Klar, Sachsen hat tolle Städte wie Dresden, Leipzig und Görlitz – aber das ist noch längst nicht alles. Das Elbsandsteingebirge weit im Osten etwa ist ein wild-romantisches Stück Deutschland mit schönen Campingplätzen.
Klar, Sachsen hat tolle Städte wie Dresden, Leipzig und Görlitz – aber das ist noch längst nicht alles. Das Elbsandsteingebirge weit im Osten etwa ist ein wild-romantisches Stück Deutschland mit schönen Campingplätzen.
An dem kahlen Sandstein krallen sich kleine Bäume und Büsche fest. Ein paar Kletterer seilen sich gerade von einer recht beeindruckenden Felsnadel ab. Tief unten fließt die Elbe. Und wir spazieren hier oben über das in die Jahre gekommene, schwer romantische Steinbrücklein, das einen etwa 40 Meter tiefen Abgrund überspannt. Erbaut wurde die 76,5 Meter lange Basteibrücke schon 1851. Sieben waghalsige Bögen braucht sie, bis sie auf der anderen Seite ankommt. Und ein bisschen fühlt es sich nun an, als seien wir für einen Augenblick Figuren in einem sehr berühmten Gemälde. So oft hat man die Bastei schon gesehen – fotografiert, gemalt, zu allen Jahreszeiten. Verrückt, aber selbst jetzt, im Hochsommer, inmitten all der Menschen, verliert dieser Ort nicht seine Würde, seine eigenartige, fast mystische Anziehungskraft. Dennoch: Es müsste wohl noch reizvoller sein, hier an einem neblig-geheimnisvollen Novembertag zu stehen oder im Winter, wenn Schnee liegt.
Wir sind das erste Mal im Elbsandsteingebirge unterwegs. Die erste Station unserer kleinen Sachsen-Rundreise war Leipzig, wo wir durch die Gassen der Innenstadt und die noble Mädler-Passage gebummelt sind. Nach einem zweiten Stopp in der Leipziger Baumwollspinnerei mit ihren Galerien, Cafés und Ateliers ging’s weiter nach Dresden.
Auf den Elbwiesen, die für die Dresdner im Sommer zur riesigen Chill-Area am Wasser werden, steigen gerade zwei Heißluftballone auf, als wir Richtung Zwinger und Semperoper spazieren. Eine friedliche, sommerliche Stimmung liegt über Dresden. Die Pegida-Welt scheint weit weg. Im Multikulti-Szeneviertel Äußere Neustadt, wo wir nach den Alten Meistern im Zwinger ein nettes Restaurant für den Abend suchen, haben wir die Wahl zwischen vielen gemütlichen, günstigen Weltküche-Läden. Und das Publikum, das mit uns durch den Samstagabend flaniert, ist jung und international.
Weiter geht’s am nächsten Morgen mit dem Caravangespann in Richtung Elbsandsteingebirge. Wie schön diese schützenswerte Landschaft ist, die mittlerweile größtenteils zum Nationalpark Sächsische Schweiz gehört, kann man gut erleben, wenn man mit dem Auto solo einfach mal eine kleine Runde dreht: über Lohmen, Hohnstein, Sebnitz Richtung Osten, durchs Tal der Kirnitzsch über Bad Schandau und Königstein zurück nach Dresden. Sehr idyllisch, dörflich und einfach zauberhaft ist das hier draußen, und es gibt gefühlt Millionen von malerischen Wanderwegen, auf denen man fast allein unterwegs sein kann. Da muss man sich in Pillnitz, dessen Schlossanlage wir ein paar Tage später besuchen, erst einmal wieder an die sommerlichen Heerscharen von Reisenden gewöhnen.
Richtung Polen könnte man nun noch fahren und das toll erhaltene Görlitz direkt an der Grenze besichtigen. Oder doch lieber die Elbe aufwärts, über Dresden in Richtung Meißen. Da kann man dann unterwegs in Loschwitz ein Blaues Wunder erleben. So heißt die zum Wahrzeichen gewordene schmiedeeiserne Elbbrücke, ein wahres Meisterstück der Ingenieurskunst von 1893. Man lässt sich unten auf den Elbwiesen zum Picknicken nieder oder spaziert bis zur Mitte der Brücke, um dort die große Elbparade zu erleben. Viele Ausflugsdampfer machen, aus der Dresdner City kommend, nämlich hier kehrt. Ein sehenswertes Spektakel, vor der Kulisse gleich dreier weiterer Schlösser am anderen Elbufer: Dort residieren am Hang Schloss Albrechtsberg, Schloss Eckberg und das Lingnerschloss.
Im nahe gelegenen Radebeul kurven wir durch kleine Straßen bis zum Weingut Hoflößnitz, dem ersten ökologisch zertifizierten Weingut Sachsens. Dort kann man heimische Gewächse probieren, einkaufen, das Weinbaumuseum besuchen und auch etwas essen. Man sitzt im lauschigen Innenhof, über den Dächern von Radebeul. Auch ein ziemlich schönes Bild. Und wir mal wieder mittendrin.
