Einsteiger-Tipps für den Wohnwagen-Urlaub
In 10 Schritten zum Camping-Profi

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Sie sind neu in der Welt der mobilen Freizeit? Sie wollen zum ersten Mal mit dem Wohnwagen in den Urlaub? Dann folgen Sie ­unseren zehn ­Empfehlungen für EinsteigerInnen – und 2022 wird Ihr Campingjahr.

Familie im Caravan
Foto: Oliver Rossi / Gettyimages

Lust auf Camping, aber keinen Plan? In 10 einfachen Schritten können Sie (fast) zum Profi werden – und in Ihre erste Campingtour starten.

1. Checken Sie Ihre Vorlieben

Camping ist nicht gleich Camping. Wer eine mobile Behausung für den Skiurlaub sucht, muss anders planen als jemand, der seine Freizeit ausschließlich unter südlicher Sonne verbringen will. Es kommt also darauf an, die eigenen Bedürfnisse zu kennen.

  • Wann ist für Sie die beste Saison?
  • Lieben Sie Natur pur oder hohen Wohnkomfort?
  • Bleiben Sie gerne etwas länger an einem Ort, oder ziehen Sie lieber weiter?
  • Wie viele Personen kommen üblicherweise mit?
  • Und welches Budget steht zur Verfügung?

2. Lernen Sie Camping kennen

Wenn Sie die Fragen, die unter Punkt 1 gestellt werden, beantworten können, lohnt sich der Besuch einer Freizeitmesse oder Camping- & Caravaning-Fachhandel. Andernfalls könnte das ausufernde Angebot am Ende Verwirrung stiften.

Auf campingorientierten Messen, die gerade in einigen großen Städten stattfinden, erhält man einen guten Überblick. Vom Zelt bis zum Luxusmobil ist hier alles vertreten. So sah das beispielsweise auf dem Caravan Salon im vergangenen Jahr aus:

Auch bei großen und gutsortierten Handelsbetrieben kann man das ein oder andere Campinggefährt unter die Lupe nehmen, mal Probe liegen oder die Innenräume eines Wohnwagens hautnah spüren.

Nehmen Sie all jene mit, die zusammen Campingurlaub machen wollen. Geteilte Begeisterung oder zumindest Einigkeit mit PartnerIn, Kindern und anderen Mitreisenden über die passende Campingform ist der beste Grundstein für den Campingurlaub.

3. Informieren Sie sich bei den Profis

Sie stöbern auf der passenden Website. Gut so. Tests, Neuvorstellungen und Fahrberichte von erfahrenen Redaktionen helfen bei der Auswahl des richtigen Zelts, Wohnwagen oder Wohnmobils.

Zapfen Sie aber auch andere Quellen an. Im Verwandten- oder Bekanntenkreis gibt es sicher Menschen mit Campingerfahrung. Fragen Sie nach, und Sie werden feststellen: CamperInnen reden gerne über ihr Hobby. Sie müssen ja nicht jedem gut gemeinten Ratschlag folgen; die Vorlieben sind letztlich höchst individuell. Doch jede Praxis-Info hilft beim nächsten Schritt.

4. Probieren Sie Camping aus

Campingurlaub muss nicht teuer sein, doch er verlangt erst einmal gewisse Investitionen. Wer davor zurückschreckt, gleich das Familienzelt samt Zubehör oder einen ganzen Wohnwagen zu kaufen, hat eine gute Alternative: die Mietunterkunft auf dem Campingplatz. Campinggäste können hier wie im Hotel mit dem Koffer anreisen, das Equipment ist bereits da – eine unkomplizierte Methode, um in die Campingwelt einzutauchen.

Ein weiterer Tipp: Wer schon genauere Vorstellung vom Wunschfahrzeug hat, mietet einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil – entweder vom Händler, der Profivermietung oder von privat. So lassen sich Anschaffungs-Überlegungen mit der Praxis abzugleichen.

5. Finden Sie den richtigen Handelsbetrieb

Sie wollen ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen kaufen? Dann haben Sie sich sicher schon intensiv mit Marken, Modellen und Grundrissen beschäftigt. Was viele vergessen: den oder die richtige/n HändlerIn bewusst auszuwählen.

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Mieten
Fotos: Messe Stuttgart/Thomas Bender, Archiv
Je näher der Handelsbetrieb liegt, desto schneller kann man dort mal hinfahren und sich einen guten Rat holen.

