Alle Infos zu Camping in Spanien
Campingland Spanien

Ein Urlaubsklassiker für nahezu jede Jahreszeit: Spanien übt mit seinen Küsten und Stränden eine hohe Anziehungskraft aus, hat aber ebenfalls hohe Berge und historische Städte im touristischen Angebot.

Spanien
Foto: Thomas Zwicker

Camping in Spanien – viele denken dabei an einen langen, sonnigen Sommerurlaub. Doch einige Campingplätze auf der iberischen Halbinsel haben sich auf Überwinterungs-Gäste spezialisiert. Wir verraten, was Sie für Ihren nächsten Campingtrip nach Spanien wissen müssen.

1. Übernachten

Mit rund 1.200 Campingplätzen ist das Netz gemessen an der Landesgröße nicht besonders dicht. Zur Hochsaison empfiehlt sich immer eine Reservierung. Hinzu kommt eine ungleiche Verteilung der Plätze, denn rund die Hälfte befindet sich an der Mittelmeerküste und im direkten Hinterland. Ein weiterer Schwerpunkt ist Galizien im Nordwesten. Während man in Zentralspanien mehrheitlich auf einfache Plätze trifft, verwöhnen viele Anlagen an den Küsten mit einer Vier- oder Fünf-Sterne-Ausstattung, meist inklusive Pool.

Hier kann man fast überall mit einer größeren Auswahl von Mietunterkünften rechnen. Die völlige Ausnahme sind in Spanien dagegen FKK-Plätze.

Deutlich zugenommen hat in jüngster Zeit die Anzahl von Wohnmobilplätzen. An über 1.000 Orten – auch hier bevorzugt an den Küsten – werden Stellplätze ausgewiesen. Auf Parkplätzen wird eine Übernachtung toleriert, sofern sie nicht an Stränden, in Wohngebieten oder in der Nähe von Campingplätzen liegen. Allerdings haben mehrere stark frequentierte Gemeinden nächtliche Parkverbote für Wohnmobile verhängt.

2. Reisezeit

Innerhalb Spaniens bewegt man sich in ganz unterschiedlichen Klimazonen. An der Mittelmeerküste kann man mit heißen Sommern und milden Wintern rechnen. Wer dem deutschen Winter entfliehen will, muss aber auch bedenken, dass sich die Niederschläge auf die Monate von Oktober bis April konzentrieren. Dennoch gilt insbesondere das Frühjahr hier als sehr angenehme Reisezeit.

Spanien
Thomas Zwicker
In Andalusien profitiert man gerade in der Nachsaison vom milden Mittelmeerklima. Das Bild zeigt Camping La Garoffa bei Almería. Der Platz hat das ganze Jahr über geöffnet.

Im April steigen in Andalusien die Temperaturen über 20 Grad. An der Atlantikküste muss man generell keine große Hitze befürchten, sie gilt aber als besonders regenreich. Dagegen erwartet Urlauber in Zentralspanien ein typisch kontinentales Klima mit sehr heißen Sommern. Ganzjährig geöffnete Campingplätze sind in Spanien die Ausnahme. Vor allem im Süden haben sich aber einige Plätze auf Überwinterer eingestellt.

3. Preise

Überall in Europa sind die Preise in Bewegung. Unabhängig davon schneidet Spanien im europäischen Vergleich der Lebenshaltungskosten günstiger ab als Deutschland und beispielsweise auch Italien. Die Statistiken zu Campingplatzpreisen sprechen wiederum eine andere Sprache. Camping.info hat für spanische Plätze einen Durchschnittspreis von 34,12 Euro errechnet, womit das Land zu den teuren Campingzielen in Europa zählt. Das bestätigt auch der Blick auf die ADAC-Statistik.

Hintergrund ist wohl die Dominanz der großen und komfortabel ausgestatteten Anlagen entlang der Mittelmeerküste. Die Spritpreise bewegen sich in Spanien auf ähnlich hohem Niveau wie bei uns, wobei Diesel eher ein paar Cent günstiger ist, während für Super etwas mehr bezahlt werden muss als in Deutschland.

4. Ziele

Nach Frankreich ist Spanien das zweitgrößte Land in der Europäischen Union. Der Tourismussektor zählt hier traditionell zu den wichtigen Wirtschaftszweigen und trägt knapp 15 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Camping und Hotellerie setzen hinsichtlich der Ziele jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. Während die Kanaren und die Balearen bei Touristen generell hoch im Kurs stehen, spielen sie für Camper nur eine Nebenrolle. Haupthemmnis sind lange Fährüberfahrten und ein Mangel an größeren Campingplätzen.