Der Film ist seit Jahren fester Bestandteil des Weihnachts-Fernsehprogramms – und hier steht die imposante Kulisse dazu: Auf Schloss Moritzburg unweit von Dresden wurde 1972 der Kultmärchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gedreht. Auch die Aschenputtel-Verfilmung von 1989 spielt dort. Und im Jahr 2004 diente das Wasserschloss als Kulisse für die Liebeskomödie „Eine Prinzessin zum Verlieben“. Doch auch wer mit derlei schönem Kitsch nichts am Hut hat, sollte dem Schloss einen Besuch abstatten. Das barocke Gebäude, das August der Starke im 18. Jahrhundert ausbauen ließ, steht Besuchern offen und bietet auch immer wieder Sonderausstellungen. Am besten vorher auf der Internetseite schauen, welche Events es gibt. Schließzeiten beachten! www.schloss-moritzburg.de
1. Meissen: Die Stadt liegt nordwestlich von Dresden an der Elbe und hat eine liebevoll restaurierte Altstadt. Höhepunkte sind ein Besuch der Staatlichen Porzellanmanufaktur mit ihren Schauwerkstätten sowie der Albrechtsburg, die als erster Schlossbau Deutschlands gilt. www.touristinfo-meissen.de; www.meissen.com
2. Radebeul: Zwischen Dresden und Meißen, zwischen Weinhängen und Elbe liegt Radebeul. In der Stadt, in der Karl May einst seine Romane schrieb, dreht sich heute vieles um den Wein. Durch die Rebhänge führen schöne Wege. Unterwegs kann man auf Gütern oder in Straußenwirtschaften Wein verkosten. tourismus.radebeul.de
3. Königstein: Bekannt ist die etwa 2400 Einwohner zählende Stadt wegen ihrer riesigen Festung, die weithin sichtbar über der Elbe erbaut wurde. Der Wallgang der Anlage ist 1800 Meter lang und hat bis zu 42 Meter hohe Mauern und Sandstein-Steilwände. Heute ist die Festung ein militärisches Freilichtmuseum. www.festung-koenigstein.de
4. Hohnstein: Schöner kleiner Ort im Elbsandsteingebirge – allgegenwärtig ist die Burg, in der ein kleines Museum, ein Café sowie ein Jugendgästehaus eingerichtet sind. In Hohnstein starten viele reizvolle Wandertouren. Die Region bietet auch gute Möglichkeiten zum Klettern oder zum Erlernen des Klettersports. www.hohnstein.de
5. Bad Schandau: Das beschauliche Kurstädtchen liegt direkt am Nationalpark Sächsische Schweiz und besitzt auch ein sehenswertes Nationalparkzentrum. Von Bad Schandau startet die Kirnitzschtalbahn, eine Überlandstraßenbahn, ins Elbsandsteingebirge. Lohnend ist auch ein Besuch der Toskana-Therme. www.bad-schandau.de
6. Görlitz: Deutschlands östlichste Stadt liegt an der Lausitzer Neiße direkt an der Grenze zu Polen und wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombenangriffen verschont. Deshalb gilt die wunderschöne Altstadt mit etwa 4000 renovierten Gebäuden aus vielen Jahrhunderten als größtes Flächendenkmal des Landes. www.goerlitz.de
01814 Bad Schandau
Camping Ostrauer Mühle
Naturnaher Platz im Kirnitzschtal, knapp 3 km vom Ortszentrum Bad Schandau entfernt. Ebenes, zum Teil terrassiertes Gelände, durch Hecken und Bäume gegliedert. An einem Bach gelegen, mit Blick auf die Höhen des Elbsandsteingebirges. Direkt am Campingplatz beginnen Rad- und Wanderwege. Haltestelle der historischen Kirnitzschtalbahn. 2,5 ha, mit 100 Touristenplätzen, 16 Dauercampern und 15 Mietunterkünften. Ganzjährig. Preisgruppe 2*. Standort: Kirnitzschtal, GPS 50°55’46”N, 14°11’36”E, Telefon 03 50 22/4 27 42, www.ostrauer-muehle.de
02625 Burk
Natur- & Abenteuercamping Stausee Bautzen
Solider Platz oberhalb eines Stausees am Spree-Radweg gelegen. Leicht gestuftes, mit verschiedenartigen Bäumen und Büschen gestaltetes Wiesengelände. In der Nähe der Autobahn. Spezielle Natur- und Abenteuercamping-Angebote für Kinder. Badestelle mit eigenem Sandstrand direkt am Platz. Die Oberlausitzer Teichlandschaft beginnt hinter dem Platz. 5 ha mit 94 Touristenplätzen und 12 Mietunterkünften, darunter auch ein Stelzenhaus. Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Preisgruppe 3*.
Standort: Nimschützer Straße 41, GPS 51°12’07”N, 14°27’39”E, Telefon 0 35 91/27 12 67, www.camping-bautzen.de
01640 Coswig-Kötitz
Camping am Badesee Coswig-Kötitz
Familienfreundlicher Campingplatz am Ortsrand, bei einem Badesee am Elbe-Radweg gelegen. Ebenes Wiesengelände mit Laubbäumen und Hecken. Das Freibad hat von Mai bis September geöffnet. Am Badesee gibt es eine Gaststätte. Die Coswiger Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar. 1,4 ha mit 100 Touristenplätzen, 18 Dauercampern und 3 Mietwohnwagen. Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Preisgruppe 3*.
