Camping-Tipps für Rom und Umland
Perfekte Mischung aus Stadt- und Strandurlaub

So wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, kann man es nicht an einem Tag besichtigen – nicht einmal an zwei oder drei. Und am besten auch nicht am Stück. Der Wechsel von Stadt und nahem Meer entspannt Kopf und Füße. Andiamo!

Rom Reise
Foto: Joachim Negwer

Am siebten Tag unserer Rom-Reise, da hatten wir es raus. Man hat ja nie alles gesehen in dieser Stadt, aber nach einer ganzen Woche in Rom, da soll’s dann fürs Erste mal genug sein mit den Museen, Ruinen und Kirchen. An diesem siebten Tag sind wir mit der Bahn rausgefahren ans Meer und machten das, was die Römer am liebsten tun an sonnigen Tagen: Sie gehen an den langen Strand von Ostia. Eine knappe Stunde lang dauert die Fahrt ab Roma Termini mit der Metro – und schon landet man in einer anderen Welt. In Ostia, dort wo der Tiber ins Meer mündet, ist am Nachmittag die Zeit für Flaneure: schlendern, sehen und gesehen werden, die milde Seeluft genießen.

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Joachim Negwer
Kolosseum, Petersdom, Spanische Treppe, Pantheon und Trevibrunnen – die Liste an unvergesslichen Sehenswürdigkeiten in der „Ewigen Stadt“ ist lang.

Unsere Besichtigungstage waren immer wahnsinnig interessant, aber auch immer extrem anstrengend. Denn Rom ist brechend voll, auch außerhalb der Hauptsaison – und bei den Highlights herrscht immer großes Gedränge. Sehr verführerisch sind die Skip-The-Line-Tickets, die überall in der Stadt und online verkauft werden: Eintrittskarten, mit denen man an den Warteschlangen vorbei zu einem Seiteneingang reingelassen wird. Jeder kauft diese Tickets – und so kann es sein, dass die Schlange bei den Skip-The-Line-Tickets länger ist als die Schlange an der regulären Kasse. Es ist eine Art von Massentourismus – trotzdem bleiben viele Augenblicke im Gedächtnis, zum Beispiel diese im Allerheiligsten des Vatikans.

Ausflug in den Vatikan

Marielena heißt unsere deutschsprachige Führerin durch die Vatikanischen Museen und den Petersdom. Sie erklärt zu Beginn an einer ruhigen Stelle, was uns erwartet, zeigt die wichtigsten Gemälde und Fresken in einem Bildband und weist auf Details hin. Die Vatikanischen Museen, das muss man wissen, sind die wahrscheinlich größte Kunstsammlung der Welt – 50.000 Objekte in 1400 Räumen. Da ist Orientierung dringend notwendig. Dann geht es los: Marielena hält einen Stab mit rotem Tuch nach oben, geht voran durch die langen Flure. Sie erklärt schnell und originell, was zu sehen ist.

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Joachim Negwer
Kontrastprogramm in den Vatikanischen Museen: große Kunst, nicht selten mit Körperkontakt.

Nach zwei Stunden sind wir noch ganz überwältigt von den Deckengemälden, den riesigen Gobelins, den Statuen und Gemälden – dann werden wir schon weitergeschoben zur größten Sehenswürdigkeit im Vatikan – und stehen plötzlich mittendrin: „SILENTIO!!!!!“ donnert es durch die Sixtinische Kapelle, mit mindestens fünf Ausrufezeichen. Schlagartig ist es mucksmäuschenstill. 200 oder 300, auf jeden Fall Ölsardinendosen-eng stehende und schiebende Menschen halten sich tatsächlich einen Augenblick daran. Alle schauen nach oben und suchen gebannt den berühmten Finger Gottes. Und tatsächlich, da ist er – ein kleiner Teil aus dem Deckenfresco „Die Erschaffung von Adam“.

