Betrachtet man die Beschläge, Schlösser und Klappenaufsteller aktueller Caravans, wird klar, dass sich in den letzten Jahren einiges getan hat. Wo heute solide Federbandscharniere die Dachschrankklappen offen halten, taten dies früher einfachste Kunststoff-Klappenaufsteller oder Teleskophalter aus Metall. Zwar gibt es auch heute unterschiedliche Scharnier-Ausführungen – vom eher einfachen Modell bis hin zur besonders soliden Ausführung, bei der die Klappe dank Softclose-Dämpfung komfortabel leise schließt.
Möbelbeschläge: Federn, Schnäpper oder Riegel und Haken
Für Kleidung und andere leichte Gegenstände reicht die Kraft der im Scharnier integrierten Federn meist aus, um die Klappe geschlossen zu halten. Etwas mehr Widerstand gegen ungewolltes Öffnen versprechen Möbel- oder Rollenschnäpper. Technisch gesehen arbeiten auch sie mit dem sogenannten Kraftschluss, während Riegel und Haken, die hinter ein Schließblech oder ein entsprechendes Profilgreifen, Formschluss erzeugen. Sie müssen bewusst und meist von Hand entriegelt werden.

Bewährt haben sich hierfür Pushlocks, also Druckknopfverriegelungen. In verriegeltem Zustand sind sie praktisch oberflächenbündig, durch Fingerdruck ausgerastet dienen sie gleichzeitig als Zugknopf. Lange Fingernägel kommen hingegen besser mit einer Drucktasten-Hakenverriegelung klar, bei der Fingerdruck einen Haken vom Schließblech hebt. Auch diese gibt es in unterschiedlichen Qualitäten.
Wichtig ist, dass die Gesamtkonstruktion den Formschluss zuverlässig hält. Das heißt, dass Haken oder Riegel in jeder Situation hinter das passende Gegenstück greifen müssen. Wenn breite Küchenschubladenschwer beladen werden, kann diese Belastung dazu führen, dass der Riegel unter dem Schließprofil durchrutscht und die Lade aufspringt. Dem kann mit einer zusätzlichen seitlichen Verriegelung mittels Drehstangenschloss nebst Schließhaken vorgebeugt werden.

Wo eignet sich welche Verriegelung?
Diese Dreipunktverriegelung findet sich häufig auch an Kleiderschrank- oder Badtüren, die möglichst klapper- und damit verschleißfrei schließen sollen. Und gerade bei der Sanitärraumtür geht der Trend eindeutig zu hochwertigen Ausführungen: Fallenschlösser mit Drückergarnituren aus Metall oder sogar Türschlösser mit Magnetfalle. Die verschwindet bei offener Tür komplett im Schlosskasten und schließt bündig mit dem Stulp, so heißt das Abschlussblech, aus dem der Riegel kommt, ab. Bei geschlossener Tür wird die Falle vom Magneten berührungslos und leise ins Schließblech gezogen.
Eine elegante Lösung und ein Schritt zu noch hochwertigeren Komponenten sind Zentralverriegelungen, die alle Küchenauszüge elektrisch blockieren. Anfangs war diese Technik nur in diversen Reisemobilen zu finden, heute findet sie sich vereinzelt auch im Caravan.