Die besten Tipps fürs Wintercamping
Kalt genießen

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Raus in den Schnee zieht es im Winter viele Camper. Mit den Tipps der CARAVANING-Redaktion kann im Winterurlaub nichts mehr schiefgehen: Lesen Sie alles Wissenswerte über Wintercamping.

Campingplatz
Foto: Ingolf Pompe

Sind Sie Wintersportler? Dann muss man Ihnen die Vorzüge von Winterurlaub nicht erst erklären. Alle anderen denken jetzt bitte an glasklare, kalte Nächte und einen wohlig warmen Caravan. Oder an das beeindruckende Panorama der schneebedeckten Alpen unter einem blitzblauen Himmel. Na, schon Lust auf einen Ausflug in den Schnee bekommen?

Es wäre doch wirklich schade, den Wohnwagen nur ein halbes Jahr zu nutzen und ihn in den kalten Monaten einzumotten. Eines ist klar: Winterurlaub ist eine andere Nummer als Sommerurlaub. Schnee und Kälte fordern etwas mehr Vorbereitung und Planung. Zum einen sollte man sich – anders als im Sommer – bereits im Vorfeld um einen passenden Campingplatz bemühen. Nicht alle sind im Winter geöffnet, und die Plätze sind vor allem an Feiertagen schnell ausgebucht. Zum anderen spielt die Versorgung mit Gas eine wichtige Rolle. Die Möglichkeit, Gasflaschen tauschen oder auffüllen zu können, ist entscheidend. Daher sollte man sich schon früh über die Gegebenheiten am Urlaubsort informieren. Vorausschauendes Planen der Reiseroute erleichtert das Camperleben.

Wintercamping mit Wohnwagen

Mit Wintercamping ist es wie mit vielem im Leben – man sollte es ausprobieren, um mitreden zu können. Für einen guten Start in die Wintersaison haben wir die besten Tricks und heiße Tipps rund ums kalte Wintervergnügen für Sie zusammengestellt. Vom richtigen Lüften und Heizen über die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und praktischem Zubehör bis hin zu Tipps für den Aufenthalt auf dem Campingplatz finden Sie hier nützliches Wissen für Wintercamper und solche, die es noch werden wollen. Vielleicht kommen Sie ja auch auf den Geschmack an einem wintermärchenhaften Trip ins Weiße.

Warm halten – Richtig lüften und heizen im Caravan

Mollig warm soll der Caravan im Winter sein – eben urgemütlich. Richtiges Heizen und Lüften trägt viel dazu bei. Vor allem das Lüften wird immer wieder unterschätzt, was Schwitzwasser zur Folge haben kann. Deshalb sollte man mindestens zweimal am Tag für fünf Minuten alle Fenster und Türen öffnen, damit kalte Luft ­her­ein gelangt. Je kälter und ­trockener die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie bei der Erwärmung aufnehmen.

Lueften nicht vergessen.
Thomas Cernak, Archiv
Mit einer Kaminverlaengerung ist viel Neuschnee auf dem Dach kein Problem.

Auch die Zwangsbelüftung sorgt für Frischluft. Deren Öffnungen darf man nicht verschließen, da sie einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vorbeugen. Wer empfindlich auf Zugluft reagiert, sollte bereits bei der Wahl des Caravans darauf achten, dass die Zwangsbelüftung nicht in der Nähe von Bett oder Sitzgruppe installiert ist. Sollte die Heizung einmal ausgehen, versuchen Sie zuerst, neu zu zünden, denn manch­mal bläst der Wind die Flamme aus. Wenig Gas kann natürlich auch die Ursache sein. Die Heizung braucht aber nicht nur Gas, sondern auch Luft: Damit die Verbrennung funktioniert, müssen die Ansaugöffnungen unter dem Caravan und der Kamin immer schnee- und eisfrei sein.

Profi-Tipp

  • Gegen kalte Füße beim Wintercampen helfen elektrische Teppich-Heizmatten. Ein Schneewall um den Caravan verhindert Zugluft unter dem Fahrzeug, die Wärme entzieht.
  • Durch das Kühlschrankgitter kommt viel kalte Luft in den Caravan. Um das zu vermeiden, gibt es im Fachhandel spezielle Winterabdeckungen, die dem entgegenwirken.

Gas

Läuft die Heizung im Dauerbetrieb, hält eine 11-Kilogramm-Flasche durchschnittlich nur zwei bis drei Tage. Auf vielen Campingplätzen gibt es auch 30-Kilo-Flaschen, die man ausleihen kann und dann direkt mit einem Schlauch anschließt. Richtig komfortabel sind Plätze, die über Gasleitungen verfügen. Hier kann man sich ganz leicht per Schlauch direkt anschließen und muss sich den ganzen Urlaub über keine Gedanken über den Gasnachschub machen.

