Das liebliche Hügelland zwischen Weserbergland und Westfälischer Bucht wird auch Deutschlands Heilgarten genannt – eine eigenwillige Region voll schöner Überraschungen.
Das liebliche Hügelland zwischen Weserbergland und Westfälischer Bucht wird auch Deutschlands Heilgarten genannt – eine eigenwillige Region voll schöner Überraschungen.
Der Autoaufkleber, der schon in den 1950er Jahren hinten an manch VW Käfer, Opel Kadett & Co. pappte, spricht Bände: „Hupen zwecklos, ich bin Westfale!“ Dieses Image blieb der Region bis heute erhalten, speziell die Menschen aus Ostwestfalen-Lippe gelten anderen Bundesbürgern gerne als stur, dickköpfig und manchmal sogar als geizig.
Der Ostwestfale, so heißt es, pflegt ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein, neigt nicht zu Ausschweifungen, hat Probleme mit Dativ und Akkusativ („Ich fahr jetzt nach Oma ...“) und überlässt das Feiern und Lachen lieber den Rheinländern. Doch wo, zum Teufel, liegt dieses OWL (Ostwestfalen-Lippe) denn überhaupt?
Die liebliche Region befindet sich am nördlichen Rand von Nordrhein-Westfalen, wo Ausläufer von Mittelgebirgen wie Weserbergland, Wiehengebirge und Teutoburger Wald in die Norddeutsche Tiefebene übergehen – von einem Magazin wurde das mal als „zentrale Provinzlage“ beschrieben. Und im Gegensatz zum spröden Ruf der Bewohner ist OWL ein freundliches, zuvorkommendes Reiseland, ideal für eine Urlaubstour mit dem Caravan. Es bietet bewaldete Höhen mit Blick in schöne Flusstäler, schroffe Felsen, weite Felder und Wiesen, ideal also zum Wandern und Radfahren.
Wegen der vielen traditionellen Kur- und Thermalbadeorte gilt Ostwestfalen-Lippe auch als ein „Heilgarten Deutschlands“. Und in den gemütlichen Dörfern und größeren Städten gibt es tolle historische Zentren und allerlei kulturelle Events, außerdem hat OWL jede Menge Burgen und Schlösser – und überall gute und schön gelegene Campingplätze. Also alles in Hülle und Fülle vorhanden, was es für gelungene Ferien braucht.
Ein angenehmes Quartier für den Urlaub ist zum Beispiel der Campingpark Meyer zu Bentrup in Lemgo – hier stehen wir auf grüner Wiese teils im Schatten knorriger Bäume und sind doch mitten im Leben. Direkt neben dem Platz liegt das Freizeit- & Saunabad Eau-Le, und zu den prächtigen Gebäuden im historischen Zentrum der kleinen Stadt sind es nur wenige Fußminuten. Lemgos Rathaus mit seinen Renaissance-Elementen (gebaut ab 1325) und das „Hexenbürgermeisterhaus“, heute Museum mit Ausstellungen zur Zeit der Hexenverfolgung und Reformation, gelten als Baudenkmale von internationalem Rang. Und davon gibt es viele in dieser Region.
Schnell sind vom gemütlichen Campingplatz aus andere Ziele erreicht. Detmold zum Beispiel, seit Urzeiten Residenzstadt der Grafen und Fürsten zur Lippe und damit Zentrum eines kleinen, ureigenen Kosmos. Wahrzeichen ist das prächtige Schloss im Stil der Weserrenaissance aus dem 16. Jahrhundert, seit jeher im Besitz der adeligen Familie und noch heute von Stephan Prinz zur Lippe samt Ehefrau und Kindern bewohnt. Die sind, so heißt es, in der Stadt wohl gelitten, der Prinz (ein studierter Jurist) trägt Sorge für sein Schloss als Sinnbild für Heimatstolz und Tradition. Das Anwesen ist zu bestimmten Zeiten auf Führungen für jedermann zu besichtigen, das ist fast so wie ein Besuch bei Monarchen.