Ganz anders in der gut erreichbaren Region Katalonien, wo die Küste und die Stadt Barcelona seit jeher Camper anziehen. Südlich von Barcelona ist die Costa Daurada ein beliebtes Ziel.

Andalusien mit der weltberühmten Alhambra in Granada bildet einen weiteren touristischen Schwerpunkt. Weniger stark im Blickpunkt steht dagegen die Atlantikküste im Norden des Landes. Für Städtereisen bieten sich neben der Hauptstadt Madrid weitere Orte an, in denen man auf Unesco-Welterbe trifft: Córdoba, Sevilla, Toledo oder Santiago de Compostella. In deutlichem Gegensatz zu den Partymeilen einiger Küstenorte steht der Outdoor-Tourismus, der sich etwa in den Pyrenäen entwickelt hat.

5. Verkehr

Das städtische Tempolimit liegt bei 50 km/h. Ansonsten gilt für Wohnmobile unter 3,5 Tonnen: 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Schnellstraßen sowie 80 km/h auf den übrigen Landstraßen. Über 3,5 Tonnen gilt: 90 km/h auf der Autobahn, sonst außerorts generell 80 km/h. Caravan-Gespanne müssen sich an niedrigere Limits halten: 80 km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen und auf anderen Straßen außerorts 70 km/h.

Marjal Resorts Costa Blanca
Thomas Cernak
In Spanien gelten andere Verkehrsregeln für den Camper oder das Wohnwagen-Gespann.

In großen Städten wurden Umweltzonen eingeführt, teils dauerhaft (Madrid, Barcelona), teils temporär. Für nicht-spanische Fahrzeuge kann man bislang keine Umweltplakette erwerben. Überstehende Ladung (auch ein leerer Heckträger) muss mit einer speziellen Warntafel gekennzeichnet werden. Wenn sie die gesamte Fahrzeugbreite einnimmt, sind zwei Tafeln nötig.

6. Maut

Auf den privat betriebenen Autopistas werden Gebühren fällig. Es gibt einige Abschnitte entlang der Mittelmeerküste, aber auch rund um Madrid sowie im Norden. Die Preise sind zwar recht hoch, doch wird für Wohnmobile kein spezieller Aufschlag gegenüber Pkw fällig – es sei denn, sie haben hinten eine Zwillingsbereifung. Auch einachsige Wohnwagen sind inklusive. Nur zweiachsige Anhänger kosten auf Autopistas extra. Als einfache Bezahlmethode bietet sich die Kreditkarte an. Wer oft und viel in Spanien unterwegs ist, kann etwa beim ADAC eine Mautbox erwerben, die für die Télépéaje-Spur geeignet ist.

7. Haustiere

In Spanien besteht eine Gurtpflicht für Hunde im Fahrzeuginnenraum. Bei der Einreise müssen Hund

Mit Hilfe von Schnallen wird der Autositz für Hunde an der Rückbank angebracht.
Uli Regenscheit, Ingolf Pompe, Archiv
Reist der Vierbeiner im Fahrzeuginnenraum mit, muss man ihn in Spanien anschnallen.

oder Katze per Mikrochip identifizierbar sein (oder Tätowierung vor 3. Juli 2011). Eine Tollwutimpfung muss im Impfpass eingetragen sein. Als gefährlich geltende Hunderassen benötigen vor der Einreise eine Genehmigung. Es dürfen insgesamt nicht mehr als fünf Haustiere eingeführt werden. Hunde sind an spanischen Stränden in aller Regel nicht erlaubt.

8. Sprache

In touristisch aktiven Regionen kann man auf Campingplätzen und in Restaurants mit Mehrsprachigkeit rechnen. Viele spanische Begriffe sind nicht schwer zu verstehen, wie unsere Beispiele zeigen:

  • Campingplatz = Cámping
  • Wohnmobil-Stellplatz = Área Camper, Área Servicio Autocaravanas
  • Lebensmittelgeschäft = Supermercado, Mini Market
  • Pool = Piscina
  • Stellfläche = Parcela
  • Strom = Electricidad
  • Toiletten/Duschen = Baños/Duchas
  • WC-Entsorgung = Baño Químico
  • Entsorgung Wohnmobil = Servicio de Autocaravanas
  • Wohnmobil = Autocaravan
  • Campingbus = Camper, Furgoneta equipada
  • Wohnwagen = Caravana
  • Zelt = Tienda
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Caravaning 06 / 2023

Erscheinungsdatum 09.05.2023

92 Seiten