Venedig von Stefan Weidenfeld

Die grandiose Lagunenstadt an der Adria genießt weltweit einen betörenden Ruf. Trotzdem habe ich lange gezögert, die "Serenissima" zu besuchen, weil mich Menschenmassen und Gedränge ziemlich stressen. Wem das auch so geht, der nutzt am besten die Zeit deutlich nach Karneval und vor Pfingsten – unter Auslassung von Ostern. Da ist es schon relativ mild und ein bisschen ruhiger als im Sommer. Viele Campingplätze in Jesolo und Cavallino öffnen erst im April oder Mai, Camping Serenissima immerhin schon im März, Camping Jolly und Camping Venezia im Februar und Camping Fusina ganzjährig.
Katharerland von Anne Mandel

Weit im Süden Frankreichs, kurz vor der spanischen Grenze, liegt das Katharerland. Uralte Burgen zeugen hier von einer bewegten Vergangenheit. Eine dieser monumentalen Anlagen ist die Burg Peyrepertuse, die in 800 Meter Höhe auf einem Felsen über dem Tal des Flusses Verdouble thront, der Aufstieg wird mit einem grandiosen Panoramablick belohnt. Im Frühjahr muss man hier noch nicht mit Menschenmassen rechnen, obwohl das Wetter mit rund sieben Sonnenstunden im März der südlichen Lage bereits gerecht wird. Noch nicht genug von alten Gemäuern? Dann besuchen Sie doch noch Carcassonne mit seinen berühmten Befestigungsanlagen. Campingtipp in Carcassonne: Camping La Cité.
Toskana von Dominic Vierneise

Die Maremma ist einer der vielen guten Gründe, im Frühjahr mal wieder in die Toskana zu reisen. In der Vorsaison darf man den Naturpark südlich von Grosseto noch auf eigene Faust erwandern, später herrscht Gruppenzwang. Mehrere Routen für jeden Anspruch führen durch ursprüngliche Natur. Den von Schwemmholz gesäumten Strand muss man einfach gesehen haben, und wer Glück hat, hat ihn ganz für sich allein. Noch 50 Meter vom Ufer reicht das Wasser gerade bis zur Hüfte und ist schon früh im Jahr badewarm – herrlich. Zum nächsten Campingplatz, dem gepflegten, auch bei Surfern beliebten Talamone Camping Village, ist es nicht weit.
Tarragona von Sophia Pfisterer

Bereits im April, wenn der Camping Las Palmeras an der Costa Daurada öffnet, herrschen in Tarragona angenehme 19 Grad. Die Stadt ist römisch geprägt, wie das Amphitheater und das Forum Romanum beweisen. Zur Vorsaison lässt es sich gemütlich in den Gässchen bummeln. Hektischer geht es zu, wenn in der Karwoche Prozessionen durch die Straßen ziehen oder beim Feuerwerkfestival im Juni. Beim Fest für die heilige Tecla im Herbst bauen die Katalanen Castells, Menschenpyramiden. Im Frühling können Besucher in Ruhe das Denkmal der Castelleres bestaunen.
Insel Hvar von Ingo Wagner

Die kroatische Insel Hvar entfaltet in der Nebensaison noch ihren ursprünglichen Reiz. Auf einer Wohnwagen-Tour im Mai entdeckten wir das wunderbare Camp Grebisce. Der obere, vom unteren durch eine kaum frequentierte Straße getrennte Platzteil offeriert schattige Stellplätze für Zelte und Campingbusse. Auf der Landzunge kommen größere Fahrzeuge und damit natürlich auch Wohnwagen unter – unserer ist auf dem Bild ganz klein und ganz allein zu erkennen. Links und rechts der Landzunge finden sich traumhafte Badebuchten mit Sandboden und Liegeterrassen, Stühle und Bistrotische stehen bereit. Die Beachbar nimmt erst im Sommer den Betrieb auf, das niedliche Café im Rezeptionsgebäude ist immer geöffnet. Dass die Anlage außerdem top gepflegt und das Personal super freundlich ist, macht die ganze Sache noch schöner. Ich komme wieder. Ganz sicher.
Montenegro von Steffen Zink