Rund 30 Kilometer nordwestlich von Detmold wird OWL dann urban. Die größte Stadt der Region straft die hartnäckig im Internet kursierende satirische „Bielefeld-Verschwörung“ (demnach ist die Stadt gar nicht existent) nämlich Lügen. Bielefeld gibt es, und wie. Ostwestfalens 330000-Einwohner-Metropole hat viel zu bieten. Kilometerlange Fußgängerzonen zum Beispiel mit Einkaufszentren wie dem „Loom“, das auf 26000 Quadratmetern Fläche mehr als 100 Geschäfte vereint.
Universitäten mit 37000 Studierenden und entsprechender Kneipenszene, eine große Leineweber-Tradition, weltweit agierende Unternehmen wie Bertelsmann und Dr. Oetker. Ein namhaftes Kunsthaus und gutes Stadttheater. 4800 Hektar Stadtwald und 762 Kilometer Wanderwege alleine im Ortsgebiet. Die Sparrenburg aus dem 16. Jahrhundert, die als Wahrzeichen hoch über der City thront. Zwei Braunbären namens Max und Jule im Tierpark Olderdissen. Und einen großen, grünen Campingpark mit in Bau befindlichem Badesee, auf dem man sogar ein Gehege für Kängurus findet.
Es gibt noch so viel mehr zu sehen in OWL. Die gemütlichen historischen Zentren von Städten wie Paderborn mit seinem mächtigen Dom oder Höxter mit schönem Campingplatz direkt am Weserufer etwa. Eine viele Millionen Jahre alte Felsformation namens Externsteine bei Horn-Bad Meinberg, von der die Legende sagt, dass der Teufel bei ihrer Entstehung die Finger im Spiel hatte. Traditionelle Kurorte wie Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Bad Driburg & Co., die mit ihren Badehäusern, Kurparks und -konzerten OWLs Beinamen „Deutscher Heilgarten“ mit Leben erfüllen.
Und die Menschen? Die sind garantiert nicht so spröde und stur wie oftmals behauptet. Sie können sogar über sich selber lachen, wie der Autoaufkleber „Hupen zwecklos, ich bin Westfale!“ hinlänglich zeigt. Wer’s nicht glaubt, sollte hinfahren und diesen liebenswerten Landstrich in Ruhe erkunden – die Reise lohnt sich.
Im Südwesten von Detmold liegt eins der bekanntesten Denkmale der Republik. Stolz reckt Hermann der Cherusker sein Schwert in die Höhe. Als die kolossale Statue anno 1875 eingeweiht wurde, galt sie mit ihren knapp 54 Metern als die höchste der Welt – die gut zehn Jahre später erbaute Freiheitsstatue in New York sollte sie mit rund 93 Metern allerdings noch deutlich übertreffen. Das Hermannsdenkmal wurde als Erinnerung an die „Schlacht im Teutoburger Wald“ errichtet, bei der der Cheruskerfürst Arminius (zu Deutsch Hermann) im Jahr 9 n. Chr. das Heer der römischen Besatzer vernichtend schlug. Das Denkmal ist ein Etappenziel des 156 Kilometer langen Hermannswegs, der unter anderem auch die Bielefelder Sparrenburg und die Externsteine passiert. Mehr Infos unter www.hermannsdenkmal.de
Ganz im Norden der Region liegt Porta Westfalica, die „Westfälische Pforte“ – so wird der Durchbruch der Weser genannt, die sich hier zwischen Weser- und Wiehengebirge hindurchzwängt. Weit über dem Fluss auf bewaldeter Höhe thront das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1896 eingeweiht wurde und der Einigung des Deutschen Reichs unter Kaiser Wilhelm I. (1797–1888) gedenkt. Von dem tempelartigen Monument genießt man eine tolle Aussicht. Mehr Infos unter www.kaiser-wilhelm-porta.de
Lebhafte Städte wie Bielefeld und Paderborn, traditionelle Heilbäder wie das schöne Bad Oeynhausen und Bad Salzuflen, dazu Orte voller Geschichte à la Detmold und Höxter – diese Region bietet viele reizvolle Urlaubsziele.
