Wettergegerbte jahrhundertealte Holzhäuser prägen das Bild dieser abgelegenen Ortschaft in Mittelnorwegen. Die unversehrt erhaltene frühere Bergwerksstadt Røros zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.
Wettergegerbte jahrhundertealte Holzhäuser prägen das Bild dieser abgelegenen Ortschaft in Mittelnorwegen. Die unversehrt erhaltene frühere Bergwerksstadt Røros zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.
Knarrende Holzdielen und grob gezimmerte Schränke, bemalt mit farbenfrohen Blumenmotiven: Durch die heimeligen, über 100 Jahre alten Gasträume im „Kaffestuggu“ in Røros weht der Duft von frisch aufgebrühtem Bohnentrank wie auch der Atem der Vergangenheit. An den Wänden prangen vergilbte Porträtfotos honorig wirkender, oft bärtiger und Pfeife rauchender Herren – Nachfolger vielleicht von Oskar Schwatz, dem ersten Grubendirektor im Ort. Der aus dem Schwarzwald stammende Ingenieur und weitere ausländische Spezialisten zogen in den Jahren ab 1646 in diese weltabgeschiedene Gegend in der Region Sør-Trøndelag nahe an der Grenze zu Schweden; sie traten an, um im bis dahin im Bergbau völlig unerfahrenen Norwegen Starthilfe zu leisten.
Etwa zwei Jahre zuvor passierte jener kleine Zwischenfall, der den Stein zum Rollen brachte – im wahrsten Sinne des Wortes. Als der Bauer Hans Aasen auf der Jagd einen Rentierbock erlegte und dieser taumelnd zu Boden stürzte, schob das Tier mit dem Huf einen glitzernden Brocken zur Seite, der sich bei genauer Betrachtung als Kupfererz entpuppte. So erzählt es zumindest die Legende. Sie ist auf einem Gemälde in Røros’ Kirche verewigt, das zeigt, wie der stämmige Naturbursche das Fundstück in seiner rechten Hand hält und das Gewehr in der linken. Auch Aasen trägt einen silbergrauen Vollbart und dichtes, schulterlanges Haar.
Das weiße Gotteshaus mit gewaltigem Turm, das über den Dächern thront und den schönen Namen „Bergstadens Ziir“ trägt, wurde 1784 eingeweiht. Ziir ist ein alter Begriff für Stolz. Strahlend frisch renoviert und mit neuer Orgel ausgestattet, spiegelt das Kircheninnere die glorreiche Bergbau-Ära wider. 1977 musste die letzte Grube schließen, also exakt 333 Jahre nach der wundersamen Erzentdeckung.
Der Holzbedarf der Schmelzhütten war immens, weshalb riesige Waldflächen gerodet wurden. Um die Transportwege kurz zu halten, lagen die Öfen in einem Umkreis von zirka 45 Kilometer verstreut. Die Umweltschäden waren verheerend. Statt des verschmutzten Wassers, so wird erzählt, bekamen die Kinder Bier zu trinken.
Doch augenscheinlich gelang es der Natur in den Jahrzehnten nach den Grubenschließungen, sich gut zu erholen. Der wirtschaftliche Wandel scheint ebenfalls geglückt: Hinter den gefälligen Fassaden im Zentrum laden jetzt unter anderem schmucke Kunsthandwerkerläden zum Stöbern ein. Wer’s lieber einsam mag, darf sich später in die unberührten Weiten der nahen Gebirgsregion Femundsmarka zurückziehen.
Fließende Formen mit ausgeprägten Rundungen und Schwüngen kennzeichnen den außergewöhnlichen Stil des Keramikkünstlers Per Lysgaard. In dessen Atelier entstehen unter anderem überdimensionale Schalen und baumähnliche Skulpturen, die manchmal mehrere Meter hoch in den Himmel ragen. Viele Motive haben ihr Vorbild in der Natur. Adresse: Kjerkgata 5, Røros.
Innovation Norway, Caffamacherreihe 5, 20355 Hamburg, Telefon 040/2294150, Røros Touristbüro, Peder Hiortsgata 2, N-7374 Røros, Telefon 0047/72410000, www.visitnorway.de
N-2560 Alvdal: NAF-Camping Gjelten Bru
Solide ausgestatteter Platz am Fluss Folla. Schmales Wiesengelände mit Föhren. 0,8 ha, 40 Stellplätze, 13 Mietunterkünfte. Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober.
Standort: Sølndalsveien 15, GPS 62°07’52”N, 10°34’09”E, Telefon 0047/62487444.
N-2550 Os i Østerdalen: Røste Hyttetun og Camping
Solide ausgestattetes Camping- und Hüttengelände südwestlich von Røros. Ebene, baumlose, nicht parzellierte Wiese. 0,7 ha, 20 Stellplätze, 12 Mietunterkünfte. Ganzjährig.
Standort: Rørosveien 4025, GPS 62°30’13”N, 11°15’41”E, Telefon 0047/62497055.
N-7374 RØROS: Bergstaden Røros Camping
Einfach ausgestatteter Campingplatz am nördlichen Stadtrand auf geneigter Wiese. 1,5 ha, 40 Stellplätze, 8 Mietunterkünfte. Geöffnet von Anfang Mai bis Ende September.
Standort: Johan Falkbergets vei 34, GPS 62°34’58”N, 11°22’08”E, Telefon 0047/72411573.
Håneset Camping
Gut ausgestatteter Platz 2,5 km südlich des Zentrums auf geneigtem Wiesenterrain. 2,5 ha, 50 Stellplätze, 21 Mietunterkünfte. Ganzjährig.
Standort: Osloveien, GPS 62°34’02”N, 11°21’10”E, Telefon 0047/72410600.