Kaum kann man sich einlassen auf die Faszination der Bilder, sich vorstellen, wie Michelangelo auf einem Gestell, auf dem Rücken liegend die Decke bemalt hat, am Ende fast blind vor Kerzenruß und Farbtropfen in den Augen. Die nächsten Gruppen drängen von außen nach. Und schon sind wir drin im Petersdom. Menschen knien in den Bänken und beten, andere fotografieren, reden, andere meditieren. Und eine junge japanische Influencerin lässt ihren Freund ein paar Poser-Fotos machen, die in ein paar Minuten auf Instagram in Tokio oder Kyoto geliked werden.

Entspannung muss sein

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Der Stadtstrand der Römer: vom Zentrum nach Ostia – eine dreiviertel Stunde mit der Stadtbahn.

Rom und die Strände – wie bekommt man diese Stadt in den Griff? Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, wenn man immer zwei Besichtigungstage macht und dann einen Strandtag zur Erholung. Und wenn es dann nach acht oder zehn Tagen endgültig reicht mit der Stadt, kann man im Süden von Rom einen erholsamen Strandurlaub dranhängen – die schönen Spiaggias von Anzio oder Sabaudia sind bestens dafür geeignet. Klar, Colosseum, Forum Romanum, Pantheon – das und noch viel mehr muss man sich ein Mal anschauen. Die schönsten Stunden des Tages waren immer in der Zeit, wenn die Sonne untergegangen war, die Hitze langsam aus der Stadt verschwand und die Lichter angingen. Dann wurde in Rom alles ein bisschen langsamer und beschwingter. Dann fanden wir selbst in der Nähe der großen Sehenswürdigkeiten ruhige Gassen, kleine Kneipen, schöne Läden.

Der Caravan steht derweil auf dem relativ neuen Camping Park Roma Capitol in Ostia Antica – gut gelegen zwischen Stadt und Strand. Der Platz bietet einen Shuttleservice zum Strand und Bahnhof – und von dort fährt man in etwa 40 Minuten nach Roma Termini, zum Hauptbahnhof.

Das Beste ist aber das Zurückkommen am Abend zum Beispiel nach dem langen Vatikan-Besichtigungstag. Endlich: Beine hochlegen, Espresso, kalter Wein und die Gemälde der Sixtinischen Kapelle online in aller Ruhe genießen. Groß, hell, in Farbe und ohne Ölsardinen-Feeling, dafür heute mit Regengetrommel auf dem Dach. Wie außerordentlich gemütlich. Prost, Michelangelo!

So erkundet man Rom am besten

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Joachim Negwer
Bei gutem Wetter oben offen: Die Hop-on-Hop-off-Busse fahren quer durch Rom.

Die großen Busse sind leuchtend rot oder rosafarben mit weißen Herzchen, haben meist ein zu öffnendes Oberdeck und fahren kreuz und quer durch die City von Rom. Hop-on Hop-off heißt das Sightseeing-Prinzip, das es in nahezu jeder großen Stadt gibt und überaus praktisch ist. Die Busse steuern auf einer festgelegten Route die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an, wo der Gast jeweils aussteigen und nach Besichtigung mit einem der nächsten Busse weiterfahren kann.

Mit City Sightseeing Roma, Gray Line, Big Bus und Green Line gibt es in Rom gleich vier große Anbieter, deren Fahrzeuge zwischen den Highlights der Stadt unterwegs sind. Der Fahrpreis liegt meist bei knapp 30 Euro für ein Tagesticket; der zwei oder drei Tage lang gültige Fahrschein ist im Verhältnis immer deutlich günstiger. Sehr viel billiger kommt man durch die Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Tarifsystem ist einfach: Das 24-Stunden-Ticket kostet 7 Euro, das für 48 Stunden 12,50 Euro und das 72-Stunden-Ticket 18 Euro.