Bad Oeynhausen
Schon 1839 entdeckte man hier eine Thermalsolequelle, zehn Jahre später wurde der Ort als „Königliches Bad Oeynhausen“ geadelt. Der große Kurpark mit asiatischer Thermenlandschaft, üppigem Kaiserpalais samt Varieté und allerlei Museen machen den Ort (rund 52000 Einwohner) besonders attraktiv.
Bad Salzuflen
Zu Reichtum gelangte die 53000-Einwohner-Stadt einst durch ihr Monopol zur Salzgewinnung in der Region. Zwei mächtige Gradierwerke zeugen davon, heute dienen sie als Open-air-Inhalatorien. Schöne Fachwerk- und Kurhäuser und der große Rosengarten sind weitere Highlights.
Bielefeld
Mit gut 330000 Einwohnern unbestrittenes Zentrum von OWL, ist Bielefeld in puncto Fläche die elftgrößte Stadt Deutschlands. Sie war lange Zeit als Zentrum der Leinenindustrie bekannt und gilt heute als Fair-Trade-Metropole. Große Uni, schönes Rathaus, viele Shops, hohe Restaurant- und Kneipendichte.
Detmold und Lemgo
Die Region OWL entspricht räumlich dem Regierungsbezirk Detmold. Die Stadt Detmold (etwa 74000 Einwohner) bietet neben dem üppigen Schloss eine Altstadt mit hunderten Baudenkmalen. Nur wenige Kilometer nördlich ist Lemgo ein weiterer Ort mit besonders schönem historischem Kern.
Höxter
Ganz im Osten von Ostwestfalen-Lippe direkt an der Weser liegt die einstige Hansestadt Höxter mit ihren etwa 30000 Einwohnern. Besonders sehenswert neben der historischen Altstadt ist das Kloster Corvey mit seinen opulenten Innenräumen und üppiger Bibliothek, das zum Weltkulturerbe der Unesco zählt.
Paderborn
Zweitgrößte Stadt der Region mit rund 145000 Einwohnern ist die Universitätsstadt Paderborn, seit 1930 Sitz eines Erzbistums. Mit der vier Kilometer langen Pader fließt hier der kürzeste Fluss der Republik. Das Zentrum mit altem Rathaus bietet viele gute Restaurants und wird überragt vom 92 Meter hohen Turm des Doms.
33649 Bielefeld
Campingpark Bielefeld: Drei-Sterne-Campingpark am Südhang des Teutoburger Waldes. Zweigeteiltes Gelände, der Nordplatz mit alten Bäumen und der Südplatz mit weniger Schatten. Tennis, Freibad, Hallenbad, Angelteiche, Kartbahn und Minigolfanlage in unmittelbarer Nähe. Wenige Gehminuten bis in den Teutoburger Wald, Badeteich in Bau. 10 ha mit 180 Touristenplätzen und 200 Dauercampern. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Vogelweide 9, GPS 52°00’24”N, 08°27’25”E, Telefon 0521/4592233
32699 Extertal
Campingpark Extertal: Einfacher Platz auf überwiegend terrassiertem Hanggelände an einem Badeteich. Standplätze größtenteils auf ebener Geländestufe am Waldrand. Am Fluss Exter gelegen. Gepflasterter Uferbereich mit Badesteg, Rutsche und Liegewiese. 22 ha mit 72 Touristenplätzen und wenigen Mietunterkünften. Von Dauercampern geprägt. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Eimke 4, GPS 52°03’04”N, 09°06’08”E, Telefon 05262/3307
37671 Höxter
Wesercamping Höxter: Drei-Sterne-Platz mit einigen Plätzen direkt an der Weser. Ebenes Wiesengelände mit vereinzelten Bäumen, zweigeteilt durch einen Radweg. Bootsanleger, Kinderspielplatz, täglich frische Brötchen, Biergarten, Boulebahn und Kanuverleih, Gasflaschenverkauf sowie E-Bike-Verleih und Angelkartenverkauf auf dem Gelände. 2,2 ha mit 100 Touristenplätzen, 90 Dauercampern und wenigen Mietunterkünften. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Sportzentrum 4, GPS 51°46’00”N, 09°22’59”E, Telefon 05271/2589
32805 Kempenfeldrom
Campingplatz Eggewald: Solider Campingplatz im Naturpark Eggegebirge. Bäume, Hecken und Sträucher auf Wiesengelände sowie zwei Terrassen an einem Hang. Kinderspielplatz, Freiluftschach, Tischtennis- und ein Freizeitraum auf dem Gelände, dazu eine Oldtimer-Landmaschinen-Ausstellung, Segelfliegen und eine Gaststätte im Ort. 2 ha mit 40 Touristenplätzen und 30 Dauercampern. Geöffnet Ende März bis Ende Oktober.
