Die Pneus eines Caravans fristen in ihren Behausungen oft ein unscheinbares Dasein. Dabei ist es wichtig, die Reifen immer im Blick zu haben. Sieben Fakten, die jeder Caravaner wissen muss.
Die Pneus eines Caravans fristen in ihren Behausungen oft ein unscheinbares Dasein. Dabei ist es wichtig, die Reifen immer im Blick zu haben. Sieben Fakten, die jeder Caravaner wissen muss.
Bettmaße, Sitzbankgrößen und die Ausstattung der Küchen spielen beim Caravankauf meist die Hauptrolle. Die Reifen haben Camper dagegen selten im Blick. Dabei sind die beiden – oder die vier – Pneus wichtig, denn sie stellen den einzigen Kontakt zur Straße her.
Beim Neukauf können Caravaner in der Regel den Herstellern vertrauen. Quasi alle beziehen die Gummis von Europas wichtigstem Großhändler für Anhängerreifen, der Firma Otto Just aus Lübeck. Von dort aus gehen meist recht günstige Reifen, immer öfter aber auch teurere Qualitätsware in die Caravan-Werke. Beispiel: Kabe hat auf den Briljant zum Beispiel Contis VanContact montiert. Für leichtere Transporter entwickelt, kommt er auch mit einem Caravan zurecht.
Ist die Zeit für neue Pneus gekommen, sind die Dimensions- und Tragfähigkeitsangaben im Fahrzeugschein mit der Betriebskennung auf der Karkasse der Pneus in Einklang zu bringen. Die groß auf die Flanke gedruckte Folge aus Zahlen und Buchstaben gibt hier nur die Reifenmaße und die Bauart an. Unter ihr steht etwas kleiner die komplette Betriebskennung. Ein Beispiel von unserem Test-Caravan: "185 R 14 102/100 Q".
Besonders wichtig für Caravan-Reifen ist die letzte Zahl (102/100): der Lastindex. Für Caravans, die nie Zwillingsreifen haben, gilt generell der Wert vor dem Querstrich. 102 heißt, dass der Reifen 850 Kilo Gewicht bei 2,5 Bar Druck tragen kann. Beide Reifen an der Achse tragen demnach 1.700 Kilo Gewicht – dem Kabe täten höhere Reserven gut. Der im Fahrzeugschein angegebene Lastindex darf natürlich überschritten werden. Allerdings kann darunter der Fahrkomfort leiden, weil die Flanken dann steifer und wuchtiger sind.
Zudem ist die ausschlaggebende Größe der Reifendruck. Er trägt die Last des Caravans, nicht die Karkasse. Die Hersteller verlangen aber meist Druckwerte über 2,5 Bar (Kabe 4,5). Und jedes Bar erhöht die Tragfähigkeit bis zum Erreichen des Maximalwertes. Wie bei Autoreifen ist es auch am Caravan wichtig, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren und sich an die Angabe der Hersteller zu halten. Ist der Druck zu niedrig, verliert der Reifen an Stabilität und die Karkasse knickt ein, sodass der Reifen durchgewalkt und sein Innenleben beschädigt wird. Wer seinen Wohnwagen im Winter abstellt, kann den Pneus ein bisschen mehr Druck als Winterspeck mitgeben. 0,2 bis 0,3 Bar mehr empfehlen Experten. So überstehen sie längere Standzeiten, ohne sich durch schleichenden Druckabfall plattzustehen.
Es schadet beim Einmotten auch nicht, die Räder auf Keile mit runder Standfläche oder Luftkissen zu stellen, die das Gewicht verteilen. Das Ausdrehen der Stützen schont die Reifen hingegen nicht.
Nicht unbeachtet sollte der Geschwindigkeitsindex bleiben, für den der Buchstabe hinter dem Lastindex steht. Caravans sind zwar keine Highspeed-Fahrzeuge. Wer mit Tempo 100 über die Autobahn gleitet, muss aber laut TÜV am Wohnwagen Reifen fahren, die für 120 km/h (Speedindex L) ausgelegt sind. Für Caravans mit 100-km/h-Zulassung liegt im Gegensatz zu Autoreifen eine gesetzliche Altersgrenze vor. Nach sechs Jahren müssen sie runter, selbst wenn die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter noch nicht erreicht ist. Das Alter ist an der DOT-Nummer ablesbar. Sie besteht aus zwei Codes für Herstellungswerk und Größe und einer vierstelligen Zahl für Produktionswoche und Produktionsjahr.
Das bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf dem Reifen: