Do-it-yourself-Tricks
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Do it yourself – Den eigenen Wohnwagen selbst aufmöbeln

Do-it-yourself Wohnwagen-Verschönerung Den eigenen Caravan selbst aufmöbeln

Wo Bloggerin Christin Pardun auch hinblickt, immer hat sie eine Idee, wie man es noch schöner machen könnte. So ging es ihr auch mit Wohnwagen "Brummi", den sie liebevoll aufgehübscht hat.

Den eigenen Caravan selbst aufmöbeln Christin Pardun
Wohnwagen Brummi Bett
Wohnwagen Brummi Küche und Bett
Christin Pardun
Wohnwagen Brummi 12 Bilder

"Die Korkflächen könnte ich weiß streichen und an den Schränken eine Retro-Tapete anbringen ..." Als Christin (35) mit Ehemann Dominik (45) den Wilk-Wohnwagen zum ersten Mal besichtigte, sprudelten ihre kreativen Einfälle nur so. "Mein Mann hat mich in die Seite gestupst, damit ich aufhöre, denn der Vorbesitzer war total stolz auf seine selbst angebrachten Korkoberflächen, die ich streichen wollte", lacht Christin, als sie sich an den Wohnwagen-Kauf zurückerinnert. Spontan war sie mit ihrem Mann in die Eifel gefahren, um sich den Wilk, Baujahr 1972, anzusehen. Noch spontaner kauften sie den Wohnwagen: Einen Tag später war er in ihrem Besitz, kurz drauf bei ihnen daheim in Troisdorf.

Verschönerungs-Tipps für gebrauchte Wohnwagen

Den Tipp für den Wohnwagen hatten sie von einem Bekannten bekommen, geplant war der Kauf nicht. "Der Vorbesitzer hat uns einen fairen Preis gemacht, und der Wagen war in einem sehr guten Zustand: Die Fenster waren neu und auch der Kühlschrank, da mussten wir zugreifen", sagt Christin. Dabei haben weder sie noch ihr Mann eine klassische Camper-Biografie.

Ihre Campingerfahrung beschränkte sich bis dato auf ein Zeltlager in der Jugend und einen mehrwöchigen Trip mit dem Wohnmobil durch Italien: "Als meine erste Tochter drei Jahre alt war, haben wir ein Wohnmobil gemietet. Das Campingleben auf Tour haben wir sehr genossen: die Spontanität und sich treiben zu lassen."

Mit Sprühdose im Einsatz

Die Renovierung des 70er-Jahre-Wohnwagens sollte so schnell gehen wie der Kauf. "Die Kork-Verkleidung innen habe ich mit Lack besprüht, aber dazu kann ich niemandem ernsthaft raten", grinst Christin. Zwar funktioniere ihre Methode "ratz fatz", aber auf dem engen Raum im Wohnwagen wurde es doch sehr stickig: "Ich musste mehrmals hustend herausgehen. Sehr wahrscheinlich ist es besser, einen Innenraum ganz herkömmlich mit dem Pinsel zu streichen."

Wenn die junge Mutter von zwei Kindern bastelt und heimwerkelt, geht sie gern pragmatisch vor. Um Möbelstücke nach ihren Wünschen zu verändern, nutzt sie lieber Sprühdosen als Pinsel. Auch die Näh-Tipps auf Ihrem Blog pfefferminzgrün.blogspot.de sind keine komplizierten Anleitungen, sondern effektive DIY-Tipps, die zeigen, dass man Stoffe auch kleben oder knoten kann. Als Nähmeisterin sieht sich die Bloggerin nicht: "Ich nähe keine Kleidung. Das habe ich ein Mal in einem Kurs ausprobiert, hatte aber nicht den Nerv für die Schnittmuster. Eigentlich nähe ich am liebsten einfache Sachen."

