Technisch ausgeklügelt ist das Innenleben eines Einhebelmischers – auch im Caravan. Wir erlauben einen Blick unter die Hochglanzoberfläche und erklären Funktion und Tausch der maßgeblichen Bauteile.
Technisch ausgeklügelt ist das Innenleben eines Einhebelmischers – auch im Caravan. Wir erlauben einen Blick unter die Hochglanzoberfläche und erklären Funktion und Tausch der maßgeblichen Bauteile.
Einhebelmischer sind in Bad und Küche auf breiter Front etabliert – nicht nur im Haushalt, auch im Caravan. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wassermenge und Temperatur lassen sich kinderleicht dosieren, ohne dass das im Campingurlaub eher knapp bemessene Nass ungenutzt durch den Abfluss rinnt, bevor die persönlich gewünschte Kalt/Warm-Einstellung gefunden ist.
Während im Haushalt recht schwere Messingarmaturen zum Einsatz kommen, ist in Wohnwagen einmal mehr Leichtbau gefragt. Speziell hierfür bietet etwa die Firma Reich eine breite Palette unterschiedlicher Typen und Designlösungen aus Kunststoff an.
Entscheidendes Element eines jeden Einhebelmischers ist die innenliegende Kartusche, ein zylindrischer Kunststoffeinsatz. Erst sie erlaubt den eigentlichen Misch- und Regelvorgang. Das Herzstück eben dieser Kartusche bilden hierbei zwei Keramikscheiben, die über raffiniert gestaltete Öffnungen verfügen, durch die das Wasser zu- und abfließt. Die untere der beiden Scheiben sitzt fest im Kartuschen-Gehäuse, während die obere mit ihrem Überströmkanal dreh- und verschiebbar gelagert ist und je nach Stellung des Bediengriffs den Kalt- oder Warmwasserzufluss mehr oder weniger frei gibt oder abdeckt.
Während die einzelnen Bauelementeder Kartusche nach oben und unten hin sorgsam mit Ringdichtungen versehen sind, kommen die Plättchen aus Aluminiumoxid-Keramikuntereinander ganz ohne zusätzliche Abdichtmaßnahme aus. Denn sie sind an ihren aufeinanderliegenden Kontaktflächen so glatt poliert, dass sie mittels Adhäsionskräften satt, aber eben noch verschiebbar ohne weitere Hilfsmittel dicht aneinander haften.
Selbst die beste Armatur kann auch mal undicht werden. Speziell Frostschäden führen zu Ausfällen. Dabei lässt sich die zerstörerische Eisbildung im Wasserhahn meist vermeiden. Dazu die Spannungsversorgung der Pumpe unterbrechen und Wasserarmatur beim Entleeren der Tanks in Mittelstellung (kalt/warm) öffnen. Nur so ist sichergestellt, dass beide Zuleitungen leer laufen.
Bei Armaturen mit Brauseschlauch diesen herausziehen und nach unten hängen lassen, erst dann den Mischer in Mittelstellung bringen und öffnen. Für eine optimale Entleerung die geöffnete Armatur über den Wasserauslauf (falls vorhanden mit Druckluft) durchpusten.
Im Fall des Falles ist ein Tausch der Keramikkartusche kein Hexenwerk und kann im Idealfall sogar ohne Ausbau der Armatur durchgeführt werden. Am Beispiel der Reich-Armatur Vector zeigen wir, wie der Tausch auszuführen ist. Auch ein defekter Mikroschalter kann auf diese Weise leicht erneuert werden.
1. Schritt: Die Abdeckkappe im Bediengriff mit einem kleinen Flachschraubendreher vorsichtig heraushebeln.
2. Schritt: Die darunter liegende Innensechskantschraube (SW 3) herausdrehen.
3. Schritt: Bediengriff abnehmen, eingelegte Farbkeile nicht verlieren.
4. Schritt: Schneidschraube am Fuß der Armatur mit Torx-Dreher T6 gefühlvoll entfernen.
5. Schritt: Vorsichtig das Gehäuse abziehen. Obacht: Die inneren Dichtringe nicht beschädigen.
6. Schritt: Mischerkopf anheben, eventuell vorhande Kabel des Schalters etwas herausziehen.
7. Schritt: Schalterteil abziehen, 3 Schrauben herausdrehen und Kartuschenbefestigung abnehmen.
8. Schritt: Defekte Kartusche nach oben herausziehen. Bei Bedarf Mikroschalter aus Kappe ziehen und tauschen.
9. Schritt: Kartusche einsetzen, auf Nase und Nut achten. Zusammenbauen.