Über ganz Deutschland gibt es rund 12.000 Höhlensysteme. 50 davon stehen Besuchern offen. CARAVANING stellt zwölf besonders sehenswerte Höhlen samt Campingplatz in der Nähe vor.
Über ganz Deutschland gibt es rund 12.000 Höhlensysteme. 50 davon stehen Besuchern offen. CARAVANING stellt zwölf besonders sehenswerte Höhlen samt Campingplatz in der Nähe vor.
Willkommen in der Welt der Fledermäuse: 1913 wurde die Bad Segeberger Kalkberghöhle erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, mehr als sieben Millionen Gäste haben Deutschlands nördlichste Schauhöhle seitdem besucht. Besichtigt werden kann die 2260 Meter umfassende Laug- und Sickerhöhle von Anfang April bis Ende September. Das Höhlensystem ist Heimat acht verschiedener Fledermausarten, etwa 25 000 Tiere beziehen hier jedes Jahr ihr Winterquartier. Rund um die Fledermaus dreht sich auch alles in der inbegriffenen Erlebnisausstellung Noctalis. Im Außengelände lädt ein geologischer Lehrpfad zu Erkundungen ein
Der Sage nach liegt im Iberg das märchenhafte Reich des Zwergenkönigs Hübich, doch spuken wird es in den Iberger Tropfsteinhöhlen bei Bad Grund eher nicht. Stattdessen können sich Besucher seit 1874 von versteinerten Meeresbewohnern, Sinterkaskaden und mächtigen Bodentropfsteinen bezaubern lassen. Im Jahr 2008 wurde die Tropfsteinhöhle zum Höhlenerlebniszentrum erweitert, immerhin wurde in der Nähe das 3000 Jahre alte Grab der ältesten genetisch nachgewiesenen Großfamilie aus der späten Bronzezeit entdeckt. Übrigens: Das Höhlenerlebniszentrum wurde im Jahr 2015 als besonders kinder- und familienfreundlich ausgezeichnet.
Zu den wohl berühmtesten Höhlen des Harzes gehören die Rübeländer Höhlen nahe dem Brocken. Sowohl die 2733 Meter lange Hermannshöhle als auch die 1980 Meter messende Baumannshöhle sind der Öffentlichkeit zugänglich. Beide gehören zu den ältesten Natur-Schauhöhlen Deutschlands. Wer es nicht bei einer Führung belassen möchte, kann auch an einer abenteuerlichen Taschenlampenerkundung teilnehmen. Zu besonderen Anlässen lassen sich im größten Hohlraum der Baumannshöhle, 80 Meter tief im Berg, Theaterstücke genießen. Auch wer daran denkt, ewige Treue unter Tage besiegeln zu lassen, hat hier dazu die Gelegenheit – auf Anfrage werden Hochzeiten organisiert.
Nahe der Bierstadt Warstein im nördlichen Sauerland liegt das Bilsteintal. Von März bis Oktober lädt hier die 1887 entdeckte Bilsteinhöhle zum Besuch ein. In der begehbaren Kulturhöhle lassen sich Funde aus der Mittelsteinzeit entdecken, in der darunterliegenden Etage wäscht ein aktiver Höhlenbach die bestehenden Hohlräume weiter aus. Die gesamte Höhle ist 1850 Meter lang, 400 Meter davon sind ausgeleuchtet und begehbar. Wem nach Begegnungen mit der heimischen Tierwelt ist, der wird im nur wenige Meter von der Höhle entfernten und ganzjährig frei zugänglichen Wildpark fündig.
2018 jährt sich die Entdeckung der Dechenhöhle bei Iserlohn zum 150 Male. Auf dem 900 Meter langen Gang durch die Höhle lassen sich zahlreiche Grotten und Hallen erkunden. Zu den Besonderheiten des über 20 Kilometer langen Höhlensystems gehören nicht nur fossile Knochenfunde: In der Kristallgrotte wird Whiskey abgelagert, in der Wolfsschlucht reift frisch gebackener Weihnachtsstollen. Angeblich soll sich sogar ein Höhlengespenst herumtreiben. Am Endpunkt lädt das Deutsche Höhlenmuseum zur Information über die Unterwelt ein. Geboten wird neben Höhlengeschichten auch Erdgeschichte nebst Sauriern und Höhlenbären.
Unterirdische Seen, bis zu zehn Meter hohe Hallen, schillernde Farben: Die vor 150 Jahren beim Kupferschieferabbau entdeckte Barbarossahöhle ist eine von weltweit nur zwei existierenden Schauhöhlen im Anhydritgestein und damit eine absolute geologische Rarität. Dem Besucher erschließt sich eine fast magische Zauberwelt, das vielschichtige Gestein sorgt für ein ungeheures Farbenspiel. Dies ist die Welt des legendären Kaisers Barbarossa, der der Sage nach tief unten im Kyffhäuser ruht. Zu besonderen Gelegenheiten werden in den Höhlen Veranstaltungen und Konzerte aufgeführt. In einem Teilbereich kann ein Blick auf die regionale Bergbaugeschichte des 19. Jahrhunderts geworfen werden.
