Falls es an kühlen Tagen mit der Behaglichkeit im Caravan nicht so richtig klappt, liegt es selten an der Heizung selbst, sondern oft an der Warmluftverteilung. Die gute Nachricht: Am Verteilsystem der gängigen Gas-Gebläseheizung von Truma lässt sich einiges optimieren.
Selbst-Check des Gebläse-Verlaufs
Wird es an den entscheidenden Stellen nicht richtig warm, kann man zunächst prüfen, ob der Warmluftstrang, der von der Heizung in den zu kühlen Bereich führt, irgendwo unnötig eng um Kurven verlegt wurde. Manchmal sind es in Stauräumen gar Gepäckstücke, die den Luftstrang versehentlich zusammenquetscht.

An den Abzweigungen kommen häufig T-Stücke als Verbindung zum Einsatz. Sie sind beliebt, weil sie sich platzsparend an den Außenkanten der Möbel und Stauräume entlang verlegen lassen. Allerdings muss man wissen, dass nur rund 30 Prozent der Warmluft die rechtwinklige Abzweigung nimmt, während der Großteil geradeaus weiter strömt. Wird eine hälftige Teilung der Luftmenge angestrebt, sollte man aber keinesfalls das T-Stück um 90 Grad versetzt einbauen, denn dabei wird der Luftstrom stark abgebremst. Besser ist es, dafür einen Y-Verteiler zu wählen, der aufgrund seiner strömungsgünstigeren Form viel besser für diesen Zweck geeignet ist. In manchen Fällen kann schon der Austausch eines T- gegen ein Y-Stück wahre Wunder bewirken. Allerdings muss dafür ausreichend Platz vorhanden sein. Übrigens gibt es auch Y-Verteiler mit einer variabel einstellbaren Luftverteilung.

Wenn der Strang auf seinem Weg mehrfach aufgeteilt wird, geht dem Ausströmer ganz am Ende allerdings unweigerlich die Puste aus. Dann kann es helfen, die Abzweigung für den entferntesten Bereich schon heizungsnah vorzusehen und das Warmluftrohr parallel und kreuzungsfrei bis zum Ausströmer zu verlegen. Bei sehr langen Verteilersträngen kann eventuell auch ein zwischengeschaltetes Zusatzgebläse (z. B. Truma Multivent ab 144 Euro) den Warmluftstrom in Gang und die Versorgung aufrechterhalten.
Unterdükerung, Strangsperren und Blenden helfen dem Luftstrom
Falls die große Stranglänge dadurch entsteht, dass das Warmluftrohr entlang der Außenwände um den zentralen Gang herum bis auf die andere Seite verlegt wurde, kann das Problem auch noch anderweitig gelöst werden: durch eine sogenannte Unterdükerung. Dafür wird ein spezielles, witterungsbeständiges, doppelwandiges und damit isoliertes Heizungsrohr unterflur am Aufbauboden verlegt. So kann der Gang auf kurzem und direktem Wege gekreuzt werden. Weil dafür aber die Bodenplatte durchbohrt werden muss, ist es ratsam, die Unterflurverlegung eines Heizrohrs von einer Fachwerkstatt ausführen zu lassen.

Manche Bereiche, wie beispielsweise der Frischwassertank, brauchen die Warmluftversorgung nur bedarfsweise. Braucht man die Wärme eher an anderer Stelle, hilft eine Strangsperre (ab 13 Euro). Mittels einer Schnur kann die Klappe in diesem Rohrstück gezielt geschlossen und der Luftstrom damit blockiert werden.
Wenn am Ende eines Strangs zu viel Wärme austritt und an den Abzweigungen davor zu wenig ankommt, kann eine ringförmige Blende (ab 4 Euro) weiterhelfen, die am endständigen Ausströmer eingesetzt wird. Sie reduziert die ausströmende Luftmenge und erzeugt einen gewissen Gegendruck, der mehr Wärme in die Abzweigungen gelangen lässt.
Isothermrohre und Wandbelüfter gezielt einsetzen
Sollten die Wände rund um die Sitzgruppe oder das Bett unangenehm kühl wirken, kann auch hier die gezielte Beheizung helfen. In einem Spalt zwischen Matratze und Wand wird dafür ein sogenanntes Isothermrohr verlegt, das mit regelmäßigen Schlitzen an der Oberseite für einen gleichmäßigen Warmluftaustritt sorgt.

Häufig werden dafür dünne Isothermrohre mit nur 35 Millimetern Durchmesser verwendet (rund 8 Euro pro Meter), da sie weniger Platz benötigen, durch die Querschnittsverengung den Luftstrom beschleunigen und so die Wärme rund ums Bett tragen. Auch hier gibt es Verbindungsstücke mit variabler Luftverteilung, so kann ganz nach Wunsch das eine Einzelbett mehr Wärme abbekommen als das andere.
Diese Technik lässt sich auch an der Sitzgruppe nutzen. Häufiger wird hier aber mit sogenannten Wandbelüftern (ab 7 Euro) gearbeitet. Das sind kurze Kunststoff-Rohrstücke mit einem Längsschlitz an der Oberseite, die zusätzlich in den vorbeiführenden Heizungsstrang eingesetzt werden und einen kleinen Teil der Warmluft abzweigen, um ihn an der Wand aufsteigen zu lassen. Am besten funktioniert es, wenn Schränke und Einbauten hinterlüftet sind – also zwischen Möbelrückseite und Wand Lücken bleiben, durch die die Warmluft nach oben steigen kann. Auf diese Weise heizen sich die Möbel selbst auf und geben die Wärme gleichmäßig an den Raum ab.
Zusätzliche elektrische Wärmequellen
Einfacher ist der Einbau rein elektrischer Systeme, die für eine Fußbodenerwärmung sorgen. Im Fachhandel findet man dafür Heizfolien, -teppiche und -matten, die vollflächig oder etwa nur an der Sitzgruppe verlegt werden. Heizmatten und -teppiche werden mit 12 oder 230 Volt betrieben und kosten je nach Größe ab 50 Euro. Mit kalten Füßen ist dann Schluss.





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Fazit
Mit ein paar Handgriffen und wenig Material kann man die Heizungsluft dort hinströmen lassen, wo man sie benötigt – und so den Caravan fürs Wintercamping optimieren. Neben Zusatzheizungen und der neuen Verlegung der Gebläserohre helfen folgende Tipps fürs richtige Heizen und Lüften, dass die Heizung an Bord optimal läuft.