Standort: Kempener Straße 33, GPS 51°48’14”N, 08°56’36”E, Telefon 05255/236
32657 Lemgo
Meyer zu Bentrup Campingpark Lemgo: Gemütliche Anlage auf ebener und von dem Gelände des Kanu-Vereins zweigeteilter Wiese. Aufgelockert durch Büsche, Bäume und Hecken. Zwischen Freizeit- und Saunabad Eau-Le und dem Fluss Bega gelegen. Gehege mit Enten, Hühnern und Kanarienvögeln. Wenige Gehminuten in das historische Stadtzentrum. 2,5 ha mit 60 Touristenplätzen, 10 Dauercampern und wenigen Mietunterkünften. Geöffnet Anfang März bis Anfang Dezember.
Standort: Regenstorstraße 10, GPS 52°01’28”N, 08°54’36”E, Telefon 05261/14858
32427 Minden
Campingplatz am Hahler Hafen: Einfacher Campingplatz mit Anbindung an den Hafen. An einem Damm am Mittellandkanal auf ebenem Wiesengelände. Sanitäranlage mit Waschmaschine und Trockner. Etwa 4 km von Mindens Innenstadt entfernt. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. 1,5 ha mit 60 Touristenplätzen und wenigen Dauercampern. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Am Hahler Hafen 22, GPS 52°17’53”N, 08°51’34”E, Telefon 0571/3857925
33104 Paderborn
Campingplatz Am Waldsee: Solide ausgestatteter Platz, direkt am Waldsee gelegen. Großes, offenes Areal in ruhiger Lage. Gaststätte, Sonnenterrasse mit Blick auf den See, Badestrand und Angelmöglichkeiten sind vorhanden. Das Stadtzentrum Paderborn ist in wenigen Minuten mit dem Auto erreichbar. Nicht parzellierte Touristenplätze und ca. 150 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Husarenstraße 130, GPS 51°46’00”N, 08°44’53”E, Telefon 05254/7372
32457 Porta Westfalica
Campingplatz Großer Weserbogen: Komfortabler Campingplatz auf einer Landzunge am See. Ebenes Wiesengelände mit Bäumen und Hecken. Teils störende Geräusche durch nahe Autobahn, Bahnlinie und Sportflugplatz. Etwa 100 m langer Sandstrand mit großen Liegewiesen. 9 ha mit 104 Touristenplätzen und 190 Dauercampern. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Zum Südlichen See 1, GPS 52°13’18”N, 08°50’18”E, Telefon 05731/6188
33775 Versmold
Campingpark Sonnensee: Top-Anlage an einem Badesee mit Laubbäumen. Ebenes Wiesengelände. Direkter Strom- und Frischwasseranschluss auf fast allen Parzellen. Etwa 150 m langer Sandstrand mit Liegewiese. 15,5 ha mit 93 Touristenplätzen, viele Dauercamper, wenige Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet.
Standort: Seenstraße 25, GPS 52°02’52”N, 08°05’19”E, Telefon 05423/6471
OWL-Tourismus: Die Ost-Westfalen-Lippe GmbH kümmert sich um den Tourismus in der Region. Per Telefon oder Post kann hier viel Material zur Region bestellt werden. Auf der Website finden sich zudem jede Menge Infos zu Reisezielen, Kultur, Wellness und mehr.
OWL GmbH, Turnerstraße 5–9, 33602 Bielefeld, Telefon 0521/967330