Flussromantik, tolle Museen und ein riesiger mechanischer Elefant: Nantes, das auch das Südliche Tor zur Bretagne genannt wird, ist eine grandiose Mischung aus Alt und Neu, französischem Savoir-Vivre und abgedrehtem Erfindergeist.
Flussromantik, tolle Museen und ein riesiger mechanischer Elefant: Nantes, das auch das Südliche Tor zur Bretagne genannt wird, ist eine grandiose Mischung aus Alt und Neu, französischem Savoir-Vivre und abgedrehtem Erfindergeist.
Schockverliebt – so fühlte ich mich während meines ersten Besuchs in Nantes. Die schmucke Stadt in Westfrankreich hat einfach alles, was das Urlauberherz begehrt, allem voran mehrere Flüsse: Die Loire ist der größte – sie bestimmt mit ihren großen Brücken wesentlich das Stadtbild. Beschaulicher geht es am Ufer der Erdre zu, die in die Loire mündet. Eine ganze Heerschar von Hausbooten dümpelt hier gemütlich im Wasser und verströmt Amsterdam-Feeling. Die Sèvre mündet auch in die Loire – allerdings in einem Stadtteil, der für Touristen nicht die ganz große Rolle spielt.
Ein weiterer guter Grund, um Nantes zu besuchen, sind die berühmten „Machines de l'Île“. Dabei handelt es sich um liebevoll ausgetüftelte Steampunk-Maschinen, die berühmteste ist ein zehn Meter hoher Elefant, auf dem Besucher sogar reiten dürfen. Auch schön: An allen Ecken und Enden findet man Kunstobjekte – wie etwa die große Wasserinstallation vor dem Schloss der Herzöge, die einerseits als mächtiger Spiegel für das alte Gemäuer dient, andererseits aber auch ein Wasserspielplatz geworden ist.
Nantes an einem einzigen Tag anzusehen, ist eine Herausforderung, besser nimmt man sich zwei Tage Zeit. Als Einstieg bietet sich eine Fahrt im Cabriolet-Bus von City Tour Nantes an. Die Fahrt beginnt am zentral gelegenen Platz neben der Kathedrale, kostet für Erwachsene zwölf Euro und vermittelt einen guten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie zum Beispiel den Turm der ehemaligen Keksfabrik Lefèvre-Utile, den LU-Turm. Das Schloss der Herzöge der Bretagne gehört ebenfalls auf die Watchlist, entweder um nur über die Wehrgänge zu bummeln oder auch für einen Abstecher ins äußerst sehenswerte Museum, das die Geschichte der Stadt beleuchtet – inklusive der dunklen Zeiten, als Nantes beim Sklavenhandel mitmischte.
Noch nicht genug von Museen? Dann ab zum Zerstörer Maillé-Brézé, der am Ufer der Loire als Marinemuseum dient. Zu einer Mittagspause lädt die mondäne Brasserie „La Cigale“ ein, die zurecht zu den schönsten ihrer Art in Frankreich zählt. Entspannung bringt ein Bummel durch den botanischen Garten „Jardin des Plantes“ oder den Japanischen Garten. Praktisch für Fußgänger: Eine grüne Linie verbindet alle Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Mit dem Nantes-Pass (gibt’s bei der Tourismusinformation) erhält man kostenlosen Zutritt zu vielen Sehenswürdigkeiten, darf den öffentlichen Nahverkehr gratis nutzen und bekommt ein informatives Booklet. Preis für 24 Stunden: 25 Euro.
Sehr gut gelegen für einen Abstecher in die Innenstadt von Nantes ist der Camping Nantes. Der mit Restaurant und Minigolf gut ausgestattete Platz liegt im Norden der Stadt verkehrsgünstig in der Nähe der Tram, so dass man schnell im Zentrum ist. Eine Reservierung empfiehlt sich auch in der Nebensaison – wir waren Mitte September dort und bekamen erst beim zweiten Anlauf einen Platz.
Ist der Stadtcamping voll, muss man einen der weiter draußen gelegenen Plätze aufsuchen, zum Beispiel Camping Belle Rivière in Sainte-Luce-sur-Loire oder Camping du Chêne in St Julien De Concelles.