CARAVANING hat zwei Wohnwagen-Routen an die bulgarische Schwarzmeerküste verglichen. Lieber durch das Inland fahren, oder doch einen Abstecher über die Adria-Küste machen? Ziel sind Nessebar und der Sonnenstrand in der Nähe von Burgas.
CARAVANING hat zwei Wohnwagen-Routen an die bulgarische Schwarzmeerküste verglichen. Lieber durch das Inland fahren, oder doch einen Abstecher über die Adria-Küste machen? Ziel sind Nessebar und der Sonnenstrand in der Nähe von Burgas.
Herrliches Wasser und ein kultureller Leckerbissen in Form eines UNESCO Weltkulturerbes locken immer mehr Urlauber an die bulgarische Schwarzmeerküste. Burgas, die viertgrößten Stadt Bulgariens, wird neben dem Schwarzen Meer von drei weiteren Seen umgeben: Der Burgas-See, der Mandra-See und der See Atanassow-See runden die blaue Vielfalt ab.
Wandert man auf der Landkarte entlang des „Sonnenstrandes" circa 35 Kilometer in Richtung Norden, gelangt man nach Nessebar. 1983 wurde die Altstadt Nessebars von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Vor 3.000 Jahren war an selbiger Stelle eine Siedlung der Thraker und auch aus der griechischen Kolonialzeit während des sechsten Jahrhundert vor Christus sind antike Denkmäler erhalten.
Das Ziel ist eine Reise wert, der Weg in den südöstlichen Teil Europas jedoch ist lang. Beim Blick auf die Karte bieten sich vor allem zwei Routen an. Die eine führt quer durch das Inland über Kroatien und Serbien nach Bulgarien, bei dem anderen Reiseweg über die Adriaküste gilt das Sprichwort „der Weg ist das Ziel“.
Startpunkt für beide Wege nach Nessebar ist Stuttgart. Die Routen sind auf den ersten 600 Kilometern in Richtung der slowenischen Hauptstadt Ljubljana gleich. Über die A8 führt die Route der Camper Richtung München und über die Tauern-Autobahn geht es nach Österreich, schließlich nähert man sich über Villach Ljubljana. Durch den gleichen Weg über die Alpen, werden in Deutschland auch dieselben Baustellen auf der A8 durchquert. Vor allem auf Höhe des Chiemsees und zwischen Ulm und Augsburg wird immer wieder der Belag ausgebessert, oder die Fahrbahn ausgebaut.
Ab Ljubljana kommt die Entscheidung, ob man landeinwärts weiter möchte oder die kroatische Küste als Zwischenetappe einbaut. Hier gibt es nur noch eine Gemeinsamkeit: Verlässt die Reiseroute Länder, die das Schengener Abkommen unterzeichnet haben, müssen Reisende mit Passkontrollen und Wartezeiten an den jeweiligen Grenzen rechnen.
Mit insgesamt 1972 Kilometern und einer Reisezeit mit dem Gespann von circa 30 Stunden ist die Inland-Route der direktere Weg nach Nessebar. Dieser kann auch als die Hauptstadt-Tour durch Südosteuropa bezeichnet werden. Nach Ljubljana folgen Zagreb in Kroatien, Belgrad in Serbien und Sofia im Zielland Bulgarien.
Der Mautbetrag beträgt über fast 2.000 Kilometer 57,06 Euro, zusätzlich benötigt jedes Gespann in Bulgarien, Slowenien und Österreich eine Vignette. Reicht hier der Zeitraum von einem Monat beziehungsweise zwei Monaten in Österreich aus, kommen insgesamt 81,20 Euro hinzu. Dauert die Wohnwagen-Reise länger, muss in Slowenien im Wert von 95 Euro gleich der komplette Jahrespreis entrichtet werden.
Durch das Verlassen der Schengen-Länder kommt es auf dieser Route besonders beim Grenzübergang von Kroatien nach Serbien oft zu Staus. Alle Camper müssen an den Grenzen deutlich mehr Zeit in ihren Fahrzeugen einrechnen.
Wem die blaue Vielfalt am Zielort nicht genug ist, der kann schon auf dem Weg dorthin über die kroatische Adriaküste Städte wie Split und Dubrovnik genießen. Neben dem Charme der Adria sprechen einige Sehenswürdigkeiten, die ebenfalls den Status des Weltkulturerbes haben, für diese Route.
In der Hafenstadt Split warten der Diokletianpalast und die Kathedrale Sveti Duje auf Besucher. 1979 erklärte die UNESCO den Palast, der vom römischen Kaiser Diokletian vom Jahr 295 bis 305 in Rekordzeit als Alterssitz gebaut wurde, zum Weltkulturerbe. Im Inneren der circa 30.000 Quadratmeter großen Anlage prägen enge Gassen, Plätze, Kirchen und weitere Paläste das Stadtbild.
Ein zweiter Stopp lohnt sich in Dubrovnik, der kulturell bedeutendsten Stadt der Region Dalmatiens. Die autofreie Altstadt, die im gleichen Jahr wie der Diokletianpalast Weltkulturerbe wurde und die Stadtmauer, die fast zwei Kilometer lang und an manchen Stellen bis 25 Meter hoch ist, prägen das wunderschöne Stadtbild. Über Wendeltreppen gelangt man zum Beispiel zu Schießscharten, von denen man einen einzigartigen Blick auf das Stadtzentrum und die Adria hat.
Wer sich für die Adria-Reise entscheidet, steuert nach den Attraktionen an der Küste über Pristina und Sofia ans Ziel. Auf dem Weg zur bulgarischen Hauptstadt folgt auf der Landkarte Bosnien-Herzegowina und Montenegro. Für Bosnien müssen alle Reisende vor allem zwei der Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes berücksichtigen. Für das Land besteht, neben den befestigten Straßen, weiter Minengefahr. Das Auswärtige Amt rät aufgrund von mangelnden Straßenmarkierungen auch von Nachtfahrten durch Bosnien-Herzegowina ab.
Insgesamt stehen nach der zweiten Route 2.465 Kilometer mehr auf dem Tacho als zu Reisebeginn. Mit einer Dauer von etwas über 45 Stunden übertrifft dieser Weg ans Schwarze Meer den ersten bei weitem. Die Maut ist bei der Adria-Route mit 60,09 Euro ebenfalls ein wenig höher, die Vignetten-Preise unterscheiden sich nicht, da in denselben drei Ländern bezahlt wird.
Fazit: Wer sich dem Reiz der Adria nicht hingezogen fühlt und lieber schneller an die Schwarzmeerküste kommt, sollte sich gegen die Tour über Split und Dubrovnik entscheiden. Wer sich den weiten Weg mit einigen Kulturdenkmälern und einer schönen Landschaft versüßen will, fährt über die kroatische Adria.
Laut dem offiziellen Touristenportal Bulgariens bevorzugen die Einheimischen die Campingplätze um die Region von Sozopol, 30 Kilometer südlich von Burgas. Hier zwei Beispiele dieser Umgebung:
Camping Kavatzi
in 8130 Sozopol
Tel.: +359 550 22 261
Breitengrad 42° 23' 43" N (42.395520)
Längengrad 27° 42' 13" E (27.703670)
Camping Gradina
in 8142 Černomorec
Tel.: +35955142524
Breitengrad 42° 25' 12" N (42.420200)
Längengrad 27° 38' 43" E (27.645480)