Doch genau das scheint sehr gut anzukommen, in kürzester Zeit bekam ihre Website viele Fans und Kooperationsangebote. Sogar ein Verlag sprach sie nach kurzer Zeit an und hat mit ihr zusammen mehrere Bücher zum Thema Basteln und Nähen herausgebracht. Das gestalterische Talent hat Christin in die Wiege gelegt bekommen. Ihre Mutter war gelernte Hutmacherin oder: "Hutmodistin", wie sie sagt. "Während meiner ersten Schwangerschaft und Elternzeit hatte ich plötzlich viel Zeit" – und da entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Selbstmachen: "Ich liebe Muster und Farben und habe in meinem Job als Shopgestalterin bei einem Bekleidungsgeschäft gelernt, wie man Dinge am Besten miteinander kombiniert." Die Gardinen, Kissen und Girlanden in ihrem Wohnwagen hat sie selbst genäht. Und die Retro-Tapete? Die hat sie mit Spühkleber befestigt. Sie lacht: "Auch davon muss ich abraten."

Spontanurlaub im aufgehübschten Wohnwagen

Nach der Renovierung stand Christins Brummi dann aber fast ein ganzes Jahr völlig ungenutzt auf einem Abstellplatz. In dieser Zeit spielte sie sogar mit dem Gedanken, ihn wieder zu verkaufen: "Dabei hatte der Wohnwagen sogar noch TÜV. Aber eine Tour hat nie zeitlich reingepasst." Kurz bevor der TÜV ablief, haben sie es doch geschafft. An einem langen Wochenende überrumpelte Christin ihren Mann mit den Worten: "Morgen fahren wir in die Niederlande." Am nächsten Tag waren sie auf dem Weg Richtung Campingplatz Oosterberg.

"Es waren ganz wundervolle Tage, und dieser Campingplatz ist toll: Ein Bauernhof mit Obstwiesen, auf denen der Wohnwagen stehen darf. In einer alten Scheune sind 1a-Luxus-Sanitäranlagen. Und zu Fuß erreicht man in 10 Minuten den Ort, wo man essen gehen kann", schwärmt Christin. Auch ihren Kindern (3 und 9 Jahre) gefiel es dort. Schließlich gibt es auf dem Hof Ziegen und Ponys zum Streicheln. "Und sie konnten einfach frei herumlaufen." Danach waren die Überlegungen vom Tisch, Brummi zu verkaufen.

Christin und ihre Familie haben ihre Leidenschaft fürs Camping wiederentdeckt: "Beim Camping ist es egal, wie man aussieht und was man anhat. Man kann sich treiben lassen, und der Tag ist nicht wie im Hotel durchstrukturiert. Wir bestimmen selbst, wann wir frühstücken oder zu Abend essen. Es ist relaxed und locker, und man ist einfach gesellig untereinander." Was Christin besonders gefällt, ist die Hilfsbereitschaft unter den Campern: "Wir wissen leider immer noch nicht, wie man den Wohnwagen richtig abkuppelt, weil bis jetzt immer sofort jemand auf dem Campingplatz herkam und uns geholfen hat."

Ihr Tipp für Camping-Einsteiger lautet: "Einfach machen! Man lernt schon nach und nach, was man braucht und noch mitnehmen muss." Ein Klapptisch und Campingstühle sollten aber auf jeden Fall mit. Den nächsten Camping-Urlaub plant sie fürs kommende Frühjahr: Es geht entweder auf die Mecklenburgische Seenplatte oder in den Spreewald.

Simply the Stoffrest von Christin Pardun

Tipps zum Selbermachen

Von der Bloggerin zur Buchautorin: Der Blog von Christin Pardun, pfefferminzgrün.blogspot.de, läuft so erfolgreich, dass der EMF-Verlag die Tipps der jungen Mutter als Buch herausgebracht hat. Ihr Erstlingswerk "Simply the (Stoff)Rest" verrät viele verschiedene Bastel- und Nähtipps, wie man aus Stoffresten auch ohne große Vorkenntnisse im Nähen Schönes und Nützliches wie Stoffgirlanden oder Täschchen zaubern kann. Ein weitere Zusammenstellung von Bastel-Tipps der Bloggerin Christin Pardun heißt "Simply the (Papier)Rest". Im September 2016 erschien außerdem "Basteln mit Kids". Preis der Bücher: je 9,99 Euro.

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