Während sich 32-Zoll-Fernseher im Hausgebrauch so langsam zum "kleinen" Zweitgerät wandeln, sind sie im Caravan immer noch eine "große" Seltenheit. Es gibt zwar Ausnahmen wie die ausgeflippte Weinsberg IceEdition mit ihrem versenkbaren 49-Zoll-Gerät – aber dortwird auch ein halber Tandemachser dem Kino(t)raum geopfert.
Dieter S. Heinz
Weinsberg Ice Edition: Moderner Caravan mit Riesen-TV. Wir zeigen, wie man einen ähnlichen Effekt im Gebrauchtwohnwagen erzielen kann.
Viel Bildschirm auf kleinem Raum
Was also tun, um eine große Bilddiagonale mit möglichst wenig Platzbedarf unter einen Hut zu bringen? Eine Antwort kommt von Pioneer, die mit ihrem SDA-RP100 einen guten Pocket-Beamer im Programm haben. Er liefert für aktuell etwa 480 Euro ein knackiges HD-Bild und überzeugt durch integrierte Lautsprecher und WLAN-Modul auch in Sachen Klang und Smart-Funktionen. Zusätzlich lässt er sich durch seinen Akku auch zeitweise autark einsetzen. Einziger Haken: Einen TV-Tuner hat er nicht. Somit müsste man dieses Signal extern einspielen.
Montiert haben wir den Beamer mithilfe des schraubbaren Magnethalters Pico von Celexon. Was jetzt noch fehlt, ist die geeignete Projektionsfläche. Unsere Lösung: eine ausrollbare Tischleinwand, ebenfalls von Celexon. Eigentlich für das mobile Aufstellen in Konferenzräumen entwickelt, landet die Leinwand bei uns kopfüber unter der Decke. Und damit sie selbst bei gröberen Stößen bleibt, wo sie ist, wird sie mit Dekasyl MS2 verklebt. Wie das Schritt für Schritt funktioniert, erfahren Sie in der Anleitung rechts.
Material für den Einbau eines Beamers
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Dieses Material wird benötigt, um einen Beamer in den Caravan zu bauen.
- Akkuschrauber
- Beamerhalterung
- Bremsenreiniger
- Dekasyl MS2
- Kartuschenpresse
- Mini-Beamer
- Tischleinwand
In 9 Schritten zum Kinoerlebnis im Caravan!
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1. Schritt - Reinigung: Um Caravan-Decke und Leinwand vollkommen sauber und vor allem fettfrei zu bekommen, nutzen wir schnell flüchtigen, aber extrem effektiven Bremsenreiniger.
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2. Schritt: Nach dem Säubern öffnen wir die Dekalin-Kartusche vorsichtig mit einem Teppichmesser, schrauben die Dosierspitze auf und legen die Kartusche in die Kartuschenpresse.
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3. Schritt: Nachdem beide Klebenähte liegen, gilt es, die finale Montageposition exakt zu bestimmen.
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4. Schritt: Ist die Position gefunden, wird die Leinwand kraftvoll angedrückt.
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5. Schritt: Die Celexon-Tischleinwand Professional Mini Screen verfügt über eine Aufrollfunktion und wird im geöffneten Zustand auf der Rückseite mit einem Alu-Stab fixiert. Durch den starken Aufrollmechanismus besteht unterwegs nicht die Gefahr, dass sich die Leinwand ungewollt ausrollt.
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6. Schritt: Wegen des besseren Klanges entscheiden wir uns, den Beamer unterhalb statt innerhalb des mittleren Oberschrankes zu montieren. Dafür wird die Grundplatte der Beamerhalterung dauerhaft verschraubt.
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7. Schritt: Der zweite Teil der Beamer-Halterung wird mit einem genormtem Stativgewinde direkt an den Beamer geschraubt. Über eine Halbkugel lässt sich dabei auch der notwendige Winkel einstellen. Verbunden werden beide Teile der Halterung durch drei starke Magneten, die insgesamt bis zu zwei Kilogramm halten können.
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Als zusätzliche Absturzsicherung gibt es noch eine Seilschlaufe mit Karabiner, die den Beamer fangen würde, sollte er sich einmal unbeabsichtigt lösen.
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Schritt 8: Die Montage kopfüber ist für Beamer grundsätzlich kein Problem.
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Ihr Bild lässt sich über das Menü drehen.
