Bailey Unicorn
Foto: Bailey

Die Briten lieben Camping und zählen zusammen mit Deutschland und Frankreich zu den großen Camping-Nationen von Europa, allerdings sieht das Campingleben dort etwas anders aus – genauso wie die Campingfahrzeuge. Neben vielen deutschen Marken und der slowenischen Marke Adria, setzen die Camper aus dem Königreich vor allem auf die eigenen Hersteller, wie Bailey, Lunar und Elddis.

Kürzlich wurde in Großbritannien der Caravan Design Award des Caravan und Motorhome Clubs verliehen, der ähnlich wie die CARAVANING-Leserwahl die besten Modelle auszeichnet. In verschiedenen Kategorieren tauchten mehrere Modelle der britischen Hersteller auch, aber auch Caravans die in Deutschland vertrieben werden. CARAVANING stellt Ihnen in dieser Zusammenfassung die Modelle der britischen Hersteller kurz vor.

Bailey Pursuit, Pegasus und Unicorn

Unter der Marke Bailey laufen drei Caravan-Baureihen mit insgesamt 23 Modellen. Bis auf die kreativen Namen, wie Pursuit, Pegasus und Unicorn, unterscheiden die Wohnwagen sich nicht groß zu deutschen Modellen. Natürlich muss die Tür in Großbritannien auf der anderen Seite sein, um wegen der linken Fahrweise trotzdem beim Parken an der Straße aufzugehen und somit ist ebenfalls die Küchenzeile auf der anderen Seite. 

Die Einsteiger-Baureihe von Bailey heißt Pursuit (auf Deutsch: Jagd/Streben) und besteht aus sechs Modellen für zwei bis sechs Personen. Vom Aussehen und Stil erinnert er sehr an den Tabbert Pep. Auffällig ist das große Panoramafenster und das Dachfenster. Briten haben es in ihren Wohnwagen gerne sehr hell und lichtdurchflutet. Die Preise für die Einachs-Wohnwagen rangieren zwischen 14.599 und 16.499 Pfund, das sind etwa 16.810 bis 18.998 Euro. Sie wiegen zwischen 1.090 und 1.450 Kilogramm. 

Pegasus heißt die Mittelklasse-Baureihe von Bailey. Was die Wohnwagen mit einem geflügelten Pferd gemeinsam haben, ist uns noch nicht ganz klar, doch macht der Name neugierig. Obendrein entfachen die Wohnwagen eine wahre Sehnsucht nach Urlaub, indem jedes Modell nach einer Stadt aus Italien benannt ist. So heißen die sieben Modelle: Pegasus Genoa, Modena, Verona, Brindisi, Rimini, Ancona und Palermo. Im Inneren bestechen helle Holzfassaden und das große Bugfenster sorgt hier ebenfalls wieder für viel Licht. Die Modelle gibt es als Einachser oder Zweiachser mit einem Gewicht von 1.265 bis 1.760 Kilogramm. Die Preise rangieren zwischen 17.849 und 20.756 Pfund, das sind etwa 20.553 Euro.

Beim Unicorn, dem Einhorn unter den Wohnwagen, denkt man jetzt vielleicht an einen rosanen Wohnwagen mit regenbogen-farbenem Interieur, doch dem ist nicht so. Die teuerste Baureihe von Bailey sieht der Pegasus-Baureihe zum verwechseln ähnlich. Mit maximal nur vier Schlafplätzen ist die Baureihe vor allem für Rentner-Paare gedacht, die längere Zeit in einem Wohnwagen verbringen können und viel Platz brauchen. Preislich bewegt man sich hier zwischen etwa 24.400 bis 28.700 Euro. Übrigens heißen auch hier alle zehn Modelle wie Städte und zwar alle aus Spanien. 

Leichtbau-Marke Lunar mit Alaria und Venus

Die Marke Lunar hat sich auf Leichtbau-Caravans spezialisiert. Unter dem Dach von Lunar laufen ebenfalls die Marken Venus und Alaria. Das kleinste und leichteste Modell von Lunar ist der Ariva, der etwas an den Knaus Sport and Fun erinnert. Er wiegt nur 995 Kilogramm, kostet aber stolze 15.399 Pfund. Der große Zweiachser Quasar wiegt bei einer Länge von 7,82 Meter nur 1.550 Kilogramm. Dieses Gewicht wäre auch in Deutschland wünschenswert, da dann selbst lange Gespanne noch mit einem Führerschein Klasse B gezogen werden könnten. 

Die Marke Venus wirbt mit dem Slogan: "schön designed zum guten Preis". Tatsächlich ist ein vergleichbares Modell zu den Lunar Caravans ca. 2.800 Pfund günstiger, doch mit 13.799 Pfund (15.933 Euro) für 6.15 Meter immer noch nicht wirklich günstig.

Die Marke Alaria wurde, laut Hersteller, "erschaffen um Ihnen den größmöglichen Luxus und Komfort anzubieten". Auffällig an den Luxus-Wohnwagen ist die große Panoramascheibe an der Front. Jedes der drei Modelle ist mit Hubstützen zur Nivellierung ausgestattet. Preise für die Top-Baureihe beginnen bei 32.499 Pfund (37.525 Euro).

Die Marke Elddis und ihre Untermarken

Zum Schluss wollen wir Ihnen natürlich auch den großen Caravan-Hersteller Elddis nicht vorenthalten. Die Marken Elddis, sowie Compass, Xplore und Buccaneer gehören zur Explorer Group, die seit Anfang 2017 zur deutschen Erwin Hymer Group gehört. Große Unterschiede gibt es beim Aussehen nicht zu den Modellen der Konkurrenten. Ähnlich wie in Deutschland sind die meisten Wohnwagen weiß und zusätzlich mit bunten Decor-Streifen versehen. 

Die Modelle von Elddis und Compass sind sehr ähnlich. Drei verschiedene Modelle werden Angeboten, die etwa die gleiche Größe und das selbe Design haben. Xplore ist die günstige Einsteiger-Marke des Hauses und unter Buccaneer laufen die Luxus-Modelle.

Fazit: Was zeichnet die Brit-Caravans aus?

Insgesamt unterscheiden sich die Durchschnitts-Modelle also nicht groß von den deutschen Herstellern und Baureihen. Großbritannien hat uns aber auch schon mit außergewöhnlichen Modellen überrascht, wie den Tripbuddy-Caravans, dem Barefoot-Caravan oder dem Teardrop Caravan "The Pod".

Briten sind gesellige Camper, die ihre Zeit bei schlechtem Wetter auch gerne einmal längere Zeit im Caravan verbringen. Im ganzen Land gibt es Campingplätze zu hauf, die meist vom  "The Caravan Club" oder  "The Camping and Caravaning Club"organisiert werden. Wenn Sie sich noch vor dem Brexit ein Bild von den britischen Campern und ihren Caravans machen wollen, dann nichts wie auf nach Großbritannien.