Standort: Brockwitzer Str. 33, GPS 51°07’14”N, 13°33’50”E, Telefon 0 35 23/70 02 20, www.campingplatz-coswig.de
01217 Dresden-Mockritz
Camping Mockritz
Einfacher Platz, im Süden von Dresden gelegen. Mehrere leicht geneigte Wiesenstreifen mit Laubbäumen. Bungalowsiedlung und Freibad angrenzend. Restaurant, Swimmingpool, Fahrrad- und Motorroller-Verleih direkt am Platz, ebenso wie Bäcker und Mini-Markt. Verkauf von Campingzubehör. Kostenloses WLAN. 3 ha mit 160 Touristenplätzen, 6 Mietunterkünften und einem Mietwohnwagen. Ganzjährig. Preisgruppe 2*.
Standort: Boderitzerstr. 30, GPS 51°00’52”N, 13°44’49”E, Telefon 03 51/4 71 52 50, www.cbm-camping.de/dresden
01824 Gohrisch
Caravan Camping Sächsische Schweiz
Zentral gelegener 4-Sterne-Platz, nahe der Festung Königstein und etwa 4 km von Königstein und Bad Schandau entfernt. Lang gestrecktes, durch Wege in Standplätze unterteiltes Wiesengelände mit junger Bepflanzung. An einer Seite von Wald begrenzt. Blick auf das Felsenpanorama der Sächsischen Schweiz. Badelandschaft mit Sauna, großer Spielplatz, Brötchenservice und E-Bike-Verleih am Platz. Es werden geführte Wanderungen angeboten. Die Mitbenutzung des nahegelegenen Golfplatzes ist ebenfalls möglich. 1,5 ha mit 67 Touristenplätzen und 5 Dauercampern. Ganzjährig. Preisgruppe 3*.
Standort: Dorfplatz 181d, GPS 50°54’47”N, 14°06’29”E, Telefon 03 50 21/5 91 07, www.caravan-camping-saechsischeschweiz.de
02779 Großschönau
Campingpark Trixi-Park
Exklusiver Platz im Bereich einer großen Ferienanlage mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten. Ebenes Wiesengelände mit einigen jungen Bäumen. An zwei Seiten von Wald umgeben. An eine Bungalow-Siedlung angrenzend. Waldstrandbad mit großer Liegewiese und 10-Meter-Sprungturm sowie Erlebnishallenbad in Platznähe. In der Ferienanlage gibt es einen Hochseilklettergarten, Wellnessbereich und ein ausgedehntes Familienanimationsprogramm. 2,5 ha mit 100 Touristenplätzen und 4 Dauercampern. Ganzjährig. Preisgruppe 4*.
Standort: Jonsdorfer Straße 40, GPS 50°52’43”N, 14°40’24”E, Telefon 03 58 41/63 10, www.trixi-park.de
01900 Kleinröhrsdorf
Campingpark Lux-Oase
Top-Platz, an einem von Feldern umgebenen Stausee gelegen. Durch unterschiedlich hohe Bäume unterteiltes Wiesengelände. Zugang zum Wasser über Buchten im Schilf und eine Wiese. Großzügiger Wellnessbereich mit Hallenbad, Sauna und verschiedenen Erlebnisduschen. In- undOutdoorspielplatz, Mini- und Golfanlage sowie Fuß- und Beachvolleyballplatz vor Ort. Restaurant, Shop und Brötchenservice am Platz. Geführte Wander- und Radtouren. 7,3 ha mit 198 Touristenplätzen, 40 Dauercampern und 4 Mietunterkünften. Anfang März bis Mitte Dezember geöffnet. Preisgruppe 4*.
Standort: Arnsdorfer Straße 1, GPS 51°07’14”N, 13°58’49”E, Telefon 0359 52/5 66 66 , www.luxoase.de
01824 Königstein
Camping Königstein
Solider Platz zwischen Elbe und viel befahrener Bahnstrecke mit Blick auf Festung und Stadt Königstein. In Terrassen angelegter Wiesenstreifen mit Laubbäumen. Boots- und Fahrradverleih neben dem Platz. 2,4 ha mit 130 Touristenplätzen, 5 Dauercampern und 3 Mietunterkünften. Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Preisgruppe 2*.
Standort: Am Alten Sägewerk 1, GPS 50°55’20”N, 14°05’17”E, Telefon 03 50 21/6 82 24, www.camping-koenigstein.de
Einen guten Überblick über alle touristischen Regionen und Städte Sachsens bietet die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen. Dort findet man auch aktuelle Termine und kann Prospekte anfordern. Auch die Städte und Regionen haben touristische Websites:
www.sachsen-tourismus.de, www.dresden.de, www.leipzig.travel, www.saechsische-schweiz.de