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Schritt 9: Im letzten Schritt gilt es, Bildgröße, -schärfe, Betrachtungswinkel und Helligkeit auf die Gegebenheiten einzustellen. Dann heißt es: Film ab!
- Wie fast alle Do-it-yourself-Arbeiten beginnt auch die Beamer-Montage mit einer gründlichen Reinigung. Um Caravan-Decke und Leinwand vollkommen sauber und vor allem fettfrei zu bekommen, nutzen wir schnell flüchtigen, aber extrem effektiven Bremsenreiniger.
- Nach dem Säubern öffnen wir die Dekalin-Kartusche vorsichtig mit einem Teppichmesser, schrauben die Dosierspitze auf und legen die Kartusche in die Kartuschenpresse. Für eine gleichmäßige Klebenaht empfiehlt es sich, die Dosierspitze selbst schräg statt gerade aufzuschneiden. Beim anschließenden Legen der Klebenähte gilt: je gleichmäßiger Winkel, Druck und Geschwindigkeit, desto besser wird das Ergebnis.
- Nachdem beide Klebenähte liegen, gilt es, die finale Montageposition exakt zu bestimmen. Dafür sollte man die Leinwand so anhalten, dass der Klebstoff noch keinen Kontakt zur Decke hat.
- Ist die Position gefunden, wird die Leinwand kraftvoll angedrückt. Durch das Quetschen vergrößert sich die Fläche der Klebenähte. Vor der Nutzung, also dem Ausziehen der Leinwand, benötigt der Kleber je nach Zusammensetzung etwas Zeit zum Trocknen beziehungsweise Aushärten.
- Die Celexon-Tischleinwand Professional Mini Screen verfügt über eine Aufrollfunktion und wird im geöffneten Zustand auf der Rückseite mit einem Alu-Stab fixiert. Durch den starken Aufrollmechanismus besteht unterwegs nicht die Gefahr, dass sich die Leinwand ungewollt ausrollt.
- Wegen des besseren Klanges entscheiden wir uns, den Beamer unterhalb statt innerhalb des mittleren Oberschrankes zu montieren. Dafür wird die Grundplatte der Beamerhalterung dauerhaft verschraubt. Zwar funktionieren Holzschrauben an dieser Stelle gut, allerdings sind Feingewindeschrauben mit Unterlegscheiben und Kontermuttern im darüberliegenden Regalfach die bessere und sauberere Lösung. Die dafür notwendigen Löcher müssen aber im Vorfeld gebohrt werden.
- Der zweite Teil der Beamer-Halterung wird mit einem genormtem Stativgewinde direkt an den Beamer geschraubt. Über eine Halbkugel lässt sich dabei auch der notwendige Winkel einstellen. Verbunden werden beide Teile der Halterung durch drei starke Magneten, die insgesamt bis zu zwei Kilogramm halten können. Als zusätzliche Absturzsicherung gibt es noch eine Seilschlaufe mit Karabiner, die den Beamer fangen würde, sollte er sich einmal unbeabsichtigt lösen.
- Die Montage kopfüber ist für Beamer grundsätzlich kein Problem, da sich ihr Bild über das Menü drehen lässt.
- Im letzten Schritt gilt es, Bildgröße, -schärfe, Betrachtungswinkel und Helligkeit auf die Gegebenheiten einzustellen. Dann heißt es: Film ab!
Leser-Tipp von Jürgen Leistner: Rückbau möglich dank Powerstrips
Wir haben bereits seit mehreren Jahren einen Beamer in unserem Wohnwagen verbaut, da wir zu Hause ein Heimkino besitzen und auf diesen Luxus unterwegs ebenfalls nicht verzichten möchten. Allerdings wurde die Leinwand von uns nicht mit Kleber dauerhaft an der Decke fixiert, sondern sogenannte Starkmagnete genutzt, die wiederum mit Powerstrips von Tesa an der Decke gehalten werden. An der Leinwand selbst wurden dazu kleine Metallwinkel angebracht, die an den Magneten haften. Selbst während der Fahrt können wir die Leinwand an der Decke belassen, da die Kraft der Dauermagneten bzw. Powerstrips vollkommen ausreichend ist.
Der Vorteil bei einem Rückbau liegt auf der Hand. Ebenfalls kann bei einem Defekt die Leinwand unproblematisch ausgetauscht werden. Zum besseren Klang nutzen wir die von Sky angebotene Surround-Box, welche über Bluetooth mit dem Beamer verbunden wurde.