Wenn in hiesigen Breiten die kalte Jahreszeit anbricht, ziehen viele Caravaner gen Süden. Die spanische Mittelmeerküste und Marokko zählen zu den bevorzugten Zielen der Winterflüchtlinge.
Wenn in hiesigen Breiten die kalte Jahreszeit anbricht, ziehen viele Caravaner gen Süden. Die spanische Mittelmeerküste und Marokko zählen zu den bevorzugten Zielen der Winterflüchtlinge.
„Es sind die Sonne und die Frühlingsluft, die uns locken“, betonen Herbert und Erika Maier aus dem Bergischen Land und fügen hinzu: „An dieser regenarmen Küste vergisst man schnell die grauen Wintermonate daheim.“ Jeden Morgen nach dem Frühstück unternimmt das Paar lange Spaziergänge am schönen Dünenstrand von La Marina, einem Dorf an der spanischen Costa Blanca zwischen Salzfeldern und Piniengürtel, rund 30 Kilometer südlich der Hafenstadt Alicante. An windgeschützer Stelle dort liegt auch „Camping Internacional“; er gehört zu den Top-Favoriten deutscher Langzeiturlauber. Der Vorzeigeplatz ist ausgestattet mit beheiztem Hallenbad, Fitnessraum, Sportfeldern und vielem mehr. Attraktive Zusatzangebote wie etwa Mal- und Spanischkurse sowie Tanznachmittage bieten daneben die beste Basis für ein geselliges Miteinander.
Der Wunsch nach viel Natur in unverbauter Umgebung lenkt darüber hinaus das Urlauberinteresse verstärkt auf die „Costa Cálida“ in der Provinz Murcia. Noch verhalten erschlossen präsentieren sich die oft spärlich bewachsenen Hänge an der „Heißen Küste“ vor allem im Südteil um die Stadt Mazarrón. Hier ist „Camping Los Madriles“ sehr gefragt, dessen Plätze sich terrassenförmig den Berg hinauf ziehen. Seine Beliebtheit liegt in erster Linie im großartigen Swimmingpool mit angeschlossenem Hallenbad begründet – gespeist mit warmem Salzwasser aus eigener Thermalquelle.
Vier Mineralbrunnen bilden auch das Zentrum eines Freilichtmuseums, das der Marokkaner Zaid Abbou in Tinejdad am Rand der Sahara geschaffen hat. Er zeigt alle möglichen Gerätschaften der Berber von der Steinzeit bis heute. Zaid studierte Kunst in Freiburg und spricht perfekt Deutsch. Seine liebevoll arrangierten Ausstellungsstücke sind für viele „motorisierten Wüstensöhne und -töchter“ ein guter Grund, auf dem Weg zu den rot leuchtenden, feinsandigen Dünen der Erg Chebbi ein letztes Mal Station zu machen. In Merzouga, dem Zielort, reihen sich zahllose Campingplätze – von schlicht bis komfortabel. Ihr Angebot in Zusammenarbeit mit Veranstaltern vor Ort umfasst spannende Jeep- oder Kameltouren. Zwei Tagesreisen weiter westlich breitet sich das Antiatlas-Gebirge aus. Die bizarre Landschaft um Tafraoute mit ihren rosafarben schimmernden Granitbergen verzaubert die Besucher, manche so sehr, dass sie gerne länger bleiben. Drei Campingplätze am Stadtrand tragen diesem Wunsch Rechnung. Von Tafraoute ist es nicht mehr weit zu den ausgedehnten Sandstränden von Agadir, die das ganze Jahr über Badespaß bescheren.
Vor der großen Reise: Vergessen Sie nicht, für alle regelmäßigen Kosten zu Hause Daueraufträge oder Einzugsermächtigungen zu erteilen. Per Online-Banking sind daneben längerfristige Termin-Überweisungen möglich. Um volle Kostendeckung im Krankheitsfall zu gewährleisten, ist es stets empfehlenswert, eine private Zusatzversicherung fürs Ausland abzuschließen. Es besteht kein Sozialversicherungsabkommen mit Marokko.
Einreise & Verkehr
EU-Bürger können bis zu 90 Tage mit Reisepass/Kinderreisepass nach Marokko einreisen; die Papiere müssen noch sechs Monate gültig sein. Bei Fahrzeugen aus Deutschland wird als Eigentumsnachweis der Fahrzeugschein benötigt. Wer mit Mietwagen unterwegs ist, benötigt zusätzlich eine Bescheinigung des Halters in französischer Sprache. Die „Grüne Karte“ muss auch für Marokko gültig sein; falls nicht, kann man an der Grenze eine Kurzversicherung abschließen. Ein Zollformular steht im Internet unter www.douane.go.ma zum Herunterladen bereit. Vollkaskoschutz gewähren nur wenige deutsche Versicherungsgesellschaften, trotzdem lohnt es nachzufragen. Die Straßen sind fast durchweg gut ausgebaut, das Autobahnnetz wächst ständig (mautpflichtig). Besondere Vorsicht ist bei heftigem Regen geboten, da viele Straßen durch trockene Flussbetten führen. Aktuelle Sicherheitshinweise gibt es unter www.auswaertiges-amt.de
Autofähren
Seit 2010 ist der Mittelmeerhafen Tanger-Mediterranée in Betrieb, und viele Fährschiffe laufen nur noch ihn an. Er wird meist vom spanischen Algeciras aus angefahren. Weitere Informationen zum Beispiel unter www.directferries.de/marokko.htm
Wichtiges zum Thema Gas
Das Befüllen von Gasflaschen in Spanien ist verboten, doch man kann spanische Pfandflaschen an Repsol-Tankstellen leihen. Benötigt wird dazu ein Regler (regulador) und der Euro-Adapter Nr. 4, der im Set im deutschen Zubehörhandel erhältlich ist. Fest eingebaute Gastanks können an Gastankstellen befüllt werden. Auch das Befüllen von Gasflaschen bei den marokkanischen Gaswerken ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt.
Für alle Fälle
Hilfe im Notfall in Spanien unter der Notrufnummer 112 (Mobilfunk und Festnetz). Kostenpflichtige Pannenhilfe gewährt in Spanien rund um die Uhr der Automobilclub RACE (Telefon 9 15 94 93 47). Allgemeine Notrufnummern in Marokko: Feuerwehr 15, Polizei 19.