Die Region im Überblick: Schöne Strände und großartige Kulturdenkmäler

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CARAVANING

Ob Badeurlaub oder Sightseeing-Tour – die feinsandigen Strände an der Tyrrhenischen Küste zählen zu den schönsten Italiens, und die zahllosen Sehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt sind immer eine Reise wert.

Rom
Kolosseum, Petersdom, Spanische Treppe, Pantheon und Trevibrunnen – die Liste an unvergesslichen Sehenswürdigkeiten in der „Ewigen Stadt“ ist lang. Die Drei-Millionen-Metropole an den Ufern des Tiber überzeugt mit Kulturschätzen aus 3000 Jahren Stadtgeschichte und einem ganz besonderen italienischen Lebensgefühl. www.turismoroma.it/de

Fregene
Das erst 1928 gegründete 6500-Einwohner-Städtchen liegt an der Tyrrhenischen Küste, 31 km nördlich von Fiumicino, in der Nähe des internationalen Flughafens von Rom. Fregene hat sich in den letzten Jahrzehnten dank seiner grandiosen Strände zu einem der beliebtesten Badeorte an der römischen Küste entwickelt.

Fiumicino
Die 80.000-Einwohner-Gemeinde ist Reisenden vor allem durch den internationalen Flughafen Rom-Fiumicino Leonardo da Vinci ein Begriff, weiß aber auch mit einer malerischen Altstadt und aufregendem Nachtleben zu überzeugen. Sehenswert ist auch der Hafen mit antikem Schifffahrtsmuseum und großem Fischmarkt.

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Lido di Ostia
Der gut 25 Kilometer südwestlich der italienischen Hauptstadt gelegene Badeort ist mit seinem langen Sandstrand ein bevorzugtes sommerliches Ausflugsziel für die Einwohner Roms. Dementsprechend geht es hier auch meist sehr lebhaft zu. Nicht verpassen: die Ausgrabungsstätten von Antica Ostia am Ufer des Tiber. www.ostialido.it

Anzio
Die 55.000-Einwohner-Stadt auf dem gleichnamigen Kap am Tyrrhenischen Meer war bereits in römischer Zeit ein beliebter Badeort und zählt heute zu den schönsten Hafenstädten an der italienischen Westküste. Zu den Highlights gehören die historische Altstadt und das nahe Naturschutzgebiet Tor Caldara. www.anzio.net

Sabaudia
Gerade einmal ein Jahr dauerte der 1933 von Mussolini befohlene Bau der vom Küstensee Lago di Sabaudia umschlossenen 20.000-Einwohner-Stadt. Mit ihrer wuchtigen und modernen Architektur ist sie ein typisches Beispiel für den italienischen Rationalismus. Die Stadt liegt nur wenige Meter hinter der Küste.

Die Pizza-Schnitte

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Joachim Negwer
Für den kleinen Hunger unterwegs: die Pizza a Taglio, Pizza-Schnitte.

Fast Food kann praktisch sein, wenn man auf Besichtigungstour unterwegs ist und schnell mal den gröbsten Hunger stillen will. In Rom bietet sich da – natürlich – weniger Bratwurst mit Pommes an, sondern eine landestypische Pizza-Schnitte. Die Take-away-Pizza gibt es vielerorts in kleine Rechtecke geschnitten oder auch als längliches Dreieck. Der Kunde kann sich Belag und Größe frei aussuchen, wer der Landessprache nicht mächtig ist, zeigt einfach mit den Fingern an, wie viel er haben will. Das Ganze wird noch einmal kurz erhitzt, in Papier gewickelt und nach Gewicht berechnet: schnell, oft einfach großartig – und günstig!

Informationen

Einen guten ersten Überblick über Rom und dessen Umland bieten die offiziellen Seiten des italienischen Fremdenverkehrsamtes. Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten Reisethemen und -zielen und können auch Prospekte downloaden.
Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/237434, www.enit.de

Campingplätze in und um Rom

00122 Roma(IT)
Camping Internazionale Castelfusano
3 Bewertungen
39,50 EUR/Nacht