Montenegro – irgendwie schon mal gehört, für viele jedoch ein weißer Fleck auf der Reiselandkarte. Das kleine Balkanland zwischen Kroatien und Albanien gilt (noch) als Geheimtipp. Besonders in der Vorsaison hat man hier schon Sonnen- und Badegarantie. Gleich hinter der kroatischen Grenze erreicht man die eindrucksvolle, fjordähnliche Bucht von Kotor am Fuße von mächtigen, über 1.000 Meter hohen Felsmassiven. Vorgelagert ist die Luŝtica-Halbinsel. Dünn besiedelt, gibt es hier nur kleine, schmale Sträßchen. Wir sind auf der Suche nach Camp Begović, die Ausschilderung ist dürftig, GPS-Koordinaten nicht vorhanden. Mit etwas Geduld finden wir ihn doch und sind begeistert. Wir campieren einsam direkt an der Küste, vor uns eine Felsbucht mit glasklarem Wasser. Wem das Klippenspringen zu waghalsig erscheint, erkundet die Unterwasserwelt mit Taucherbrille und Schnorchel. Neben der Lage das Beste an diesem Platz – der Chef kreiert wunderbare Crêpes!
Sardinien von Ulrich Kohstall

Zugegeben, Sardinien im Frühjahr ist kein echter Geheimtipp mehr. Ab Mai steigt die Anzahl der Camper spürbar an. Das ist aber kein Wunder angesichts der rundum angenehmen Temperaturen und Landschaften. Dennoch wirkt die Insel in der Vorsaison nicht überfüllt. Sardinien hat Platz und ist fast zu groß, um alles Sehenswerte während einer Tour zu erkunden. Als Einstieg bietet sich der Nordosten an, die Costa Smeralda, die sich gut mit gängigen Fähren erreichen lässt. Dort findet man auch besonders viele Campingplätze. Mein Tipp: Centro Vacanze Isuledda bei Arzachena. Der traumhaft gelegene Platz, der sich über eine Halbinsel erstreckt, hat alles, was den Reiz der Gegend ausmacht: rote Felsen, Buchten mit hellem Sand und klares blaues Wasser. Auf den meisten Stellflächen genießt man einen ungestörten Meerblick. Das unvermeidliche Animationsprogramm hochklassiger italienischer Campingplätze bleibt Sommergästen vorbehalten.
Die Alpen Südspaniens von Maddalena Fanelli

Wer die Vielfalt liebt, sollte die Sierra Nevada im Frühjahr bereisen. Die Bergwelten, bis hinauf zum schneebedeckten Gipfel auf 3.396 Meter, sind bequem mit dem Auto erreichbar. Das Gebirge bei Granada bietet neben einmaligen Panoramastrecken die höchstgelegene Straße Europas. Sportlich Aktive können die Schluchten und Seen, wie beispielsweise den Canales-See (siehe Foto), erwandern oder mit dem Mountainbike erkunden – spektakuläre Aussichten garantiert! Die Temperaturen im Tal sind im Frühjahr bereits so angenehm, dass man seinen Cortado gemütlich im Freien genießen kann, während auf dem Gipfel noch Schnee liegt. Das Bedürfnis nach Meer oder Kultur kann man in den nahgelegenen Strandorten entlang des Mittelmeers stillen – ein Klassiker wäre ein Besuch Granadas mit seiner weltberühmten Alhambra. Campingtipp: Campground Las Lomas.
Sizilien von Jürgen Bartosch

Auf Sizilien gibt es beeindruckende Landschaften und als Höhepunkt im doppelten Wortsinn den Ätna, den aktivsten Vulkan Europas. Mindestens ebenso vielfältig sind aber auch die Zeugnisse menschlicher Schaffenskraft, die sich aus verschiedensten Epochen und Kulturen hier erhalten haben. Im Frühjahr lassen sie sich bei mildem Klima und wenig Andrang besonders intensiv erkunden. Mein Tipp: die Mosaikböden in der Villa Romana del Casale in Piazza Armerina. Wie ein überdimensionales Fotoalbum geben die Bilder aus tausenden bunter Steinchen einen ungemein anschaulichen Einblick in das Leben eines reichen römischen Kaufmanns. Und über Nacht steht man am besten auf dem Agriturismo Valle dell'Elsa mit Pool und Restaurant.
Fazit
Ab in den Süden, der Sonne hinter her... So lautet sicherlich das Urlaubsmotto von ganz vielen CamperInnen in diesem Jahr.