Mit einer Länge von 6670 Metern ist die Atta-Höhle bei Attendorn die größte und bestbesuchte Tropfsteinhöhle Deutschlands. Durch einen 80 Meter langen Zugangsstollen geht es hinunter in die farbenprächtige Welt von Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten. Neben den üblichen Führungen werden eine ganze Reihe von Spezialitäten offeriert: So reifen ständig Hunderte von Käselaiben in den Stollen. In der 50 Meter tief liegenden Gesundheitsgrotte gibt es Entspannungsangebote – es gibt sogar die Möglichkeit, die heilende Wirkung der Höhlenatmosphäre für eine Kur zu nutzen. Für Camper stehen am nicht weit entfernten Biggesee mehrere Campingplätze zur Verfügung.
Die einzige Schauhöhle Sachsens ist die Heimat des Drachen Justus, des Wächters der Tropfsteinhöhle. 81 Stufen führen 16 Meter tief in die Unterwelt, zu kristallklaren Seen und bizarren Sintervorhängen. Geöffnet sind die Höhlen von März bis November, von Mai bis Oktober gehört zu jeder Führung eine Lasershow. Neben Führungen und Schatzsuchen für Kinder wird hier auch in der Höhle gereifter Stollen angeboten, übers Jahr finden verschiedene Konzerte mit unvergleichlicher Akustik statt. Nachwuchskompatible Erdgeschichte wird im oberirdisch befindlichen Höhlenpark mit Erlebnisgarten vermittelt. Die Höhlenanlage wurde vom Land Sachsen als familienfreundlich klassifiziert.
Mehr als 1000 Einzel- höhlen liegen im Gebiet der Fränkischen Schweiz, doch hat nur die Teufelshöhle bei Pottenstein von März bis November täglich und im Winter an Sonntagen geöffnet. Das Höhlensystem der etwa 2,5 Millionen Jahre alten Tropfsteinhöhle wurde über eine Länge von 1500 Meter für Besucher erschlossen und erstreckt sich über mehrere Etagen. Für den gesamten Rundgang müssen deshalb etwa 400 Stufen bewältigt werden. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört neben majestätisch wirkenden Skulpturen natürlichen Ursprungs auch das komplette Skelett eines Höhlenbären. Mit etwas Glück lassen sich zudem Exemplare der hier lebenden Fledermäuse entdecken.
Erst 1971 bei Sprengungen im Muschelkalksteinbruch entdeckt, gehört die Eberstadter Tropfsteinhöhle zu den jüngeren Schauhöhlen in Deutschland. Sehenswert ist die bei Buchen im Odenwald gelegene Höhle auf jeden Fall. Über die Jahrmillionen bildeten sich bizarre Formen, die mal an eine Hochzeitstorte, mal an Kaskaden oder eine Nikolausmütze erinnern. Im barrierefreien Besucherzentrum Höhlenwelten werden Informationen zur außergewöhnlichen Welt unterhalb der Erdoberfläche geboten, am Parkplatz der Tropfsteinhöhle wurde ein geologischer Lehrpfad angelegt, nicht weit entfernt gibt es außerdem als Ergänzung zur Höhlenführung einen Naturlehrpfad.
Hinter den Bergen von Südschwarzwald und Dinkelberg soll es einst das Erdmannsreich gegeben haben. Zahlreiche Geschichten und Legenden künden noch heute von den Erdmännern, die der Höhle ihren Namen gegeben haben und die angeblich immer noch tief im Berg leben. Besucher können in den Gängen, Höhlen und Prunksälen des Muschelkalks riesige Tropfsteine bewundern; der größte von ihnen ist mit einer Höhe von vier Metern im Guinness-Buch der Rekorde aufgeführt. Um die Höhle herum führen zwei Erdmannswege, auf denen sich so manches Interessante zur Entstehung von Landschaft und Höhlen erfahren lässt.
Einzigartig, aber nur geübten Wanderern zu empfehlen, ist die Schellenberger Eishöhle, die einzige erschlossene Eisschauhöhle Deutschlands. Die etwa dreieinhalbstündige Wanderung von Marktschellenberg aus wird belohnt mit einem Rundgang durch prächtige Hallen und Eisformationen. Die Höhlenführungen finden im Licht von Karbidlampen statt, eingehend wird die Entstehung der Eishöhlen erklärt. Holzwege und ins Eis geschlagene Steige führen durch die bizarr anmutende Welt aus Eis, Wasser und Felsen. Fährt man mit der Seilbahn ab Gartenau (A), wird die Aufstiegszeit halbiert. Sowohl an der Bergstation als auch nahe der Eishöhle gibt es bewirtschaftete Hütten.