Gut zu wissen: Butan geht bei null Grad Celsius nicht mehr in den gasförmigen Zustand über, Wintergas sollte daher immer einen hohen Propan-Anteil enthalten. In Deutschland befüllte Flüssiggasflaschen enthalten aber das ganze Jahr über einen wintercampingtauglichen 95-prozentigen Propangasanteil.

Schritt für Schritt zum Profi-Camper, richtig beladen und transportieren
Ingolf Pompe, ADAC
Schritt für Schritt zum Profi-Camper, richtig beladen und transportieren.

Wasser

Die Abwasserentsorgung kann sich bei Minustemperaturen schwierig gestalten. Manche Campingplätze verfügen über Abwasserleitungen, in die man direkt per Rohranschluss sein Abwasser entsorgen kann.

Profi-Tipp

  • Stellen Sie statt eines Rolltanks einen konischen Eimer unter den Abwasserabfluss – aus diesem bekommt man das gefrorene Wasser leichter heraus.
  • Mit Hilfe einer kleinen Heizung namens Eis Ex kann man den Druckregler der Gasanlage vor dem Einfrieren schützen.

Bestens gerüstet – Das wichtigste Zubehör im Winter

Besondere Witterung braucht besondere Ausrüstung – sonst geht die Freude am Wintercamping im Caravan schnell flöten. Gerade im Winter ist ein Vorzelt mit verdeckten Reißverschlüssen und steilem Dach, an dem der Schnee abrutscht, Gold wert: Es erweitert nicht nur den Wohnraum, sondern kann auch als Abstellplatz für sperriges Wintergerät dienen. Mit ein paar Haken kann auch nasse Kleidung getrocknet werden. Legen Sie das Vorzelt am besten mit einer Plane oder einem Vorzeltteppich aus – sonst verwandelt es sich bei Tauwetter in eine Schlammwüste.

Ein stabiles Vorzelt ist praktisch.
Thomas Cernak, Archiv
Ein stabiles Vorzelt ist praktisch.

Wer ins Ausland fährt und dort Gasflaschen kauft oder leiht, trifft oft auf andere Anschlüsse als in Deutschland gebräuchlich. Im Zubehör-Handel sind sogenannte Euro-Adaptersets erhältlich, die die wichtigsten Anschlüsse enthalten. Um den Überblick über den Gasfüllstand in den Flaschen zu behalten, gibt es eigens dafür konstruierte Füllstandsanzeiger wie den Gas-Checker von Dometic – der übrigens derzeit CARAVANING-Abo-Prämie ist.

Wichtig: Wer im Winter in alpine Regionen vordringt, wird um Schneeketten nicht herumkommen. Alles zum Thema Schneeketten finden Sie im aktuellen CARAVANING Vergleichstest.

Profi-Tipp

  • Eine Wäscheklammer als Tropfnase am Abgaskamin verhindert unerwünschte Eiszapfen direkt an der Außenhülle des Caravans.
  • Es taut und die Caravan-Stützen versinken unaufhaltsam im nassen Boden? Dann benutzen Sie Unterlagen, zum Beispiel aus Pressspan-Platten.

Bequem eingerichtet auf dem Campingplatz

Winterurlaub ist auf einem Campingplatz besonders komfortabel, denn hier hat man die besten Voraussetzungen für eine sorgenfreie Zeit. Das fängt bereits mit der Aufbewahrung von Wintersportgerät wie Ski oder Snowboards an. Anstatt sie im Wohnraum oder im Vorzelt zu trocknen, gibt es auf Campingplätzen dafür eigens ­vorgesehene Trockenräume, die jeder benutzen darf.

Premiere: Entsorgungsstation
Zick, Cernak (1)
Viele Campingplätze sind im Winter zu, was das Angebot schmälert.

Bei stärkeren Schneefällen häufen sich unter Umständen große Schneemassen auf dem Caravandach an. Diese sollte man mit Hilfe von Leiter und Besen spätestens vor der Weiterfahrt entfernen. Eine andere Gefahr besteht im Einfrieren des Türschlosses. Daher empfiehlt es sich, stets ein Enteiserspray mitzunehmen, das sollte dann freilich nicht im Fahrzeug lagern. Manchmal hilft es auch, den Schlüssel mit dem Feuerzeug anzuwärmen. Das Zufrieren des Deichselkastens kann man mit speziellen Thermohauben verhindern. ­Ebenfalls bewährt hat sich in schneereichen Regionen eine ­Kaminverlängerung, damit der Schnee nicht den Kamin verstopft, die Heizung ausgeht oder im schlimmsten Falle Abgase ­ in den Caravan gelangen.

Profi-Tipp

  • Eine Teleskop-Leiter leistet gute Dienste beim Entfernen des Schnees vom Caravandach.
  • Viele Campingplätze sind im Winter zu, was das Angebot schmälert. Daher lohnt es sich, vorab einen Platz zu reservieren, denn die offenen Campingplätze sind schnell ausgebucht.