Im nächsten Schritt der Caravan-Renovierung verlegen wir in unserem Gebraucht-Wohnwagen einen neuen Boden.
Im nächsten Schritt der Caravan-Renovierung verlegen wir in unserem Gebraucht-Wohnwagen einen neuen Boden.
Nach dem Streichen sollte unser Wohnwagen nun einen neuen Boden bekommen. Der alte, anthrazitgraue Boden war wirklich in die Jahre gekommen und hatte einige Flecken und Macken. Insgesamt gefiel uns einfach der Boden auch optisch nicht. Um den Aufwand und die Arbeitszeit möglichst gering zu halten, entschieden wir uns dazu, den neuen Boden einfach über den alten zu verlegen.
Zur Auswahl stand Klick-Parkett oder ein Vinylboden. Optisch und auch aus Umweltaspekten hätte uns ein Holzboden, also das Parkett, am besten gefallen. Holz ist im Vergleich zu Vinyl ein Naturprodukt. Vinyl besteht zu 100% aus Kunststoff. In den 1970er un 1980er Jahren ist Vinyl schwer in Verruf geraten. Damals enthielt es phthalathaltige Weichmacher, die für den menschlichen Körper und die Umwelt gesundheitsschädlich sind. Heute gibt es eine große Auswahl an Bio-Vinyl. Dieses besteht bis zu 90% aus nachwachsenden Rohstoffen und natürlichen Füllstoffen und ist phthalatfrei.
Doch einige Gründe sprachen gegen das Parkett. Da unsere Zuladung im Wohnwagen recht klein ausfällt, musste der Boden so leicht wie möglich werden. Und im Vergleich wiegt Vinyl einfach weniger. Hinzu kommt, dass Vinylboden auch viel unempfindlicher hinsichtlich Kratzer und Wasser ist. Ein unschlagbares Argument, wenn man mit zwei kleinen Kindern an Bord reist.
Auch der Kostenfaktor spielt eine Rolle. Wer nicht viel Geld für die Renovierung zur Verfügung hat, fährt mit Vinyl günstiger. Deshalb entschieden wir uns schlussendlich gegen den Holz- und für einen Vinylboden.
Solche Böden findet man sowohl in Baumärkten als auch in Möbelhäusern oder in Online-Shops und es gibt sie auf der Rolle oder als einzelne Bretter. Wir entschieden uns aus optischen Gründen für letzteres. Bevor wir uns an das Verlegen ranwagten, schauten wir uns erst andere Caravan-Projekte in den sozialen Medien an und guckten uns dabei den ein oder anderen Tipp ab.
Als allererstes fertigten wir eine Schablone im Wohnwagen an. Dazu klebten wir Zeitungspapier aneinander. Draußen im Hof, wo wir viel Platz hatten, schnitten wir dann die Vinylplatten anhand der Schablonen mit einem Cuttermesser zurecht und nummerierten die einzelnen Teile durch. So wussten wir später, wo welches Brett im Wohnwagen hinkommt. Diese Herangehensweise ist auf jeden Fall einfacher, als die Vorlagen direkt im Wohnwagen auf beengtem Platz zu zuschneiden.
Den alten Bodenbelag haben wir nun kräftig geschrubbt, um ihn von Schmutz und Fettablagerungen zu befreien. So wird sichergestellt, dass der Kleber und der neue Boden optimal haften.
Nun ging es an das Verlegen: Als Kleber für den Boden haben wir uns für einen lösemittelfreien Teppich- und PVC-Kleber entschieden, der auf große Temperaturschwankungen ausgerichtet ist. Denn im Wohnwagen kann es im Sommer gern mal richtig heiß werden. Das muss der Kleber schon mitmachen.
Mit einem Spachtel strichen wir den alten Boden mit dem Kleber ein und verlegten nun die zugeschnittenen Vinylplatten. Die einzelnen Platten drückten wir leicht an und ließen alles für eine Stunde trocknen.
Danach drückten wir noch einmal alles an und gaben dem Boden dann zwei Tage Zeit, um richtig anzutrocknen. Im letzten Schritt schraubten wir noch Metallleisten an. Und fertig war unser neuer Wohnwagenboden.
Das Verlegen eines neuen Bodens im Wohnwagen ist kein Hexenwerk. Wer sich Mühe gibt eine möglichst exakte Schablone im Caravan anzufertigen, hat es beim Verlegen danach einfacher. Beim Kleber sollten CamperInnen darauf achten, dass der neue Bodenbelag große Temperaturschwankungen aushält und sich der Boden bei großer Hitze nicht löst.