20 Jahre im Freien haben den Dekoraufklebern an unserem Gebrauchten stark zugesetzt. Mit mechanischer Kraft und viel Geduld haben wir einige Aufkleber von unserem Redaktions-Caravan Ferdi entfernt.
20 Jahre im Freien haben den Dekoraufklebern an unserem Gebrauchten stark zugesetzt. Mit mechanischer Kraft und viel Geduld haben wir einige Aufkleber von unserem Redaktions-Caravan Ferdi entfernt.
Zugegeben, die Beklebung eines Caravans bei einstelligen Temperaturen zu entfernen macht keinen Spaß. Da die Aufkleber aber noch grauer sind als das Winterwetter, sollen sie runter.
Bevor es mit der eigentlichen Arbeit losgeht, muss der Bereich rund um die Logos gründlich gereinigt werden. Glasreiniger und Küchenrolle sind dabei eine bewährte DIY-Allzweckwaffe. Unter dem Schmutz zeigt sich: die jahrelange Sonneneinstrahlung hat bereits mit der Auf- und Ablösung der Aufkleber begonnen. Leider wehrt sich der klägliche Rest aber standhaft gegen konventionelle und schonende Methoden.
Im Normalfall reicht es, die Beklebung mit einem Heißluftfön vorsichtig zu erwärmen und die Kanten mit einer alten Kunststoffkarte – wie etwa einer nicht mehr gebrauchten Kundenkarte – anzuheben. Dann lassen sich, wie beim hinteren Modellschriftzug, größere Bereiche am Stück lösen und abziehen. Besondere Vorsicht ist allerdings beim Arbeiten mit dem Heißluftfön geboten: Wird die Styropor-Isolierung unter der Außenhaut zu heiß, schrumpft oder schmilzt deren Struktur und sie wird nachhaltig geschädigt. Daher haben wir die Klebebereiche mit dem Heißluftfön nur etwas mehr als handwarm aufgeheizt.
Nachdem sanfte Methoden trotz Geduld nicht überall zum Erfolg führen, bleibt in letzter Instanz nur die Klinge eines Schabers. Natürlich lassen sich damit Beschädigungen des Untergrundes nicht gänzlich vermeiden. Daher sollte sie wirklich nur letztes Mittel bleiben.
Erschwert wird die Arbeit mit der Klinge zudem von der Dachschräge und der in diesem Bereich weichen Außenhaut. Grund: Sobald die Klinge nicht plan aufliegt, droht sie zu verkanten und gräbt sich schnell in den Lack.
Sind alle Aufkleber entfernt, treten deren Klebereste unschön in Erscheinung. Sie lassen sich zwar relativ gut mit einem Aufkleberentferner anlösen, allerdings ist auch bei diesem Arbeitsschritt Obacht nötig. Um zu vermeiden, dass die lösende Chemikalie den Untergrund angreift, sollte sie vorab, wie vom Hersteller empfohlen, an unauffälliger Stelle getestet werden. In unserem Fall haben wir das Mittel zusätzlich so gering wie möglich dosiert und im Anschluss direkt mit Wasser abgewaschen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotzdem gibt es einen Haken: Der Lack verschmutzt nach der Dekorentfernung schneller und muss versiegelt werden.
Geduldsprobe und Glückspiel – Der Vorher-nachher-Vergleich entschädigt für die Mühen. Allerdings hat der Aufwand den angedachten Zeitrahmen deutlich gesprengt: Statt 2–3 Stunden waren am Ende etwa 5 Stunden notwendig, um die alte Beklebung Stück für Stück zu lösen.
In der Arbeitszeit noch nicht enthalten ist eine abschließende Versiegelung der Oberflächen. Dass diese notwendig ist, zeigte sich nach einer Regenfahrt. Die geschwächten Bereiche sind deutlich anfälliger für Schmutz und Regenstreifen als der Rest der Dachkante.