Ein Handelsbetrieb ist vor allem nach dem Neufahrzeugkauf der Ansprechpartner für Garantiearbeiten, Reparaturen und Inspektionen. Kurz gesagt: Sie werden sich noch häufiger sehen.

Und wie vorgehen bei der Suche nach dem richtigen Handelspartner oder -partnerin? Sie sollten nicht zu weit entfernt sein, eine professionelle Werkstatt haben und nicht zuletzt Ihr Vertrauen verdienen

6. Kaufen Sie das passende Zubehör

Mieter lesen unter 7 weiter. Für alle Camping-Einsteigenden mit eigenem Zelt oder Caravan gilt: Ohne das richtige Zubehör, wie etwa Klappstühle, geht gar nichts. Es gehört zu den frühen Urlaubsvorbereitungen in einem der dicken Zubehörkataloge zu schmökern oder auf Campingshop-Websites herumzustöbern.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie beispielsweise einen Gasgrill brauchen, dann sammeln Sie besser erst einmal Campingkocherfahrungen. Kleinteile kann man übrigens auch (meist zu leicht erhöhten Preisen) im Shop auf dem Campingplatz kaufen. Für wichtige Utensi­lien gilt: Qualität zahlt sich aus. Gutes Zubehör ist eine Investition für viele Jahre.

7. Wählen Sie Ihr erstes Campingziel

Das klingt simpel, ist aber eine der wichtigsten Entscheidungen. Wer sein Domizil dabei hat, vergisst leicht, dass jeder Campingplatz – ähnlich wie jedes Hotel – einen eigenen Charakter hat.

Ullapool, Schottland, Camping, Küste
Paula Sierra / Gettyimages
Ab ans Meer! Aufwachen mit sanfter Seebrise, davon träumen viele beim ersten Campingtrip - wie hier auf diesem Platz in Schottland. Vielleicht lohnt sich allerdings auch ein Nahziel?

Da gibt es große und kleine, familiäre und hochprofessionelle, einfache und superkomfortable Plätze. Soll es lieber ein trubeliger Platz mit Animation und Programm sein, ein Campingplatz an der deutschen Küste oder doch besser direkt am Mittelmeer – oder eine ruhige naturnahe Anlage im Hinterland?

8. Buchen Sie frühzeitig Ihren Campingplatz

Sie wissen, wohin Sie wollen? Dann buchen Sie besser gleich Ihren Traumplatz. Besonders während der Schulferien und bei sommerlichem Wetter sind gute Campingplätze – inklusive Mietunterkünfte – üblicherweise voll belegt.

Nicht flexibel genug? Wer meint, dass durch eine frühe Buchung die Spontanität verloren geht, kann ja sicherheitshalber nur ein paar Nächte am Lieblingsziel reservieren und dann weitersehen.

9. Vermeiden Sie Anreisestress

Vor der ersten großen Reise mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen-Gespann sollten Sie sich am Steuer rundum sicher fühlen. Üben Sie den Umgang im Zweifel auf einem leeren Großparkplatz oder noch besser während eines professionellen Fahrtrainings. Tipps zum sicheren Caravan-Fahren finden Sie hier.

Planen Sie zu Beginn keine langen Etappen. Mit einem Campingfahrzeug ist man nicht so schnell unterwegs wie mit dem Pkw. Dafür fällt es leichter, auf der Route mal einen Zwischenstopp einzulegen.

10. Nehmen Sie sich Zeit vor Ort

Oslo, Norwegen, Campingplatz
Time, Life, Enjoy / Gettyimages
Für viele ein erster Magic Moment beim Camping: Der erste Sonnenuntergang auf dem Platz, die frische Luft und die Ruhe genießen.

Erholsamer Campingurlaub bedeutet auch Entschleunigung. Planen Sie an den ersten Tagen nicht gleich großes Programm. Erst einmal ankommen, den Platz erkunden, die alltäglichen Kleinigkeiten organisieren und vielleicht ein paar Worte mit den Personen auf der benachbarten Campingparzelle wechseln.

Fazit

Gelassenheit zahlt sich auch dann aus, wenn am Anfang mal etwas schiefgeht. Outen Sie sich ruhig als Neuling. Die Campingprofis nebenan und gute PlatzbetreiberInnen helfen üblicherweise gerne – Vertrauen Sie der Campingcommunity! Und: Viel Spaß beim Ausprobieren!