Die CARAVANING-Redaktion schwelgt in Erinnerungen an die schönsten Camping-Hotspots der letzten Saison von Kanada bis Südfrankreich. Da die neue Saison erst einmal pausiert, bleibt einem nichts anderes übrig, als zu träumen.
Die CARAVANING-Redaktion schwelgt in Erinnerungen an die schönsten Camping-Hotspots der letzten Saison von Kanada bis Südfrankreich. Da die neue Saison erst einmal pausiert, bleibt einem nichts anderes übrig, als zu träumen.
Steffen Zink: Die weite Anreise mit der Fähre von Italien aus ist es wert: Griechenland mit dem Campingbus zu erkunden, ist einfach ein Traum. Wir umrundeten die Halbinsel Peloponnes im Uhrzeigersinn. Schmale Sträßchen oder holprige Pisten führen zu einsamen Badebuchten, an denen das Übernachten geduldet wird. Eine Infrastruktur sucht man an solchen Stellen vergebens, aber die brauchen wir auch nicht, wir haben ja alles dabei. Im Juni hatten wir solche Logenplätze wie am Strand Paralia Kalamaki am westlichsten Finger der Halbinsel so gut wie für uns allein. Wir fühlten uns weit weg von der Zivilisation. Außer Wellenrauschen keine Fremdgeräusche, morgens die Schiebetür auf und als Erstes ein erfrischendes Bad – schöner kann Erholung im Urlaub für mich nicht sein!
Gesa Marx: Ein echtes Highlight war für mich letztes Jahr der Platz "Point of Mara Resort & Trailer Park” am Lake Simcoe in Ostkanada. Die letzten beide Nächte unserer Kanadareise wollten wir auf einem einfachen Platz nahe am See verbringen, der nicht allzu weit von unserer Vermietstation entfernt liegt. Der Campingplatz entpuppte sich dann aber als echter Geheimtipp: Der Sanitärbereich war nigelnagelneu und die Anlage mit kleinem Strand insgesamt sehr gepflegt. Es gab kostenlose Leihräder, Kanu und Kajak für eine kleine Gebühr. Wir konnten einen Stellplatz direkt am Bootsanlegeplatz ergattern und hatten trotz Hochsaison keinen direkten Nachbarn. Lagerfeuerstimmung dank Feuerstelle am Platz inklusive.
Anne Mandel: Südtirol im Frühling hat sich dieses Jahr absolut gelohnt: Die Temperaturen kratzten im Mai schon an der 25-Grad-Marke und geregnet hat’s so gut wie nie. Unser Basislager war in Dorf Tirol bei Meran. Neben dem beeindruckenden Alpenpanorama gibt’s hier im Stellplatzrestaurant auch die leckersten Knödelvariationen weit und breit. Kalorien verbraten kann man hingegen exzellent bei einer Bergtour. Tipp: Mit der Hochmuth-Seilbahn zur Bergstation fahren und von dort loswandern.
Philipp Heise: Manchmal liegen die schönsten Plätze näher, als man denkt. In direkter Nachbarschaft von schroffen Sandsteinfelsen und der gemütlich plätschernden Donau avanciert der Campingplatz Wagenburg zum Favorit der letzten Saison. Angeschlossen an ein tolles Radnetz, lässt sich das malerische Flusstal gut mit dem Pedelec erkunden. Die Radwege sind häufig geschottert, dafür aber vielerorts topfeben. Wer wie wir ein langes Wochenende genießt und bereits donnerstags anreist, hat gute Chancen auf einen Stellplatz mit Flussblick. Ansonsten überzeugt der Campingplatz mit einfachen, aber sauberen Sanitäranlagen und einem gut sortierten Kiosk. Abends gibt’s am Wochenende Flammkuchen aus dem platzeigenen Steinofen. Am schönsten ist aber, wie schnell das Plätschern der Donau den Alltag wegspült und nicht nur beim Hund für relaxte Urlaubsstimmung sorgt.
Timo Großhans: Fehmarn an Ostern war ein Auf und Ab. Zumindest was meine Tochter und mich angeht. Was nicht am Gemütszustand, sondern an dem Hüpfkissen lag. Ein riesiger Berg aus Plane, gefüllt mit Luft, spannt sich über die Wiese am Spielplatz. "Hüpf, hüpf”, lacht die fast Fünfjährige. Für die Eltern eine Sitzbank, ein Eis vom Kiosk, Blick auf die Ostsee. Die Sonne ist an Ostern warm und gütig. Das Gras des Platzes schon saftig und trockengefönt vom auflandigen Wind. Der Campingplatz Klausdorfer Strand liegt direkt an der Ostküste von Fehmarn am Wasser. Die große Wiese für Campingbusse und Zelte ist ein Traum direkt am Meer. Die Stellplätze für Womos und Caravans parkplatzähnlich. Kiosk und Büdchen heimelig, schön. Nur Pizza müssen sie noch üben. Die Stimmung ruhig, gelassen, Ostseegefühl. Die Kleine lernte Fahrradfahren. Das alles bleibt.
Ulrich Kohstall: Braucht man unbedingt einen Fünf-Sterne-Platz? Ich jedenfalls nicht, aber Les Criques de Porteils in Südfrankreich zwischen Argelès-sur-Mer und Collioure ist für mich eine der Ausnahmen. Denn für die gehobenen Preise bekommt man als Gegenleistung (außer einem sehr gepflegten Drumherum) eine traumhafte Lage. Das beginnt mit den (größtenteils) terrassierten Plätzen, die Privatsphäre und einen freien Blick auf das Mittelmeer garantieren. Vor der Einfahrt verläuft ein Küstenwanderweg. So gelangt man in 20 Minuten zu Fuß und daher ohne Parkplatzsuche in den Künstlerort Collioure. Meist dauert es aber länger, weil man die Ausblicke von den steilen Klippen einfach genießen muss. In der anderen Richtung erreicht man schnell den (nicht mit Hotels verbauten) Strand von Racou. Direkt vom Platz aus führen Treppen hinunter ans Meer. Mediterrane Stimmung mit katalanischer Note – auf diesem Platz fühlt man sich mittendrin.